@Anna,so weit weg brauchen wir gar nicht zu gehen,um große Unterschiede feststellen zu können.Mein Mann hat eine italienische
Mutter,und wenngleich auch "nur Halbitaliener",so ist dieser Teil doch der größere in ihm.Deshalb liebe ich ihn ja auch,und deshalb läuft auch bei uns nicht alles so"rund",wie vielleicht in anderen Familien.Der Einfluss der Familie ist enorm und nicht zu unterschätzen,was du schreibst erlebe ich auch,die Familie hat ihn auch schon mal" umgekrempelt ",und meine Stärke,die er unter anderem so an mir schätzt,wurde plötzlich als"die hat ja die Hosen an"schlecht gemacht.Diese Kämpfe erleben wir fast täglich,mal mehr mal weniger.Dazu kommt es auch immer wieder drauf an,wie die Beziehungen und Ehen seiner Geschäftspartner gestaltet sind,das merke ich dann an seinen Äußerungen mir gegenüber,vielleicht sind Männer im Allgemeinen,was diese Dinge betrifft,einfach beeinflussbarer,denn wenn ich eine Linie gefunden habe,kann meine Muter,oder wer auch immer, mich zwar kritisieren,aber bin ich der Meinung ich liege richtig,bleibe ich dabei.Bei meinem Mann erlebe ich dann Sprüche,dass mir die Galle hoch kommt und höre hinterher"ich kann doch einer meinen Eltern nicht widersprechen." Nur der Erfolg ist,die Familie glaubt,er ist ihrer Meinung,und ich fühle mich manchmal hintergangen,der Krach ist dann jedesmal vorprogrammiert.Allmählich lernte ich damit umzugehen,hat auch lange gedauert,entweder ich komme nicht mehr mit,oder,von mir schon ausprobiert,ich bin ruhig,beteilige mich nicht an Diskussionen,biete damit keine Angriffsfläche,und vor allen Dingen,setze damit meinen Mann nicht zwischen die Stühle ,wie sonst. Hinterher höre ich dann,oh,heute war aber alles so schön harmonisch.Vor vielen jahren hätte ich gesagt,wie kann man nur so feige sein,aber meine Ehe ist mir wichtiger,als der vergebliche Kampf mit der Familie,dafür lohnt es sich für mich,manchmal einfach nur zu denken und nicht zu sprechen.
Ein Erlebnis der besonderen Art war der Besuch der Sippe in Kanada.Da ist die Welt der Männer "noch in Ordnung"Da sitzen tatsächlich die Frauen zusammen und unterhalten sich über Küche,Kirche und Kinder,und in der anderen Ecke die Männer und palawern über Politik.Ich kam mir wie in einem Mafiafilm vor,wobei die Frauen alle nicht glücklicher/unglücklicher wirken als wir hier in unserem "modernen "Deutschland.

Lange Rede kurzer Sinn:Jede Ehe muss gemeinsam von den Partnern gestaltet werden,wobei Toleranz wohl nach wie vor das Wichtigste ist,aber der Einfluss der Familie wird immer da sein,denn schließlich sind ja über Jahre Werte dadurch entstanden ,"gute wie schlechte",damit müssen beide lernen zu leben und die "Andersartigkeit" der Partner als Chance und nicht als Wettkampfarena betrachten.