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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107823
22/10/2001 19:54
22/10/2001 19:54
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Joined: May 2001
Beiträge: 39 Traunstein
Träumerin
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Joined: May 2001
Beiträge: 39
Traunstein
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Hallo, mal die Geschichte umgedreht: Ich habe eine schweizer Frau in Hammamet kennengelernt, die dort seit 13 Jahren mit einem Tunesier verheiratet ist, sie haben 2 Mädchen, ein großes Haus und ich glaube, daß es ihnen sehr gut geht. Diese Frau hat ein sehr selbstbewußtes Auftreten, spricht kein Wort tunesisch, nur französisch und fühlt sich wohl. Ich glaube, da haben sich auch beide "zusammenraufen" müssen, besonders der Mann, weil ich glaube, daß sich so eine (auch in der Öffentlichkeit) selbstsichere Frau von einem tunesischen Mann nicht unterkriegen läßt. (Was muß er sich wohl von seinen "Freunden" anhören müssen????) Zumindest machen beide einen sehr zufriedenen Eindruck. Sigrid
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107825
22/10/2001 21:16
22/10/2001 21:16
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Joined: Jul 2001
Beiträge: 74 Stuttgart
youssef
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Joined: Jul 2001
Beiträge: 74
Stuttgart
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hallo annegreth, wahrscheinlich bestätigen die ausnahmen die regel, denn wie aus meiner geschichte teilweise ersichtlich, ist mein ex-mann akademiker, hat also einen hohen bildungsgrad, hat in london, paris und new york studiert und praktikas gemacht, ist also nicht gerade der typische mensch aus dem dorf, dessen horizont gerade bis zum ende der strasse reicht. ich selbst bin auch akademikerin und schon viel in der welt herumgekommen und sehr interessiert an den kulturen und den menschen, die diese ausmachen. das würde eigentlich die meinung, dass ein hoher bildungsgrad und eine im herzen veranlagte toleranz die wichtigsten voraussetzungen für eine binationale ehe sind widerlegen. sicherlich spielt der bildungsgrad eine grosse rolle, aber auch gebildete menschen können in "urzeitliches" verhalten zurückfallen, wenn der druck nur gross genug ist. und die ehre ist bei vielen nationen die heiligste kuh überhaupt. da sind die deutschen doch etwas anders veranlagt, denn der gesellschaftliche druck äusserst sich eher in solchen dingen wie finanziellem oder beruflichen prestige. sicherlich auch wieder ein allgemeinplatz, aber dem grossteil der deutschen ist diese art ehre, die viele araber von klein auf eingepflanzt bekommen relativ fremd. ich freue mich jedesmal sehr, wenn eine solche ehe, egal zwischen welchen nationen, sich als dauerhaft erweist, denn damit sind wieder ein paar schranken mehr überwunden, die uns menschen schon viel unglück verschafft haben. steif, schade, dass ich noch nichts von dir gehört habe. bin sehr gespannt auf deine definition der männlichkeit. grüsse
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107827
22/10/2001 22:42
22/10/2001 22:42
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Joined: May 2001
Beiträge: 979 Tunesien
steif
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Joined: May 2001
Beiträge: 979
Tunesien
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@ Karim na ja dich hat auch die Verweiblichung voll erwischt sonst wuerdest du dich nicht in deinen einsamen Stunden Paula nennen. @Dorice Danke dass du mich daran erinnerst, war nah dran den Stock einzusetzen. @Youssoufina Vielleicht gibst du mir den noetigen Anstoss, wenn du mir deine Definition der Weiblichkeit praesentierst. Bis dahin lass dir mal diesen erlebten Vorfall erzaehlen. In einem Studentenwohnheim hatte ich waehrend meiner Studienzeit in Goettingen als Zimmernachbar einen Palaestinensischen Freund, einen Schuerzenjaeger der Gueterklasse A. ich habe erlebt, wie mehrmals ein Deutscher zu ihm kam und weinend darum gebettelt hat, dass er die sexuelle Beziehung, die er zu seiner Freundin hatte, abbricht. Ich war perplex. So ein Verhalten ist fuer mich total fremd und unvorstellbar. Die beiden hatten eine feste Beziehung und er sprach andauernd von Liebe, die er um jeden Preis erhalten moechte, aber mit ihr kam er zu keiner Loesung, sie war einfach scharf auf den Palaestinenser. Auch wenn es jetzt von weiblicher Seite dieses Verhalten als edel usw. bezeichnet wird, fuer mich ist es ein deutlicher Beweis von fehlender Maennlichkeit.
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107828
23/10/2001 06:22
23/10/2001 06:22
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Joined: May 2001
Beiträge: 4,814 Stuttgart
Karim
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Joined: May 2001
Beiträge: 4,814
Stuttgart
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damit habe ich kein problem steif. für viele tunesische männer mit ihrem machogehabe natürlich ein problem. Die halten sich immer noch für besser, als die frauen.Eine gute Portion Erziehung und Respekt würde da nicht schaden.Nun da sind leider auch die Mütter nicht ganz unschuldig.DSenen hat man beigebracht ein Sohn sei etwas besonderes. Das bekommt der Herr Sohn dann auch ständig zu hören. Kein Wunder, dass er glaubt, er saei etwas besonderes.Das Ergebnis sehen wir oben. Mann will seiner den Umgang vorschreiben ud sie in einen Käfig sperren. Das halte ich allerdings für fehlende Männlichkeit, wenn ein Mann ständig Angst hat andere Männer wären möglichweise eine bessere Alternative für seine Frau.Was für ein Schlappschwanz. Meine Frau kann ausgehen, wenn sie will, Freunde treffen. Die wenigen Leute die nicht mehr erwünscht sind sind nicht nur von mir , sondern auch von ihr nicht mehr erwünscht. Da sind wir uns einig. Meine Frau würde nie einen arabischen Mann ins Haus lassen, wenn ich nicht da bin. Das ist nicht meine Idee sondern ihre und hat sicher ihren Grund.
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107831
23/10/2001 08:02
23/10/2001 08:02
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Anonym
Nicht registriert
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Anonym
Nicht registriert
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Guten Morgen, es ist aber doch richtig, daß wir hier in Deutschland ein anderes Rollenverständnis haben, als in den arabischen Ländern. Die meisten unserer Männer bzw. Freunde sind doch mit anderen Werten etc. aufgewachsen. Vielen wurden Dinge eingetrichtert, die hier kein Mann zu hören bekommt. Im Gegenteil viele Mütter versuchen, ihren Söhne beizubringen, daß sie nichts Besseres als die Mädchen sind. Den Müll genauso in die Mülltonne tragen müssen, oder beim Ausräumen der Spülmaschine mithelfen müssen. Wenn ich sehe, wie derartige Arbeiten in den mir bekannten tunesischen Familien erledigt werden, dann kann ich mir das ein oder andere Verhalten meines Mannes sehr gut erklären und habe wieder Verständnis dafür, daß er einige Zeit gebraucht hat, zu kapieren, daß er in unserer Familie genauso Hausarbeiten verrichten muß, wie ich. Man darf bei all den Diskussion nie vergessen, wo und wie die Männer, die dann hier in Deutschland landen, gelebt haben. Auch wäre es ein Fehler, zu erwarten, daß die tunesischen Männer hier in Deutschland ihr bisheriges Leben, ihre Kultur, ihre Erziehung etc. vergessen werden. Man muß einen Mittelweg finden zwischen beiden Lebensformen. Es ist verdammt schwierig, jedenfalls für mich, Teile meiner "Frauenrechte" hier in Deutschland aufzugeben. Für meinen Mann ist es aber auch schwierig von seinen arabischen Männerprivilegien etwas herzugeben und genau da gibt es eben immer wieder Konfrontationen, da ja jeder ständig versucht, seine Stellung in der Ehe wieder zu "normalisieren", also seinem Rollenverständnis anzupassen. Jeder äußere Einfluß bringt wieder Bewegung in diesen sensiblen Prozeß, z.B. Kommentare von deutschen Freundinnen, die meinen, ich würde mich teilweise schon wie eine "Türkin" verhalten. Oder ein anderer beliebter Spruch: "wann setzt denn Du Dein Kopftuch auf...." Ich stehe über derartigen Bemerkungen, doch mein Mann reagiert äußerst sauer und versucht mir den Kontakt zu "solchen" Frauen zu verbieten. Genauso schwierig sind die Urlaube in Tunesien nur in der umgekehrten Verteilung. Die Familie und die Freunde meines Mannes versuchen Einfluß zu nehmen und regen sich über mein deutsches Verhalten auf und überzeugen ihn nach einer Weile. Er vergißt irgendwelche innerehelichen Absprachen und erwartet, daß ich mich wie eine Tunesierin verhalte. Das kann ich aber nicht. Genausowenig, wie er sich wie ein Deutscher verhalten kann. Man muß eben ständig Kompromisse schließen, mit denen beide leben können. In einer Ehe, in der beide Partner der gleichen Nationalität angehören, muß man das auch, doch lange nicht in dem Maße, wie in der binationalen Ehe. Es entstehen an Stellen Konflikte, wo man selber nie geglaubt hätte, daß es welche geben könnte. Mein Mann hat vor Kurzem gesagt, daß er keinem Tunesier empfehlen würde, eine Deutsche zu heiraten. Vielleicht hat er ja Recht? Anna
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107832
23/10/2001 09:33
23/10/2001 09:33
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Joined: Aug 2001
Beiträge: 2,063 Deutschland
daslebenistschön
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Joined: Aug 2001
Beiträge: 2,063
Deutschland
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@Anna,so weit weg brauchen wir gar nicht zu gehen,um große Unterschiede feststellen zu können.Mein Mann hat eine italienische Mutter,und wenngleich auch "nur Halbitaliener",so ist dieser Teil doch der größere in ihm.Deshalb liebe ich ihn ja auch,und deshalb läuft auch bei uns nicht alles so"rund",wie vielleicht in anderen Familien.Der Einfluss der Familie ist enorm und nicht zu unterschätzen,was du schreibst erlebe ich auch,die Familie hat ihn auch schon mal" umgekrempelt ",und meine Stärke,die er unter anderem so an mir schätzt,wurde plötzlich als"die hat ja die Hosen an"schlecht gemacht.Diese Kämpfe erleben wir fast täglich,mal mehr mal weniger.Dazu kommt es auch immer wieder drauf an,wie die Beziehungen und Ehen seiner Geschäftspartner gestaltet sind,das merke ich dann an seinen Äußerungen mir gegenüber,vielleicht sind Männer im Allgemeinen,was diese Dinge betrifft,einfach beeinflussbarer,denn wenn ich eine Linie gefunden habe,kann meine Muter,oder wer auch immer, mich zwar kritisieren,aber bin ich der Meinung ich liege richtig,bleibe ich dabei.Bei meinem Mann erlebe ich dann Sprüche,dass mir die Galle hoch kommt und höre hinterher"ich kann doch einer meinen Eltern nicht widersprechen." Nur der Erfolg ist,die Familie glaubt,er ist ihrer Meinung,und ich fühle mich manchmal hintergangen,der Krach ist dann jedesmal vorprogrammiert.Allmählich lernte ich damit umzugehen,hat auch lange gedauert,entweder ich komme nicht mehr mit,oder,von mir schon ausprobiert,ich bin ruhig,beteilige mich nicht an Diskussionen,biete damit keine Angriffsfläche,und vor allen Dingen,setze damit meinen Mann nicht zwischen die Stühle ,wie sonst. Hinterher höre ich dann,oh,heute war aber alles so schön harmonisch.Vor vielen jahren hätte ich gesagt,wie kann man nur so feige sein,aber meine Ehe ist mir wichtiger,als der vergebliche Kampf mit der Familie,dafür lohnt es sich für mich,manchmal einfach nur zu denken und nicht zu sprechen. Ein Erlebnis der besonderen Art war der Besuch der Sippe in Kanada.Da ist die Welt der Männer "noch in Ordnung"Da sitzen tatsächlich die Frauen zusammen und unterhalten sich über Küche,Kirche und Kinder,und in der anderen Ecke die Männer und palawern über Politik.Ich kam mir wie in einem Mafiafilm vor,wobei die Frauen alle nicht glücklicher/unglücklicher wirken als wir hier in unserem "modernen "Deutschland. Lange Rede kurzer Sinn:Jede Ehe muss gemeinsam von den Partnern gestaltet werden,wobei Toleranz wohl nach wie vor das Wichtigste ist,aber der Einfluss der Familie wird immer da sein,denn schließlich sind ja über Jahre Werte dadurch entstanden ,"gute wie schlechte",damit müssen beide lernen zu leben und die "Andersartigkeit" der Partner als Chance und nicht als Wettkampfarena betrachten.
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107836
23/10/2001 13:24
23/10/2001 13:24
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Joined: Oct 2001
Beiträge: 18 Berlin
Batita
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Joined: Oct 2001
Beiträge: 18
Berlin
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Hallo Anne! Fast 3 Jahre und zum Anfang war alles in Ordnung. Es lief gut, er hat mir in der Wohnung eine Menge geholfen, hat Essen gekocht und Abends für 630,- DM gearbeitet, tja und dann kam der Bruder. Dem hat das natürlich nicht gefallen und das Theater ging los... Und da ich keine Lust habe, meinen Mann ein Leben lang durchzufüttern, habe ich mich entschieden, die Scheidung einzureichen. Ich will es auch nicht verallgemeinern, ich werde auch weiterhin nach Tunesien fahren, aber nie wieder lasse ich mich auf solch eine Ehe ein. Die Kulturen sind doch zu unterschiedlich! Ich drücke allen die Daumen, dass es nie so endet wie bei uns. Viele Grüße Claudia
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