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Im Irak entführte Susanne Osthoff #172
06/12/2005 19:29
06/12/2005 19:29
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Guten Abend an alle Mitglieder und Gäste,

mit Verblüffung muss ich feststellen, dass sich die Massen in Deutschland noch immer nicht auf die Strassen bewegen um Solidarität für Susanne Osthoff zu bekunden.
Ich habe in Berlin auf einen Aufruf eines Vereins oder eines Rates etc. gewartet.

Susanne Osthoff wurde bereits am 25. November im Irak entführt.

Warum schweigen die Massen immer noch ?

Am letzten Samstag fand nach einem Aufruf der Ausländerbehörde in Offenbach am Main eine Demonstration mit ca. 100 Teilnehmern statt.

Wann werden weitere und besonders bedeutend gössere Demonstrationen und Mahnwachen abgehalten ???


Demonstration in Offenbach am Main vom 03.12.05

 -
Entschuldigt bitte die vielen Zeilen:

Noch ein Artikel von der "Zeit":

entführung

---- WER HILFT DER HELFERIN ? ------------------

Susanne Osthoff riskierte ihr Leben für die Menschen im Irak. Die deutsche Regierung will ihren Entführern nicht nachgeben

Von Matthias Geis und Florian Klenk

Seiten: 1 | 2 »
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Es ist die erste Entführung einer deutschen Staatsbürgerin im Irak. Und es ist Angela Merkels erster Krisenfall als Kanzlerin. Ein merkwürdiges Zusammentreffen. Fast könnte man es für mehr halten als einen tragischen Zufall. Eine terroristische Warnung an die neue Bundesregierung vielleicht, deren erklärtes Ziel es ist, nach dem Zerwürfnis um den Irak-Krieg das deutsch-amerikanische Verhältnis zu normalisieren?

Am Tag vor ihrer ersten Regierungserklärung bleibt der Bundeskanzlerin kaum mehr, als die Entführung der deutschen Helferin Susanne Osthoff und ihres Fahrers zu verurteilen und einen eindringlichen Appell an die Täter zu richten, ihre Opfer freizugeben. »Alle Bemühungen der Bundesregierung« seien darauf gerichtet, das Leben der Betroffenen zu schützen.

Ähnlich klingt es aus Washington, wo Außenminister Frank-Walter Steinmeier seinen Antrittsbesuch absolviert: »Oberste Priorität« habe die körperliche Unversehrtheit der Entführten. Oberste Priorität? – Wenn es darum geht, die fieberhaften Bemühungen der deutschen Seite um Susanne Osthoffs Freiheit zu charakterisieren, mag diese Formulierung angemessen sein. Im strengen Wortsinn ist sie es nicht. Denn auch die neue Bundesregierung wird sich nicht politisch erpressen lassen. »Oberste Priorität« hat – spätestens seit der Schleyer-Entführung von 1977 – die Maxime, politischen Erpressern nicht nachzugeben.
»Wenn man hier einen Fehler macht, ist man futsch. Wer die Nerven verliert, ist tot«, so hat Susanne Osthoff selbst die Todesgefahren im Irak eingeschätzt. Sie hat starke Nerven. Vielleicht zu starke. Vielleicht war sie auch leichtsinnig. Schon im Sommer wurde sie in der irakischen Stadt Mossul von US-Soldaten in Sicherheit gebracht, weil das Gerücht ging, Geiselnehmer aus dem Umfeld des Terrorpaten Abu Musab al-Sarqawi seien hinter ihr her. Nun gibt es von ihr nur noch dieses grausame Standbild. Da kniet die Oberbayrin mit verbundenen Augen vor vermummten Islamisten, die sie mit einer Panzerfaust bedrohen.

Für Iraker sind solche Entführungen längst Alltag. Westliche Medien berichten über Entführungen gewöhnlich nur, wenn es einen Ausländer trifft. Susanne Osthoff ist eine dieser rund 200 ausländischen Geiseln, die seit dem Ausbruch des Krieges entführt wurden. 35 von ihnen wurden ermordet.

Susanne Osthoff, 43, Archäologin, Unternehmensberaterin, Mutter einer elfjährigen Tochter, geschiedene Frau eines jordanischen Arabers, bezeichnet sich als »gemäßigte Muslimin«, als eine, die auch Bier trinkt. Nein, sie wollte nicht »bei Aldi an der Kasse arbeiten«, wie ihr das die Familie angeblich nahe gelegt hatte. Schon früh zog es die Frau als Reiseleiterin nach Syrien, Jordanien, Tunesien, aber auch in den Irak. Sie lernte Arabisch, »eine Lebensaufgabe«, wie sie sagte, und sie war stolz auf ihre »Vertrautheit mit der arabischen Gesellschaft«.
Als Kind schon verschlang Osthoff die Geschichten des Alten Testaments. »Ich wollte unbedingt an alle diese Orte«, erzählte sie. Osthoff buddelte im Sand, legte sumerische Städte im Irak buchstäblich mit Pinzette und Pinsel frei. Sie wollte alte osmanische Karawansereien zu Kulturzentren ausbauen, den Frauen helfen, Schulen und »Begegnungsstätten« zu schaffen, sie baute Kontakte zu arabischen Intellektuellen auf. Vor allem aber kämpfte Susanne Osthoff um das Überleben der vom Krieg geschundenen Iraker und riskierte dabei bewusst ihr Leben.
Im Frühjahr 2003, nach Ausbruch des Irak-Krieges, holperte sie als eine der Ersten mit einem Lastwagen voll Medikamenten, Verbandsmaterial, Schmerzmitteln und chirurgischem Besteck über Beduinenschleichwege nach Bagdad. Auf ihrem Weg beschrieb sie dabei den Medien mit kernigem bayrischem Akzent am Satellitentelefon auch die andere Seite des Krieges, berichtete von Burschen, die mit abgerissenen Armen einfach dasaßen und keine Schmerzmittel hatten.

Als »Held ohne Geld« wurde sie von der Süddeutschen Zeitung mit dem Tassilo Preis für Zivilcourage ausgezeichnet und vom Schauspieler Ottfried Fischer mit einer Laudatio bedacht. Sie wollte dem »Westen« ihr Bild des Iraks liefern, von den »hochgebildeten und sensitiven Menschen« erzählen und klar machen, dass hier »nicht nur Verbrecher« leben. Hilfsorganisationen staunen noch heute über Osthoffs Mut. Susanne Haaker vom deutschen Medikamentenhilfswerk action medeor erzählt voller Bewunderung, wie sich Osthoff als Beduine verkleidete, um an Grenzschützern und Soldaten vorbeizukommen. »Sie war so stolz, dass sie sich gegenüber Behörden immer durchgesetzt hat. Sie war hartnäckig.«
Wieso wird eine wie sie entführt? Was wollen die Geiselnehmer erreichen? Aus dem Krisenstab im Auswärtigen Amt ist am Dienstag nicht einmal zu erfahren, ob die Entführung einen politischen Hintergrund hat oder ob es nur um Geld geht. Das Video, das im ARD-Büro in Bagdad abgegeben wurde und in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, die Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung abzubrechen, deutet indes klar auf eine politisch motivierte Entführung hin. Zwar hatte die rot-grüne Bundesregierung die Beteiligung Deutschlands am Irak-Krieg abgelehnt und im Zuge dieser Weigerung sogar die deutsch-amerikanischen Beziehungen aufs Spiel gesetzt. Jedoch hatte sich Berlin im Gegenzug bereit erklärt, sich an der Stabilisierung des Nachkriegs-Iraks zu beteiligen. Die deutsche Wiederaufbauhilfe für den Irak beträgt derzeit 200 Millionen Euro. Der Schwerpunkt der Hilfsleistungen liegt in der Ausbildung von irakischen Sicherheitskräften. Sie findet aus politischen wie aus Sicherheitsgründen nicht im Irak statt, sondern in den Vereinigten Arabischen Emiraten. 450 Polizisten, darunter 30 Personenschützer, bildeten deutsche Experten in den vergangenen zwei Jahren dort aus. Ebenfalls in den Emiraten wurden mit Unterstützung der Bundeswehr 250 irakische Soldaten trainiert. Darüber hinaus stellt die Bundesrepublik Material für den Wiederaufbau bereit: Lastwagen, schweres Gerät für den Brückenbau, Krankenwagen und ein Lazarett.

Das alles könnten die Entführer meinen, wenn sie ein Ende der Hilfe zur Voraussetzung einer Freilassung von Susanne Osthoff erklären. Doch auf diese Bedingung, so viel scheint sicher, wird sich die neue Bundesregierung nicht einlassen.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #173
06/12/2005 19:32
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Hallo,
es ist sehr schlimm was passiert ist, es ist sehr traurig das immer mehr Internationale Hilfskräfte im Irak verschleppt werden.

Gern würde ich mich bei einer Demo beteiligen, leider fehlen mir hierzu die Infos wann wo etwas stattfindet, wer diese organisiert usw.

Meine Zweifel dazu aber auch, ob es etwas bringt und hilft glaube ich in diesem Fall nicht.

Hier geht es um mehr und diese Erpresser wollen Geld usw. hier sollte die Bundesregierung viel schneller und aktiver handeln.

Claudia

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #174
06/12/2005 19:43
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Hallo Claudia,

eine Demonstration ist tatsächlich kein Garant für die Freilassung von Susanne Osthoff.
Auch erscheint mir eine grosse Solidaritätsbekundung in Deutschland kein Hindernis im Befreiungprozess.

Es gibt vielfältige Gründe für das Schweigen wie :
"Desinteresse", "Angst davor , dass solch eine Demonstration als anti-islamisch entwickelt" etc...

Warum gehen wir in Deutschland nicht auf die Strasse ?

Ach, dieses Schweigen ist traurig.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #175
06/12/2005 19:44
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Amerikaner im Irak entführt
Nach der deutschen Susanne Osthoff und einem Franzosen ist im Irak offenbar ein Amerikaner entführt worden. In einer Videobotschaft drohten die Entführer mit der Tötung des Mannes innerhalb von 48 Stunden, falls die USA nicht alle irakischen Gefangenen freilassen.
Der arabische Sender Al Dschasira strahlte am Dienstag ein Video der Rebellengruppe Islamische Armee im Irak aus, auf dem ein gefesselter blonder Mann zu sehen war. Gezeigt wurde außerdem ein US-Personalausweis. Der Mann soll US-Berater sein. Die Authentizität der Aufnahme konnte zunächst nicht überprüft werden.

Am 25. November war die Deutsche Susanne Osthoff gemeinsam mit ihrem irakischen Fahrer im Irak verschleppt worden. Seither fehlt von ihr jede Spur. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin gelang es noch nicht, einen Kontakt zu den Tätern herzustellen.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #176
06/12/2005 19:45
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Sorge um Entführungsopfer Susanne Osthoff wächst
Die Bundesregierung sucht intensiv nach einem Kontakt zu den Entführern der im Irak verschleppten Susanne Osthoff. Die Familie der entführten Deutschen richtete erneut einen eindringlichen Appell an die Geiselnehmer.

Die im Irak entführte Susanne Osthoff (Archivbild)Die Behörden bemühten sich unverändert darum, eine Verbindung mit den Entführern der Deutschen und ihres einheimischen Fahrers aufzunehmen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Osthoff war am 25. November auf dem Weg nach Arbil in der nördlichen Irak-Provinz Ninive von Unbekannten verschleppt worden. Die Entführer forderten die Bundesregierung in einem Video auf, die Zusammenarbeit mit dem Irak zu beenden.

Rund zehn Tage nach der Entführung richtete sich die Mutter von Osthoff erneut eindringlich an die Geiselnehmer. "Meine Tochter ist mehr Irakerin als Deutsche. Reden Sie mit ihr. Lernen Sie Susanne kennen. Dann können Sie sich schnell davon überzeugen, dass sie im Irak nur eins wollte: den Menschen dort helfen", appellierte Ingrid Hala in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" an die Kidnapper. Sie bat die Geiselnehmer, Kontakt mit irakischen oder deutschen Behörden aufzunehmen. Der Zeitung zufolge soll der neuerliche Appell vom irakischen Präsidialamt ins Arabische und Kurdische übersetzt und in allen irakischen Medien veröffentlicht werden.


Ultimatum verstrichen

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Sonntagabend im ZDF zum Fall Osthoff, "dass wir noch nicht wissen, wo sie ist, und noch kein Lebenszeichen von ihr bekommen haben". Die Bundesregierung werde alle Kanäle nutzen, "um das Leben von Susanne Osthoff zu retten, und ich hoffe dass es auch gelingen kann". Nach Darstellung mehrerer Medien ist das Ultimatum der Geiselnehmer seit Freitag früh verstrichen.

Im Irak sind neben Susanne Osthoff derzeit mindestens vier weitere Ausländer in Geiselhaft – unter ihnen auch ein Franzose. Der Mann, der als Ingenieur für Wasseraufbereitung gearbeitet habe, sei am Montag vor seiner Wohnung in Bagdad verschleppt worden, sagte ein Polizeisprecher. Augenzeugen hätten berichtet, sieben Bewaffnete hätten den Mann mitgenommen, als er mit seinem Auto habe losfahren wollen. Die französische Botschaft erklärte zunächst, ihr sei von einer Entführung nichts bekannt.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #177
06/12/2005 19:47
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Rice verspricht Korrekturen bei der Terrorbekämpfung
US-Außenministerin Condoleezza Rice hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zugesagt, Fehler im Kampf gegen den Terrorismus zu korrigieren. Merkel pochte in dem Gespräch auf die Einhaltung demokratischer Regeln bei der Terrorbekämpfung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die US-Außenministerin Condoleezza Rice (l.)Trotz der Irritationen um Praktiken des US-Geheimdienstes CIA wollen Deutschland und die USA im Kampf gegen den Terrorismus weiter eng zusammenarbeiten. Nach dem Treffen mit Rice sagte Merkel am Dienstag in Berlin, dabei müsse das internationale und deutsche Recht eingehalten werden. Wenn dies geschehe, sei dies eine "gute Grundlage" für die Zusammenarbeit insbesondere der Sicherheitsdienste.

Zum Fall des vermutlich von der CIA verschleppten Deutschen Khaled al-Masri soll Außenminister Frank-Walter Steinmeier als ehemaliger Kanzleramtsminister der Parlamentarischen Kontrollkommission des Bundestages Bericht erstatten.


Meinung
Wusste die alte Bundesregierung mehr von den CIA-Flügen als sie zugibt?


JaNein
Rice ging nicht konkret auf den Fall al-Masri ein, als sie nach dem überraschend langen Gespräch mit Merkel vor die Medien trat. Sie sagte aber: "Wir versprechen, alles zu tun was wir können, um Fehler zu berichtigen, falls sie auftreten." Geheimdienstarbeit sei allerdings notwendig und der Schlüssel zum Erfolg bei der Terrorbekämpfung. Sie zeigte sich einverstanden damit, dass der Fall al-Masri im Rahmen des deutschen Rechtssystems behandelt wird.

Steinmeier wurde nach Angaben Merkels beauftragt, die Parlamentarische Kontrollkommission des Bundestags über die Hintergründe des Falls zu informieren. Zum Zeitpunkt der Verschleppung al-Masris war Steinmeier in seiner Eigenschaft als Kanzleramtsminister Geheimdienstkoordinator der Bundesregierung. Geheimdienstarbeit könne nicht in allen Details öffentlich diskutiert werden, sagte Merkel. "Auf der anderen Seite bedarf es einer transparenten Information." Falls solche Fälle erneut aufträten, sollte dieser Weg abermals beschritten werden.


Was wusste die Bundesregierung?

Die "Washington Post" hatte am Wochenende berichtet, der damalige Bundesinnenminister Otto Schily sei im Mai 2004 von den USA darüber informiert worden, dass die CIA al-Masri, einen Deutschen libanesischer Abstammung, irrtümlich verschleppt habe. Der damalige amerikanische Botschafter Daniel Coats habe Schily aber um Stillschweigen gebeten. Offiziell wurde bisher nicht bekannt, ob Schily die Information innerhalb der Bundesregierung weitergegeben hat. Von der Opposition ist deshalb bereits die Forderung nach einem Untersuchungsausschuss laut geworden.

Merkel zeigte sich zufrieden über die Zusage von Rice, dass sich die USA an internationale Verpflichtungen und damit an die Konvention zum Verbot von Folter hielten. "Ich selbst habe deutlich gemacht, dass ich unserem Recht genügen muss und dass wir unsere internationalen Verpflichtungen einhalten", sagte die Kanzlerin nach der rund 50-minütigen Unterredung. Dies sei eine gute Grundlage für die Einhaltung von Bündnisverpflichtungen. Im Zweifel sei dann klar, dass sich die Partner daran hielten, "insbesondere in Bezug auf Folter".


Gemeinsames Bemühen um Freilassung Osthoffs

Merkel bat in den Bemühungen, die im Irak entführte deutsche Archäologin Susanne Osthoff zu befreien, Rice um amerikanische Unterstützung. Dies gelte insbesondere für nachrichtendienstliche Erkenntnisse, sagte Merkel. Rice sagte, dass US-Dienststellen im Irak, darunter Geheimdienste, den ihren möglichen Beitrag leisteten, um einen glücklichen Ausgang der Entführung zu erreichen. Merkel sagte, Rice habe die Hilfe "selbstverständlich zugesagt". Bereits vor einer Woche hatte Außenminister Frank-Walter Steinmeier bei seinem Antrittsbesuch in Washington von Rice eine entsprechende Zusicherung erhalten.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff *DELETED* #178
06/12/2005 20:11
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Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #179
08/12/2005 19:56
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http://de.news.yahoo.com/08122005/286/offenbar-us-geisel-irak-getoetet.html


Donnerstag 08. Dezember 2005, 19:23 Uhr
Offenbar US-Geisel im Irak getötet

Paris (AFP) - Die radikale Gruppe Islamische Armee im Irak hat nach eigenen Angaben eine US-Geisel ermordet: Es handle sich um einen Sicherheitsberater des irakischen Bauministeriums, erklärte die Gruppe im Internet. Zwei Tage zuvor hatte die Gruppe mittels einer Videobotschaft erklärt, sie werde den von ihr entführten Mann binnen 48 Stunden töten, wenn nicht alle Gefangenen im Irak auf freien Fuß gesetzt würden. In der Aufnahme wurden ein US-Reisepass und eine Bankkarte mit dem Namen des US-Bürgers Ronald Schulz gezeigt.

Die Islamische Armee hatte in der Vergangenheit bereits die Verantwortung für mehrere Entführungen und Morde im Irak übernommen.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #180
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Mahnwache für Susanne Osthoff

Heute um 18.00 Uhr in Berlin am Brandenburger Tor

Initiiert wir die Aktion von der Türkischen Gemeinde Deutschland.Es werden circa 2000 Teilnehmer erwartet.

Auf eine rege Beteiligung !

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #181
14/12/2005 16:30
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Auch Susanne Osthoff ist Deutschland“
KRISTINA DUNZ, 14.12.05, 14:36h


Berlin - Sie will so lange kämpfen bis ihre Schwester Susanne Osthoff wieder frei ist. Dabei ist ihre schärfste Waffe die Bitte. Zuerst bat sie jene Männer um Erbarmen, die die 43-jährige Archäologin vor knapp drei Wochen im Irak entführt und mit ihrer Ermordung gedroht haben. Am Mittwoch wandte sich Anja Osthoff nun an die deutsche Öffentlichkeit: "Ich bitte Sie inständig. Bitte zeigen Sie Ihr Mitgefühl, demonstrieren Sie für ihre Freilassung."
Mit dem Medikamenten-Hilfswerk action medeor, für das sich Susanne Osthoff während des Irak-Kriegs unter Lebensgefahr in Bagdad engagierte, bat sie um Unterschriften und Mahnwachen.

Die 35-jährige Komponistin wirkt bei ihrem Auftritt in Berlin völlig unverstellt. Eine Frau, die in einer extremen Situation Fragen so beantwortet, wie es ihr in den Kopf kommt. "Manchmal war ich an der Grenze, dass ich ausgeflippt bin", sagte sie über ihre Probleme, Informationen vom Auswärtigen Amt über den Stand der Vermittlungsbemühungen zu bekommen. Oder zur umstrittenen Schlagzeile der "Bild"-Zeitung, in der der Familie und den Lesern die Frage zugemutet wird, ob Susanne Osthoff geköpft werde: "Es hat ein paar so blöde Fälle gegeben wie mit der "Bild". Aber die les" ich eh nicht."

Ihre Hoffnung ist, dass sie in den nächsten Tagen mehr Öffentlichkeit in Deutschland herstellen kann. Wenn viele Menschen in Deutschland auf die Straße gingen, könne das Menschen im Irak beeinflussen, glaubt sie. Und ihre Schwester brauche diese Anteilnahme. "Vielleicht kann sie uns sehen." Für die beiden entführten und später frei gelassenen französischen und italienischen Journalistinnen sei die große Unterstützung in ihren Ländern ungemein wichtig gewesen.

Bisher gibt es kein Lebenszeichen von der vom Irak so begeisterten Frau. Die Entführer verlangen von der Bundesregierung, ihre Unterstützung für den Irak durch die Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte außerhalb des Landes zu stoppen. Die Regierung bemüht sich fieberhaft um einen Kontakt zu den Tätern. Zum Schutz der Betroffenen äußere sie sich nicht zu Einzelheiten, betonte am Mittwoch noch einmal ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Anja Osthoff spricht auch darüber, dass ihre Familie vor der Entführung lange keinen Kontakt zu ihrer Schwester hatte. Auch, dass es seit Jahren keinen Kontakt zum irakischen Ex-Mann der Schwester gebe. Sie habe aber gehört, dass er sich für Susanne einsetzen wolle. "Dafür bin ich dankbar." Sie macht deutlich, dass die schwierige Familiengeschichte nichts am Hoffen und Bangen und Bitten um das Leben ihrer Schwester ändert, die ihre eigene Sicherheit riskiert habe, um anderen Menschen zu helfen und eine Weltkultur zu bewahren.

Bernd Pastors, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von action medeor, sagt, in Deutschland sollte auch niemand vergessen, dass Susanne Osthoff unter schwersten Bedingungen lebenswichtige Medikamente in den Irak gebracht habe. Unter Bezug auf die von Bundesregierung und Wirtschaft gestartete Werbe-Kampagne "Du bist Deutschland" sagte Pastors, auch Susanne Osthoff verdiene Respekt und Solidarität. "Auch Susanne Osthoff ist Deutschland." (dpa)

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #182
14/12/2005 16:31
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Mahnwache für Susanne Osthoff
ERSTELLT 14.12.05, 15:37h


Das Schicksal der im Irak entführten Susanne Osthoff ist immer noch ungewiss.


Berlin - Mit einem bundesweiten Aufruf will die Familie von Susanne Osthoff ein Signal für die Freilassung der im Irak entführten 43 Jahre alten Deutschen setzen. Die Schwester der Entführten, Anja Osthoff, rief am Dienstag zu einer möglichst großen Teilnahme an einer Mahnwache am Mittwoch in Berlin auf.
Der Krisenstab des Auswärtigen Amts (AA) bemüht sich weiter intensiv um eine Lösung im Fall der vor mehr als zwei Wochen entführten Archäologin. Details könnten zum Schutz der Betroffenen nicht genannt werden. Der Krisenstab trat erneut unter Leitung von Staatssekretär Klaus Scharioth zusammen.

Susanne Osthoff war am 25. November mit ihrem Fahrer auf einer Überlandfahrt von Bagdad nach Arbil im Norden des Irak von Unbekannten verschleppt worden. Die Kidnapper fordern von der Bundesregierung eine Ende der Zusammenarbeit mit Irak.

Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) will am Mittwochabend in Berlin mit einer Mahnwache Solidarität mit Osthoff zeigen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nadeem Elyas, will ebenfalls teilnehmen. Anja Osthoff sagte dem «Kölner Stadt-Anzeiger» mit Blick auf die Veranstaltung vor dem Brandenburger Tor: «Ich erhoffe mir ein deutschlandweites Symbol und dass woanders vielleicht auch noch Leute auf die Straße gehen, wie damals in Italien und Frankreich.» Für alles, was passiere, sei sie dankbar. «Für meine Schwester wäre das wichtig.»

In der Berliner Tageszeitung «B.Z.» (Mittwoch) beklagte Anja Osthoff die mangelnde Solidarität der Deutschen mit ihrer entführten Schwester. «Ja, ich bin enttäuscht. Die Menschen gehen lieber in warme Kaufhäuser zum Weihnachtsshopping, statt in die Kälte zur Mahnwache», sagte die in München lebende Komponistin. Ihre Schwester habe durch Hilfslieferungen in den Irak vielen Menschen das Leben gerettet. Dies sei vielen Deutschen nicht bekannt, sagte Osthoff.

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Medikamenten-Hilfswerks «action medeor», Bernd Pastors, und dem Initiator der Aktion «Weißes Friedensband», Günter Haverkamp, will Anja Osthoff am Mittwoch in Berlin einen «Bundesweiten Aufruf zur Freilassung von Susanne Osthoff» veröffentlichen. Am Dienstag hatte auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, zur Solidarität aufgerufen: Nun sei die Phase erreicht, «in der man deutlich erkennbar machen muss, dass man auf der Seite dieses Menschen steht

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #183
16/12/2005 00:55
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nonameb Offline
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Und war jemand vom Forum da, bei der Mahnwache?? Wie war es?? Mußte ja leider arbeiten gestern abend...
Gruß ines

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #184
16/12/2005 09:23
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Hallo,
dies würde mich auch interessieren, ob Mitglieder aus dem Forum welche in Berlin und Umgebung wohnen dort waren.

Claudia

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #185
16/12/2005 20:44
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...wer nicht da war, der kann hier was tun: http://stuenings-nt.stuenings.de/cgi-bin/medeor/dbtool.exe?start
Direktlink zum offiziellen Petitionsantrag

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #186
18/12/2005 11:27
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Hallo,
ich hoffe das sich viele an dieser Petition beteiligen.

Claudia

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #187
18/12/2005 19:21
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SIE IST FREI [tanz1]
hehe

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #188
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Endlich wurde ja auch Zeit-war ja lang genug in Geiselhaft.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #189
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Hallo,
ja sie ist wieder frei, dies freut uns alle sicher sehr, aber ihr Irakischer Fahrer ist noch nicht frei und demzufolge macht mich dies auch traurig.

Es sind noch viele andere Europäische Personen im Irak verschleppt wo man noch wenig Spuren hat.

Die Situation ist nicht besser geworden.

Claudia

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #190
19/12/2005 17:52
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Regierung prüft Ersatzforderung gegen Osthoff

Auf die im Irak freigelassene Archäologin Susanne Osthoff kommen möglicherweise Ersatzforderungen der Bundesregierung zu. Zwar sei man im Auswärtigen Amt zunächst nur froh über den glimpflichen Ausgang der Entführung. Man werde aber prüfen, ob Osthoff die Kosten für ihre Rettung erstatten muss.

Die im Irak entführte Deutsche Susanne Osthoff ist frei" Wir entscheiden im Einzelfall, ob irgendwelche Kosten erstattet werden müssen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts FTD-Online. Nach dem Konsulargesetz ist der Empfänger konsularischer Hilfe zum Ersatz verpflichtet. Es liegt allerdings im Ermessen des Auswärtigen Amts, ob die Kosten geltend gemacht werden.

Schon im Fall Wallert, einer im Jahr 2000 auf den Philippinen entführten deutschen Familie, forderte die Bundesregierung insgesamt 12.887 Mark unter anderem für Renate Wallerts Krankenrückflug, Ausgaben für den Kauf und Transport von Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung.


Bundespräsident dankt dem Krisenstab

Bundespräsident Horst Köhler zeigte sich erleichtert und erfreut über die Freilassung Osthoffs. Er dankte am Montag in Berlin allen an der Freilassung Beteiligten, insbesondere dem Krisenstab des Auswärtigen Amts und den Mitarbeitern der deutschen Botschaft in Bagdad. Der Bundespräsident würdigte auch alle Bürger, die ihre Solidarität mit Osthoff bekundet hatten. Insbesondere das Engagement muslimischer Bürger sei "ein wertvolles Zeichen" gewesen. Aus dem Zentralrat der Muslime in Deutschland hieß es: "Möge Gott unser Land, die deutsche Bevölkerung und die gesamte Welt vor ähnlichen verbrecherischen Handlungen in Zukunft bewahren."

Nach 23 Tagen in der Gewalt irakischer Kidnapper kommt Susanne Osthoff zunächst nicht nach Deutschland. Im Ausland will die Archäologin zunächst einige Tage in Ruhe mit ihrer Tochter verbringen. Sie werde den Irak "in allernächster Zukunft" verlassen, sagte Außenamtssprecher Martin Jäger am Montag in Berlin. Sie wünsche aber vorerst keinen Kontakt mit der Öffentlichkeit und werde deshalb "vermutlich zunächst nicht nach Deutschland zurückkehren". Die 43-Jährige befinde sich nach wie vor in "sicherer Obhut" in der deutschen Botschaft in Bagdad, sagte der Sprecher weiter.

Das Schicksal des Fahrers der deutschen Archäologin blieb zunächst ungewiss. "Die Entführer haben zugesichert, den Fahrer auf freien Fuß zu setzen", bekräftigte Jäger zwar, fügte aber hinzu: "Er hat sich bislang aber bei der deutschen Botschaft nicht gemeldet."


Bundeskanzlerin erleichert

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich erleichtert über Osthoffs Freilassung, wie Regierungssprecher Thomas Steg sagte. Die Kanzlerin habe die hochprofessionelle Arbeit des Krisenstabs im Auswärtigen Amt und seines Leiters, Staatssekretär Klaus Scharioth, ausdrücklich gelobt. Das Krisenmanagement der Bundesregierung wurde auch von CSU-Chef Edmund Stoiber, sowie den Vorsitzenden von FDP und Grünen, Guido Westerwelle und Claudia Roth gelobt.

Zu den Hintergründen der Entführung und der Freilassung wollte sich die Regierung nicht äußern. Das sei "im Interesse aller derjenigen, die geholfen haben, das Problem zu lösen", sagte Innenminister Wolfgang Schäuble. Außenamts-Sprecher Jäger sagte lediglich: "Sowohl die Bundesregierung als auch die deutsche Botschaft hatten etwas mit dieser Freilassung zu tun."


Umstände der Freilassung rätselhaft

Unklar ist weiterhin, ob Lösegeld für die Freilassung von Osthoff bezahlt wurde. Auch das Motiv und die Identität der Täter sind unbekannt. Die Entführer hatten gefordert, dass Deutschland seine Zusammenarbeit mit dem Irak abbricht. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, dass keine Einzelheiten zu dem Fall bekannt gegeben werden. Dies sei bereits früher bei ähnlichen Fällen so gewesen und werde auch diesmal so sein. Osthoff selbst wolle sich ebenfalls nicht äußern.

Bei der Freilassung könnte Experten zufolge Geld eine Rolle gespielt haben. "Eigentlich zahlen alle, die Geiseln frei bekommen haben, Lösegelder", sagte der Nahostexperte Peter Scholl-Latour am Montag der Nachrichtenagentur AP. Das Geld könne zum Beispiel über karitative Organisationen im Irak gezahlt worden sein. "Es muss irgendein Deal stattgefunden haben", sagte der Terrorismus-Experte Rolf Tophoven.

Die Bundesregierung hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass die vor gut drei Wochen im Irak entführte Archäologin wieder frei sei. Auch ihr Fahrer, der damals ebenfalls entführt wurde, ist inzwischen auf freiem Fuß. Allerdings herrscht Unklarkeit über seinen Aufenthaltsort und seinen körperlichen Zustand. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung wurde Osthoff zuletzt in Bagdad festgehalten. Außenminister Steinmeier gab an, Osthoff sei in körperlich guter Verfassung und "in sicherer Obhut der deutschen Botschaft in Bagdad".


Familie hat noch keinen Kontakt

Die Familie der Entführten äußerte sich erleichtert über das Ende der Geiselnahme, hat aber nach eigenen Angaben noch keinen Kontakt zu Susanne Osthoff. "Wir haben noch nicht mit Susanne telefoniert", sagte ihr Bruder Robert Osthoff. Osthoffs Mutter, Ingrid Hala, sagte, sie erwarte vor dem Abend keine weiteren Nachrichten von ihrer Tochter. Sie hatte am Sonntagabend kurz nach 20 Uhr von einer Journalistin von der Freilassung Osthoffs erfahren. Kurz danach hatte sich auch das Bundeskriminalamt bei ihr gemeldet. "Ich habe es zunächst nicht für ganz bare Münze genommen. Das ist nicht zu toppen", sagte die 66-Jährige. Sie hoffe, dass bald ein Treffen mit ihrer Tochter möglich sei, die sie seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hat.

19. Dezember 2005, 16:56 Uhr

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #191
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Porträt: Susanne Osthoff - Vom Irak fasziniert

"Immer unter Strom", "voller Aktionismus", ", "unglaublich tatendurstig" - so beschreiben Verwandte und Bekannte Susanne Osthoff. Sie sei sich aber auch durchaus den Gefahren im Irak bewusst gewesen.

Susanne Osthoff"Susanne hatte großen Respekt und auch ein bisschen Angst", sagt ihre Freundin Angela Rogoll-Gottwald aus dem oberbayerischen Glonn. "Wer die Nerven verliert, ist tot", hatte auch Osthoff selbst 2004 in einem Interview betont.

Über allem stand jedoch die Leidenschaft für den Irak. Sie schwärmte von dem Land als "Ursprung der Kultur" und von den "hochgebildeten und sensitiven" Irakern. Seit Jahren leistete die 43- Jährige aus Bayern Hilfe für die Menschen in dem von Saddam Husseins Diktatur, Wirtschaftssanktionen und Krieg gezeichneten Land.

Bereits im Religionsunterricht hatten sie Themen wie die Hängenden Gärten von Babylon fasziniert. Sie studierte Vorderasiatische Archäologie, lebte jahrelang im Jemen und nahm 1984 erstmals an Grabungen im Irak teil. Sie lernte Arabisch und trat zum Islam über, auch wegen ihres Mannes. Nach Medieninformationen kommt er aus dem Irak, stammt aus dem Beduinen-Stamm der Schammar. Die gemeinsame Tochter Tarfa ist mittlerweile zwölf Jahre alt.

Liebe zum Land blieb
Die Ehe zerbrach schon nach wenigen Jahren, Osthoffs Liebe zum Irak aber blieb. Auch zur Zeit der Wirtschaftssanktionen gegen das Land reiste Osthoff immer wieder in die Krisenregion - "um Zeichen zu setzten, um Brücken zu schlagen", wie sie sagte. Die Brücken in der Heimat brach sie dafür größtenteils ab - Bruder Robert und Mutter Ingrid Hala hatten seit Jahren so gut wie keinen Kontakt zu ihr. Im Mai 2005 gab sie nach einem "Stern"-Bericht endgültig ihre Wohnung in Glonn auf. Tochter Tarfa besucht seitdem ein Internat.

Bereits wenige Tage nach Beginn des Krieges der USA gegen den Irak im März 2003 machte sie sich in Zusammenarbeit mit der "Direkt-Hilfe Irak" von der jordanischen Hauptstadt Amman aus erneut nach Bagdad auf - an Bord Hilfsgüter und Medikamente. "Die ganze Welt hat zugeschaut, sie hat gehandelt", sagt ihre Schwester, die 35 Jahre alte Anja Osthoff. Die vielen Kontakte zu Familien im arabischen Raum hätten ihre Schwester immer wieder in die Krisenregion gezogen. Sie spricht inzwischen mehrere arabische Dialekte, "es ist, als wenn sie irgendwie im falschen Land geboren wäre." Auch deswegen sind sich Bekannte und Verwandte nach ihrer Freilassung fast sicher: "Sie wird wieder in den Irak gehen."

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #192
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Die Chronik des Geiseldramas

Susanne Osthoff war als erste Deutsche im Irak mehr als drei Wochen in der Hand von Entführern. Die Stationen des Geiseldramas und des Ringens um die Freilassung der 43-Jährigen:
25. November - Auf einer Fahrt von Bagdad in den kurdischen Norden Iraks werden Osthoff und ihr irakischer Fahrer von Unbekannten gestoppt und verschleppt. Weil sie nicht an ihrem Zielort eintreffen und die US-Stellen Hinweise auf eine Geiselnahme melden, wird die deutsche Botschaft in Bagdad aktiv.

26. November - Das Auswärtige Amt in Berlin geht von einer Entführung aus und richtet einen Krisenstab ein. Die Öffentlichkeit und die Familie werden vorerst nicht informiert.

28. November - Dem ARD-Studio in Bagdad wird eine DVD zugespielt. Der Sender sendet die Aufnahmen nicht, sondern stellt sie den deutschen Sicherheitsbehörden zur Auswertung zu Verfügung. Zu sehen sind Osthoff, ihr Fahrer sowie drei vermummte Männer mit Waffen, darunter eine Panzerfaust. Die Täter fordern, Deutschland solle seine Zusammenarbeit mit dem Irak beenden. Ansonsten würden die Geiseln getötet.

29. November - Der Krisenstab entschließt sich, die Familie Osthoff zu informieren. Ein Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes ruft kurz nach Mitternacht bei Osthoffs Mutter Ingrid Hala an. Um 02.37 Uhr sendet die ARD ein Standbild des Videos und macht damit die Entführung öffentlich. Kurz darauf bestätigt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes die Entführung.

30. November - Bundeskanzlerin Angela Merkel geht zu Beginn ihrer ersten Regierungserklärung auf die Entführung ein. Sie kündigt eine harte Linie an. Weder Regierung noch Parlament würden sich dem Druck beugen.

1. Dezember - Der irakische Präsident Dschalal Talabani kündigt an, sich persönlich in das Geiseldrama einzuschalten. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagt, es gebe keinen Kontakt zu den Entführern. Die Mutter und die Schwester der Entführten fordern die Geiselnehmer im arabischen Nachrichtensender Al Dschasira auf, Susanne Osthoff freizulassen.

2. Dezember - Ein erstes Ultimatum der Entführer läuft ab. In Osthoffs Heimatgemeinde Glonn halten etwa 60 Personen eine Mahnwache ab.

4. Dezember - Der Zentralrat der Muslime in Deutschland ruft die geistliche und politische Führung der islamischen Welt auf, sich für die Geisel einzusetzen.

6. Dezember - Die USA entsprechen Merkels Bitte, im Ringen um das Leben der Geisel mit geheimdienstlichen Mitteln zu helfen.

7. Dezember - Altbundeskanzler Gerhard Schröder setzt sich im arabischen Fernsehsender Al Dschasira für Osthoff ein.

13. Dezember - Nach einem Bericht des ZDF hat die Bundesregierung indirekten Kontakt zu den Entführern.

14. Dezember - Vor dem Brandenburger Tor in Berlin versammeln sich 350 Menschen zu einer Mahnwache der Türkischen Gemeinde Deutschlands.

18. Dezember - Steinmeier und die Familie Osthoff geben die Freilassung der 43-Jährigen bekannt.


reuters, 19.12.2005

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #193
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Hintergrund: Spektakuläre Entführungen von Deutschen im Ausland
Der Fall Susanne Osthoff erinnert an frühere Entführungen von Deutschen im Ausland. Eine Auswahl:
Februar 2003 in Algerien: 16 deutsche Touristen geraten in die Gewalt der islamistisch-salafistischen Terrorgruppe GSPC. In Etappen kommen alle Geiseln bis August frei. Eine Augsburgerin hatte die Strapazen des Marsches durch die Sahara nicht überlebt.

Juli 2001 im Jemen: Rainer Berns, Handelsattaché der Botschaft, wird aus Sanaa verschleppt. Ein Vermittler erreicht im September seine Freilassung. Ein 2003 erschossener Täter soll Mitglied von al-Kaida gewesen sein. In den 90er Jahre waren mehrfach Touristen betroffen.

April 2000 auf den Philippinen: Abu-Sayyaf-Terroristen verschleppen die Göttinger Lehrerfamilie Wallert und andere Touristen auf die Insel Jolo. Als letzter kommt der Sohn Marc im September frei. Libyen hatte vermittelt und mehrere Mio. $ Lösegeld gezahlt.

Januar 1996 in Costa Rica: Die 25 Jahre alte Touristin Nicola Fleuchaus und eine Schweizerin werden aus einem Urwaldhotel entführt. Für die Freilassung nach 71 Tagen zahlen die Familien dem Rebellen- Kommando "Viviana Gallardo" angeblich 200.000 $.

Juli 1995 in Kaschmir/Indien: Der Erfurter Student Dirk Hasert wird von der Moslemgruppe "al-Faran" gekidnappt, um Gesinnungsgenossen freizupressen. Seither fehlt von dem Rucksacktouristen jedes Lebenszeichen.

Mai 1989 in Libanon: Angehörige des Hamadi-Clans entführen in Sidon Heinrich Strübig und Thomas Kemptner, Mitarbeiter der Hilfsorganisation ASME-Humatitas. Die Bundesregierung lehnt ein Austauschgeschäft mit zwei in Deutschland inhaftierten Hamadi-Brüdern ab. Erst im Juni 1992 kommen Strübig und Kemptner frei.

Januar 1987 in Libanon: In Beirut geraten der Hoechst-Manager Rudolf Cordes und der Siemens-Techniker Alfred Schmidt in die Gewalt der Hamadi-Sippe. Schmidt kommt im September 1987 frei, Cordes erst ein Jahr später. Die Firmen dementieren, dass Lösegeld gezahlt wurde.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #194
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US-Armee lässt Dr. Keim und Dr. Milzbrand frei

Sie waren berühmt und berüchtigt: Saddams Top-Wissenschaftlerinnen Rihab Taha und Huda Amasch, genannt "Dr. Keim" und "Dr. Milzbrand". Monatelang saßen die beiden in US-Haft im Irak. Jetzt wurden sie freigelassen - und mit ihnen weitere ehemalige Mitglieder des Baath-Regimes.


Kairo - Insgesamt sollen 24 Gefangene freigelassen worden sein, teilte ein irakischer Anwalt heute mit. Mehrere von ihnen hätten Ausweispapiere bekommen, damit sie den Irak verlassen könnten.



AP/ NBC
Rihab Taha: Die Wissenschaftlerin wurde als "Doktor Keim" bekannt
Die hochrangigen Vertreter des früheren Regimes seien bereits am Samstag aus der Haft entlassen worden. Gegen sie liege nichts mehr vor, zitierte die Nachrichtenagentur AFP den irakischen Anwalt weiter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Sie seien freigelassen worden, um eine Versöhnung mit den sunnitischen Arabern zu erreichen "und die Beziehungen mit ihnen in Zusammenhang mit der Parlamentswahl zu erleichtern".

Die beiden irakischen Wissenschaftlerinnen, Huda Saleh Mehdi Amasch und Rihab Taha, waren als einzige Frauen in US-Gefangenschaft im Irak. Sie sind als "Doktor Milzbrand" und "Doktor Keim" bekannt, weil sie für die frühere Regierung an biologischen Waffen gearbeitet haben sollen. Beide Frauen hatten auf der US-Liste der 55 meistgesuchten Personen im Irak gestanden.

US-Oberstleutnant Barry Johnson sagte, die Freigelassenen würden nicht mehr als Gefahr für die Sicherheit angesehen. Die meisten von ihnen seien zuvor als Verdächtige wegen Kriegsverbrechen oder als wichtige Zeugen festgehalten worden. Jetzt sei davon auszugehen, dass sie keine wichtigen Informationen mehr liefern könnten. Unter den Freigelassenen seien zwei ehemalige Minister. Namen wollte der US-Armeesprecher nicht nennen; Berichten zufolge sollen der frühere irakische Atomenergiebeauftragte und Bildungsminister, Humam Abdel Chalik, und der ehemalige Verkehrsminister Ahmed Murtada freigelassen worden sein.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #195
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Auch Osthoffs Fahrer ist frei
Nach Susanne Osthoff ist jetzt auch der mit ihr im Irak verschleppte Fahrer freigelassen worden. Osthoff soll sich mittlerweile auf dem Weg nach Deutschland befinden. Zu eventuellen Lösegeldzahlungen äußerte sich die Bundesregierung nicht.

Berlin - Osthoff hat laut dem Fernsehsender N24 die Heimreise nach Deutschland angetreten. Sie befinde sich bereits auf dem Flughafen von Bagdad, zitierte der Sender den Bruder der Ex-Geisel, Robert Osthoff.

Osthoff kam nach mehr als dreiwöchiger Entführung gestern frei. Zunächst war sie in der Obhut der deutschen Botschaft in Bagdad. Inzwischen wurde auch der Fahrer Osthoffs freigelassen. Das berichten die Deutsche Presse-Agentur und das ZDF. Sein Verbleib ist zurzeit noch unklar. "Der Aufenthaltsort ist uns noch nicht bekannt", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Über Lösegeldzahlungen gibt es bislang keine Informationen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier dankte im Namen der Bundesregierung allen, die an der Freilassung mitgewirkt und ihre Solidarität mit der Geisel bekundet haben. In seiner etwa zweiminütigen Mitteilung über die Freilassung Osthoffs appellierte Steinmeier an die Entführer, auch die anderen Geiseln "unverzüglich in sichere Obhut zu übergeben".

Derzeit werden noch mindestens sechs westliche Geiseln im Irak festgehalten. Details über Freilassung und Kidnapper nannte Steinmeier nicht. "Heute noch nicht", fügte er hinzu.

Freunde und Verwandte der befreiten Geisel reagierten erleichtert. Der Bruder der Archäologin, Robert Osthoff, sagte in Grafing bei München: "Unsere Gebete wurden erhört." Er habe nicht damit gerechnet, dass die gute Nachricht so bald kommen würde. "Sie wird wahrscheinlich so lange auf ihre Entführer eingeredet haben, bis sie sie rausgeschmissen haben", sagte der 41-jährige Handwerker und Kurierfahrer.

Die Mutter von Susanne Osthoff, Ingrid Hala, sagte: "Man glaubt nicht, dass es so was Positives auch mal gibt." Obwohl sie keinen Kontakt zu ihrer Tochter habe, wünsche sie ihr, "dass es ihr physisch und psychisch wirklich gut geht". Auch für die Enkeltochter sei es "wahnsinnig wichtig, dass die Mama wieder zurück ist".

Osthoffs Tochter Tarfa ist vergangene Woche zwölf Jahre alt geworden. Das Kind lebt in einem Internat im Landkreis Ebersberg. Susanne Osthoff hat seit Jahren keinen Kontakt zu ihrer Familie. Vor fünf Jahren hat sie zum letzten Mal mit ihrer eigenen Mutter gesprochen, vor zwei Jahren mit ihrem Bruder Robert. "Ich habe sie immer unterstützt", sagte er. "Ich habe ihr Geld gegeben und zu ihr gehalten", betont Robert Osthoff und lässt durchblicken, dass das nicht leicht war. Zu extravagant seien die Ziele und Vorstellungen seiner Schwester gewesen - und ihre an Rücksichtslosigkeit grenzende Beharrlichkeit.

Irak: Susanne Osthoff ist wieder frei




Bayerns Sozialministerin Christa Stewens (CSU) zeigt sich erfreut über die Freilassung der deutschen Geisel. Die Ministerin wünschte Osthoff "ein schönes Weihnachtsfest im Kreis ihrer Familie und der kleinen Tochter". Ihre Freude über die Freilassung äußerten auch FDP-Chef Guido Westerwelle, Grünen-Politiker Jürgen Trittin und der bayerische Landtagspräsident Alois Glück (CSU). Westerwelle bescheinigte dabei der Bundesregierung, "mit Umsicht und großem Geschick" gehandelt zu haben.

Osthoff und ihr Fahrer waren am 25. November im Norden Iraks entführt worden. Die vermummten Kidnapper hatten in einem Videofilm, in dem die beiden Geiseln mit verbundenen Augen gezeigt wurden, von der Bundesregierung die Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Irak verlangt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte daraufhin klar gestellt, dass sich Deutschland politisch nicht erpressen lasse.

Re: Im Irak entführte Susanne Osthoff #196
19/12/2005 19:54
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Terroristen prahlen mit Ermordung von US-Geisel

Islamisten im Irak haben im Internet ein Video veröffentlicht, auf dem ein Mann erschossen wird. Bei dem Opfer soll es sich um die US-Geisel Ronald Allen Schulz handeln, behauptet die Extremistengruppe.


Bagdad/Kairo - Auf dem heute veröffentlichten Video der Extremistengruppe Islamische Armee im Irak ist ein kniender Mann mit verbundenen Augen zu sehen, dem von hinten in den Kopf geschossen wird. In einem weiteren Teil des Videos zeigen die Entführer ein Foto von Schulz, auf dem er noch lebt.



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Islamisten-Video: Echtheit der Botschaft ungeklärt
Zunächst war unklar, ob es sich bei dem Getöteten wirklich um den US-Berater handelte. Die Islamisten-Gruppe hatte bereits am 6. Dezember nach der Entführung von Schulz angekündigt, ihn binnen 48 Stunden zu töten. Zwei Tage später erklärte die Gruppe in einer Videobotschaft, der US-Bürger sei hingerichtet worden. Damals waren ein US-Reisepass und eine Bankkarte mit dem Namen von Schulz gezeigt worden. Die Islamische Armee hatte in der Vergangenheit die Verantwortung für mehrere Entführungen und Morde im Irak übernommen.

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