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Gedanken zum Terror
#145561
12/06/2002 07:39
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Joined: May 2001
Beiträge: 4,814 Stuttgart
Karim
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veröffentlicht im Januar 2001
Nach den Ereignissen des 11.09.01 waren wohl die meisten Menschen schockiert und entsetzt über soviel Leid. Unser Mitgefühl galt nahezu uneingeschränkt den Amerikanern. Und eigentlich waren wir sofort bereit mit ihnen in einen Kreuzzug zu ziehen. Mit einem Mal waren alle Amerikaner und diejenigen, die an ihrer Seite standen, die Guten. Alle anderen, die es auch nur wagten leise Töne zu fordern oder gar Kritik an der Vorgehensweise der Amerikaner äusserten, waren ab sofort der der Feind.
Nun sind einige Monate vergangen. Die Schreckensbilder werden uns wohl immer verfolgen. Ich denke aber es ist nun Zeit über ein paar Dinge nachzudenken.
Afghanistan wurde bombardiert, da es die El Quaida beherbergte und Osama Bin Laden Asyl gewährte. Die Bilder von den Frauen Afghanistans, die abgehackten Hände und Beine, das ganze Elend , dass in sämtlichen Medien ausführlich dargebracht wurde, führte dazu das Gefühl einen "gerechten Krieg" zu führen verstärkt wurde. Die Aktion zu den Bomben Hilfspakete abzuwerfen verstärkte diesen Eindruck noch.
Heute sind die Taliban geschlagen, jubelnde Menschen empfangen die " Retter" (da wurde die ine oder andere Einstellung von Journalisten schön in Scene gesetzt. Für ein paar Dollar geht viel in einem solchen Land). Die Nordallianz hat die Macht übernommen, mit der in Bonn beschlossenen Übergangsregierung. Ich wewrde das Gefühl nicht los, dass man hier den Bock zum Gärtner macht. Die ersten Machtkämpfe haben schon begonnen. Die Warlords werden ihre Macht nicht so einfachabgeben und möglicherweise ist der nächste Konflikt schon vorprogrammmiert. Es geht den Verbündeten ja tatsächlich nicht um das Wohl Afghanistans, sondern schlcht um eine Pipeline die durch das Land gebaut werden soll. Darum ging es auch den Russen und den Amerikanern, die dies damals, mit Bin Ladens Hilfe verhindern wollten und Milliarden Dollar für diesen Terroristen ausgaben. Das Geld hätte dem Land gutgetan und hätte es sicher stabilisiert.
Als nächstes Angriffsziel ist nun Somalia im Visier. Ein bitter armes Land, dass nur deshalb Terroristen beherbergt, weil diese Geld ins Land bringen.Mal sehen wieviel Zivilisten hier ums Leben kommen.
Warum ist eigentlich Saudi Arabien nicht das nächste Angriffsziel.Es erfüllt alle Kriterien, die Bush genannt hat. Nahezu sämtlichen islamischen Terrororgas werden von Saudi Arabien finanziell unterstützt. Sie haben nahezu die gleiche Rechtsprechung wie in Afghanistan, Amputationen, Steinigungen alles Normalität in diesem Land. Dort gibt es eine starke Opposition. Nur die Anwesenheit der USA Truppen verhindern einen Sturz der Fam. Saud.
Der erste Ansatz den Konflikt zu lösen muss in Palästina und Israel statt finden.Die Bemühungen hier eine Lösung zu finden sind doch eher halbherzig. Eine Lösung bringt nur ein unabhängiger Staat Palästina, mit einer Haupststadt Ostjerusalem als Teil von Gesamtjerusalem. Ein Staat der aber auch das Existenzrecht Israels anerkennen muss, als ersten Schritt zu dessen Sicherheit.
Hier sind die Europäer und vor allem Deutschland gefragt. Die arabischen Staaten hegen ein starkes Misstrauen gegen USA. Das ist eine schlechte Voraussetzung für einen Vermittler. Deutschland geniesst in dieser ganzen Region Vertrauen und sollte gewichtiger Einfluss nehmen.
Fazit: Das ganze Problem des Terrorismus wird man, wenn überhaupt, nicht allein mit Kriegen beenden können. Bisher ist eine Änderung der Politik nicht erkennbar. Die wirklichen Ursachen werden nicht angegangen. Man greift zu leicht zu demerprobten Mittel der Kampfbomber. Auch mir fällt es schwer ,angesichts der Bilder aus New York, nicht nach Rache zu rufen. Ich denke aber , um weitere soche Attentate zu verhindern genügt es nicht Reisenden die Schuhe auszuziehen. Da ist doch etwas mehr Nachdenken erforderlich.
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Re: Gedanken zum Terror
#145562
12/06/2002 07:41
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Karim
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28.03.03
Nichts hat sich geändert. In Israel und Palästina sprechen immer noch Waffen und Bomben. Israel hatte fast die ganzen autonomen Gebiete wieder besetzt. Kurz vor Eintreffen des US Vermittlers zeige man eine " Geste des guten Willens" und zog sich aus Ramallah zurück. Der Selbstmordanschlag gestern zerstörte die, sowieso auf wackligen Beinen stehenden, Friedens- bemühungen des Kronprinzen Abdallah aus Saudi Arabien. Grundidee: Israel zieht sich in die Grenzen vor 1967 zurück und wird dafür von den arabischen Staaten anerkannt. Ein Vorschlag, der schon lange Inhalt einer UN Resolu tion ist, die nie durchgesetzt wurde, aber heute noch Gültigkeit hat. Scheich Jassin, der Führer der radikalen Hamas hat wohl richtig erkannt, dass hier die arabische Liga zustimmen könnte und den nächsten Selbstmordatten täter geschickt. 19 Tote die schreckliche Bilanz auf israelischer Seite. Da wird die technisch hochgerüstete Armee wohl wieder einmarschieren. Dafür werden dann neue Attentate folgen. Die Spirale der Gewalt dreht sich weiter. Ein Ende ist eher unwahrscheinlich. Solange Kräfte wie Scheich Yassin oder Sharon in Israel Macht haben, wird sie nicht enden. Die Welt muss endlich aufwachen. Der Prinz Abdallah von Saudi Arabien sollte vor seiner nächsten Friedensoffensive die Unterstützung, finanzieller Art , der Hamas, Djihad und der El Kaida Truppen einstellen. Sonst wird sein eigenes Geld jegliche Initiative zerbomben. Auch die USA solten ihre Unterstützung für Israel überdenken. Die Folgen dieser Politik haben sie am 11.9.01 im eigenen Land erlebt. Ein Hetzer wie Sharon darf nicht unterstützt werden. Auch die Europäer müssen mehr tun. Ein Aussenminister Fischer geniesst in Palästina ein gewisses Mass an Vertrauen. Niemand wird einen US Vermittler, der sowieso parteisch ist in Palästina akzeptieren. Auch die Töne gegenüber der israelischen Regierung müssen etwas deutlicher werden. Die schrecklichen Ereignisse der Nazizeit und der Holocaust dürfen nicht vergessen werden und das unglaubliche Leid das den Juden angetan wurde. Wir müssen aber auch die Stimme erheben wenn andere Länder das Völkerrecht brechen und zu Tätern werden. Das darf Israel nicht ausschliessen.
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