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welche bedeutung hat henna?
#134144
13/10/2005 16:33
13/10/2005 16:33
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Joined: Oct 2005
Beiträge: 43 CH
esti84
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hallo @ all und guten abend... ich hab da mal ne frage. als erstes möchte ich gerne wissen, welche bedeutung henna hat. das heisst, mein freund hat mich bereits am 3. tag als wir zusammen waren zu sich nach hause eingeladen. dort haben mir dann seine schwestern henna auf die füsse und hände gemahlt. war echt sehr schön, mit dunklem henna diverse muster und das rote für grössere flächen. jetzt wollte ich wissen, was das genau heisst? mein freund fragte mich auch, ob ich etwas dagegen hätte, wenn unsere anfangsbuchstaben der namen auf meiner handfläche mit henna auftragen darf? und jetzt noch meine zweite frage. ich hab schon oft von frauen gehört, dass man, wenn man der familie des freundes in tunesien vorgestellt wird, sei eine grosse ehre und das sie das normalerweise nicht so schnell tun usw. stimmt das? ich wurde wirklich von seiner familie sehr herzlich empfangen. leider konnten sie nur wenig französisch, so konnte ich mich nicht sehr gut mit ihnen verständigen und musste meinen freund als dolmeger "missbrauchen". ...bin schon jetzt auf eure antworten gespannt.. es grüässli us dr CH
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Re: welche bedeutung hat henna?
#134148
14/10/2005 07:24
14/10/2005 07:24
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Joined: Jun 2004
Beiträge: 5,235 Süden
Karmoussa
Mitglied*
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Mitglied*
Joined: Jun 2004
Beiträge: 5,235
Süden
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hüstel - es ging wohl um die bedeutung der bemalungen, right?
Beduinen und Henna Beduinen und Henna Schon im alten Ägypten haben sich Frauen mit Make-up schön gemacht. Khol trugen sie auf die Lider und Wimpern sowie Augenbrauen. Grüner zerriebener Malachit diente als Lidschatten. Für diese Frauen galt Khol nicht nur als Schminkartikel, sondern auch als Schutz- und Vorbeugungsmaßnahme gegen Augenentzündungen. Neben Khol sollte jedoch auch das Henna das Bedürfnis der Frauen, ihre Reize und Schönheit hervorheben. Anhand ägyptischer Mumien hat man festgestellt, dass Henna zum Färben der Nägel, der Finger, der Handflächen, der Fusssohlen und der Zehen verwendet wurde. Vor allem privilegierte Frauen besaßen aus Henna hergestellten Cremes und Salben und benutzten es ebenso als permanenten Lippenstift und Augenlidkontur. Ebenso wie Kohl galt und gilt Henna noch bis heute als Pflege- und Heilmittel.
Bemerkenswert ist, dass Henna nicht nur den Frauen vorbehalten war. Das Auftragen von Henna bei Männern hatte eine ganz besondere Bedeutung. Ein Mann der sich seine Fingerkuppen mit Henna sorgfältig färbte galt als gepflegt und tapfere Krieger bekamen ihre Fingerkuppen auch mit Henna gefärbt. Deshalb war eine mit Henna gefärbte abgeschnittene Hand eines toten Kriegers eine besondere Trophäe.
Im damaligen Zeitalter durften die Frauen der unteren Klassen und der kleinen Dörfer keine rote Hennafarbe auftragen, deshalb tätowierten sie sich blaue und grüne Muster und Zeichen auf die arme, das Gesicht, in die Mitte der Brust und auf die Füsse.
Auch heute noch gibt es landesspezifische Unterschiede bei der Körperbemalung mit Henna. Die Bemalung der Hände zum Beispiel ist bei der Hochzeitszeremonie im Orient und einige andere asiatische Länder wie Indien und Pakistan Pflicht, die Muster und das Volumen der Hennabemalung variieren jedoch von Land zu Land. In der Türkei beispielsweise sind aufwendige Muster ungewöhnlich, deshalb werden nur die Fingerkuppen bis zum ersten Fingerglied und ein grosser Kreis in der Handinnenfläche bemalt. In den ländlichen Gebieten werden Siebmuster auf der Haut der Braut aufgetragen. Im Sudan und im Zentralen Afrika wiederum wird schwarzes Henna für grosse florale Muster an Händen und Füssen verwendet. In den Golfstaaten und im Jemen dagegen werden rote aufwendige grossflächige Muster auf die Haut gemalt. Sogar jüdische Bräute mit sephardischer Herkunft feiern ihre Hochzeit mit Hennabemalung wie die arabischen Frauen.
Es ist erwähnenswert, dass die Körperbemalung mit Henna auf eine Stammzugehörigkeit hindeutet
Die mit Henna auf den Körper aufgebrachten Symbole haben ihre eigene Bedeutung und sollen meist Glück und Gesundheit verheissen. Entsprechend der religiösen und traditionellen Hintergründe unterscheiden sich die Muster von Land zu Land. Typisch für die indische Hennamalerei sind beispielsweise feine Linien und Strukturen, meist werden florale oder Paisleymuster gewählt.
Auch werden hier ganze Körperpartien bemalt, was in anderen Ländern nicht so häufig vorkommt. In Südindien findet sich häufig ein Kreismuster, das auf die Handflächen gemalt wird. Zusätzlich werden die Fingerspitzen eingefärbt.
Bei der islamischen Hennakunst beschränkt sich das Bemalen meist auf Hände und Füsse. Während in Indien durchaus figürliche Darstellungen wie menschliche Gesichter, Vögel und andere Tiere üblich sind, werden diese von den Moslems vermieden, da es ihnen verboten ist, solche beim Beten am Körper zu tragen. Beliebt sind dafür grosse, florale und geometrische Designs. Häufig bedecken die Muster fast die ganze Hand, wobei auch die Fingerkuppen und -nägel mit Henna gefärbt werdet.
Im Sudan findet man sehr grossflächige Motive, die gewöhnlich mit schwarzem Henna (Saumer) aufgetragen werden, das fast ausschliesslich von Männern angewendet wird. Die afrikanische Hennamalerei zeichnet sich durch breite Konturen aus, die meist geometrische Figuren darstellen.
In Nordafrika finden sich wiederum kunstvolle Muster an den Händen, die auf den ersten Blick wie Spitzenhandschuhe aussehen.
Manche Naturvölker tragen Henna ohne jegliche Muster auf die Haut auf. Hier steht die Heilkraft von Henna im Vordergrund. Die bemalten Hautstellen sind so vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt und die desinfizierende Wirkung der Pflanzenextrakte beschleunigt die Wundheilung bei möglichen Verletzungen oder Verbrennungen.
Eine wichtige Rolle spielt die Körperbemalung mit Henna bei Hochzeiten.
Bei den Hindus Nordindiens ist eine Hochzeit ohne das traditionelle Mehndi-Ritual kaum denkbar. Am Abend vor der Vermählung versammeln sich die weisen Frauen des Ortes, die weiblichen Mitglieder beider Familien sowie die Freundinnen der Braut in deren Haus, um die Braut entsprechend zu schmücken.
Nicht teilnehmen dürfen Witwen, die nach indischer Sitte keinen Grund mehr zur Freude haben. Im übrigen soll es die Braut bis zum vollständigen Verblassen ihrer Körperbemalung vermeiden, Witwen anzuschauen, da diese Unglück bringen sollen. Nach dem Bad bemalen die Frauen gemeinsam Hände, Unterarme, Füsse und Unterschenkel der Braut mit den ausgewählten Mustern, wobei Glückwünsche ausgesprochen werden.
In eines der Designs wird häufig der Name des Bräutigams aufgenommen, den dieser dann in der Hochzeitsnacht finden muss, was lange dauern kann. Ein Brauch, der dazu dient, Hemmungen ab- und Erotik aufzubauen. Die Tradition will es, dass der allererste Mehndi-Punkt von der zukünftigen Schwiegermutter auf die Hand der Braut aufgetragen wird, der Punkt gilt als symbolischer Segen, der für die Braut von hoher Bedeutung ist.
Die fröhliche Zeremonie der Mehndi-Malerei, bei der viel gesungen und gealbert wird, hat neben der Verschönerung der Braut den Sinn, dass sich die Frauen beider Familien besser kennen lernen und die junge Frau in die Geheimnisse des Ehelebens eingeweiht wird. In einigen Regionen Indiens wird auch der Bräutigam mit Mehndis geschmückt. In bestimmten Gebieten Kaschmirs und Bangladeschs gibt es sogar ganz spezielle Motive, die ausschliesslich Männern vorbehalten sind.
Ähnlich wie in Indien wird auch in der Golf-Region Saudi-Arabiens, in Bahrein, Kuwait und den Vereinigten Emiraten verfahren. Allerdings beginnen hier die Mehndi-Feierlichkeiten bereits einige Tage vor der Hochzeit. Auch bei Geburten und Taufen spielt hier die Körperbemalung mit Henna eine wesentliche Rolle. In Marokko gibt es den schönen Brauch, den Bräutigam während der Junggesellenfeier mit Henna-Tattoos zu schmücken, die ihm von seinem Trauzeugen, der unverheiratet sein muss, aufgemalt werden.
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