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Tatsachen von Thomas Friedrich
#125448
12/09/2004 19:42
12/09/2004 19:42
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Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Liebe Leser des Tunesien Forums!
Ich bin Moderator des Marokkoforums und lebe auch in Marokko. In vielem sind sich diese Länder gleich. Beim Stöbern in diesem Tunesienforum habe ich festgestellt, daß das Thema "Partnerschaft" auch hier eine Rolle spielt. So möchte ich dazu einige "offene Worte" los werden, da vieles von Marokko nach Tunesien übertragbar ist. Dieser Artikel ist vielleicht nicht das, was viele gerne hören möchten ABER er entspricht den Tatsachen:
So wie in der DDR Westdeutschland als Land mit allen wünschenswerten Dingen im Überfluss galt, so wird heute von den meisten Menschen in Afrika Europa gesehen. Durch Fernsehen und Touristen die in für Einheimische unbezahlbaren Hotels leben wird das falsche Bild über Europa verstärkt. Viele junge Männer haben nur ein Ziel, das heißt "Europa". Die Verblendung ist so stark, daß sie sogar ihr Leben riskieren um übers Meer zu kommen. "Wer ankommt hat es geschafft", ist die vorherrschende Meinung. Daß man sich auf unseren hohen Niveau unter oftmals großen Entberungen halten muß, ist nicht bekannt. Natürlich nehmen nicht alle jungen Männer den illegalen Weg über das Meer, viele versuchen es auf anderen Wegen. Einer der beliebtesten ist dabei die Hochzeit mit einer Europäerin. Dadurch scheinen die Türen nach Europa und in den Wohlstand weit geöffnet! Früher war im Orient eine Frau 20 Kamele wert. Ehen wurden und werden in diesen Ländern oftmals nicht wie bei uns aus "Liebe" geschlossen, sondern aus wirtschaftlichen Aspekten. Der Mann mit den 20 Kamelen mußte dadurch zeigen, daß er finanziell in der Lage war, die Frau zu ernähren. Heute tut ein deutscher Reisepass des Partners gleichen Dienst! Viele junge marokkanische Freunde bitten mich ständig, ihnen eine Frau aus Deutschland "mitzubringen" oder "zu besogen". Daß das natürlich nicht ganz so einfach geht, haben viele erkannt und versuchen deshalb sich selbst eine Frau "anzumachen". Ferienorte sind beliebte Tummelplätze solcher Ausreisewilligen. Sie wissen, daß viele europ. Frauen auf funkelnde, orientalische Augen stehen. Als wird dieses Talent eingesetzt. Zudem wird alles erzählt, was die Frau wohl gerne hören würde. Um nicht den geringsten Verdacht aufkommen zu lassen, sagt natürlich jeder, daß er überhaupt gar nicht nach Europa wolle und dies nur wegen ihr tut. Versprochen wird alles. Viele dieser Jungmänner nehmen keine anderen ihnen angebotenen Arbeiten an, weil die Verlockung nach Europa kommen zu können mehr Hoffnung bringt, als im Heimatland ein Leben zu führen. Sie brechen begonnene Tätigkeiten einfach ab um an den Stränden und Touristenoasen ihr Glück zu suchen. Die Familie unterstützt sie meist dabei, denn ein Huhn, was goldene Eier legt, hätte jede Familie gerne! Und wenn dann einmal ein potentieller Partner in Haus des Mannes kommt, dann zeigen sich alle von ihrer allerbesten Seite, hofieren ihn bis zum geht nicht mehr. Und dies gefällt den Europäerinnen, da sie so etwas von ihrem zu Hause nicht gewöhnt sind. Leider täuscht so etwas darüber hinweg, wie die allermeisten solcher Ehen enden. Versprochen wurde am Anfang immer alles und gehalten kaum etwas. Die meisten der tunesischen/marokkanische Partner halten dem Druck unserer Gesellschaft nicht stand. Natürlich kann eine internationale Partnerschaft eine sehr interessante Sache sein aber der Partner muß sicher stellen, daß es keinen finanziellen Aspekte sind, die hier für die eine Seite Vorrang haben. Und um das zu wissen, braucht man jahrelange Landeskenntnisse. In einem oder mehreren Urlauben wird man so etwas nie erfahren.
Thomas Friedrich _____________________________________ Thomas ist im Forum kein Mitglied und kann es aus Zeit Gründen auch nicht werden, wer gern etwas an Thomas schreiben möchte kann mir dies gern per Mail senden, ich werde dies dann weiterleiten. Er bat mich diesen Text rein zu stellen.
Claudia
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Re: Tatsachen von Thomas Friedrich
#125453
13/09/2004 09:19
13/09/2004 09:19
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Joined: Sep 2003
Beiträge: 40 NRW
Betty007
Member
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Member
Joined: Sep 2003
Beiträge: 40
NRW
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Ich kann dem, was Thomas sagt, auch nur zustimmen. Dies ist aber kein typisch arabisches Problem. Das gleiche spielt sich in vielen Ländern der Dritten Welt ab. Ich habe in meinen jungen Jahren mal als Entwicklungshelferin in Haiti gearbeitet und auch dort versuchte jede einheimische Frau sich einen Ausländer zu "angeln" oder wenigstens ein Kind von ihm zu bekommen. Das Kind hatte dann nämlich eine "café au lait-Hautfarbe" und war so auf dem sozialen Treppchen für spätere Heiratszwecke ein paar Stufen höher! Denn Mulatten gelten als reich. Was sich in den Hotels in der Dominikanischen Republik abspielt, kommt dem was sich in Tunesien abspielt gleich... Nur die DomRep ist zu teuer um ständig hinzufliegen. Wir übertragen leider immer unsere Wertvorstellungen auf andere Kulturen, andere Männer in diesem Fall. Wir (die meisten jedenfalls) heiraten aus Liebe und gehen davon aus, dass der Partner dies auch tut. Dass viele Tunesier oder Marrokaner NIE zugeben würden, dass sie unbedingt nach Europa möchten, ist menschlich und somit auch verständlich. Wer gibt schon so was zu?? Und das wollen wir ja auch nicht hören, sondern wir möchten hören, dass wir einzigartig sind, noch supertoll mit unseren 35 Jahren aussehen, etc.. und diese Komplimente kommen dann auch auf eine ganz besondere Art und Weise, so wie wir sie gerne hören. Keine plumpe Anmache, sondern ganz raffiniert. Dass die Familie mitspielt, ist in unseren Augen auch schrecklich und unvorstellbar, dem ist aber auch oft so, denn sie erhoffen sich alle ein Stück vom großen Kuchen. Derjenige der die soziale Leiter hochklettert, sollte oder muß halt alle anderen mitziehen. Und wenn der verheiratete Tunesier dann auf Heimreise kommt, möchte er natürlich zeigen, dass er es in Europa geschafft hat und das tut er dann auch mit allen Mitteln die ihm zur Verfügung stehen. Er nimmt für diese Zwecke oft sogar einen Kredit auf! Zuzugeben, dass er es nicht geschafft hat, wäre purer Gesichtsverlust. Und somit gibt er wiederum vielen anderen den Anreiz es auch zu probieren und diese denken dann : "So schwer kann das doch alles nicht sein". Dass viele der hier in D verheirateten Tunesier am Anfang extrem leiden (Sprachschwierigkeiten, arbeitslos, Frau geht arbeiten, kein soziales Umfeld mehr, keine Anerkennung, usw.), das werden sie in Tunesien verschweigen... Man(n) will ja schließlich nicht als "looser" dastehen! Dass doch leider oft ausschließlich wirtschaftliche Gründe dahinter stecken, ist in unseren Augen halt unvorstellbar und somit auch schwer zu akzeptieren. Doch oft macht eben der Anreiz unserer Konsumwelt vor diesem tiefen Gefühl wie Liebe keinen Halt.
Betty
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Re: Tatsachen von Thomas Friedrich
#125454
13/09/2004 09:30
13/09/2004 09:30
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Joined: Jun 2004
Beiträge: 26 Reichenbach/Fils
gericom
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Member
Joined: Jun 2004
Beiträge: 26
Reichenbach/Fils
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Zitat: Früher war im Orient eine Frau 20 Kamele wert. Ehen wurden und werden in diesen Ländern oftmals nicht wie bei uns aus "Liebe" geschlossen, sondern aus wirtschaftlichen Aspekten.
Ist das Wahr? nicht wie bei euch aus "LIEBE"
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Re: Tatsachen von Thomas Friedrich
#125458
14/09/2004 13:47
14/09/2004 13:47
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Joined: Aug 2002
Beiträge: 149 Norddeutschland
Birgit
Mitglied
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Mitglied
Joined: Aug 2002
Beiträge: 149
Norddeutschland
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Ich kann dem auch nur beipflichten, was Thomas geschrieben hat. Zum Glück habe ich es nicht am eigenen Leib erfahren, allerdings hat mir mein Mann schon viele solcher Geschichten erzählt. Es ärgert ihn maßlos, das viele Tunesier so sind. Er hat mittlerweile einige Tunesier hier kennengelernt und er muß sich regelrecht dafür entschuldigen, daß er mich liebt und nicht wegen der Papiere hierher gekommen ist. Zu den meisten hat er deswegen auch den Kontakt abgebrochen. Die meisten von denen lieben ihre Frauen nicht und treiben sich ständig allein oder mit anderen Frauen rum. Wenn mein Mann nach Tunesien fliegt bringt er nur das mit, was er sich leisten kann. Und wenn er mal kaum Geld hat, bringt er eben nichts mit und kauft sich eher dort mal eine neue Jeans anstatt hier eine teure Levis. Es ärgert ihn auch, wenn er den Leuten in Tunesien erzählt, wie schwer es hier in Deutschland ist und keiner ihm glauben will. Er muß sich dann auch oft rechtfertigen, warum er denn nicht mit einem dicken Auto voll mit Geschenken, sondern mit einem Billigflug nach Tunesien kommt.
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Re: Tatsachen von Thomas Friedrich
#125461
17/09/2004 14:47
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Joined: Apr 2004
Beiträge: 251 B.
Aya
Mitglied
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Joined: Apr 2004
Beiträge: 251
B.
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Hallöchen. Also ich bekomme den dummen Verdacht nicht los, das so manch einer total, aber auch total gegen Tunesier an sich sind. Diese Warnungen und die Prophezeiungen, die so manches mal fallen...Unglaublich.Es hört sich an, als ob Tunesier die Allerschlimmsten sind. Meine Güte- gefährlich!! @ martha Die persönliche Anfeindung gegen gericom hätte ja auch nicht sein müssen, oder? @ gako Meinst Du, Dein Mann zählt auch zu denen, die nur nach Deutschland kommen wollten, um hier leben zu können, und die Heirat ist eben das kleinere Übel? Sorry, hört sich so an. Ich verzichte auf Antworten, da ich nicht mehr im Forum schreiben werde. Ist mir zu primitiv geworden, dieses ständige Herunterziehen und Negativreden.Ich weiß bis jetzt noch nicht, was so manche davon haben,aber gut,ist mir Wurst! Ist irgend jemand glücklich- auch wenn sehr wenige dabei sind, die es sind,und berichtet darüber, kommt gleich dieses: Ja, aber... Naja, oder ich bin nicht dikussionsfähig, das wirds sein, nicht wahr? Machts jut,ich machs besser. Aya.
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