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Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet?
#47419
16/01/2003 00:12
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Karim
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Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet?
#47420
15/01/2003 13:22
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Saiida
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@Aicha Ich habe den Beitrag auch gesehen und ich kann Deine Meinung gar nicht bestätigen. Der Bericht war meines Erachtens sehr sachlich und distanziert. Der "Beschneider" war ein sehr sympathischer und weltoffener Mann. Aber warum soll man eine Sache, die so grausam ist, in einem Fernsehbericht beschönigen?? Was nützen da Geldscheine und Girlanden und johlende Männer. (Das Gejohle ist wahrscheinlich auch nur so eine Art Vergangenheitsbewältigung!). In einigen Fällen lief ja alles wunderbar ab, aber der Fall mit dem kleinen Türken, der schließlich so verängstigt war, daß sogar der Arzt vorschlug, die Beschneidung zu verschieben und das ganze unter Vollnarkose durchzuführen. Abwägung von Nutzen / Schaden, schön / häßlich ?? Für mich ist und bleibt es, soweit keine medizinische Notwendigkeit besteht, pure KINDESMISSHANDLUNG! Ich glaube aber, da kann man eh nur mitdiskutieren, wenn man selbst ein Kind hat. Vor der Geburt meines Kindes sah ich die ganze Sache auch noch etwas anders, aber wenn ich mir jetzt vorstelle, welchen psychischen Schaden so ein Kind nehmen muß! Mit meinem Mann ( bei ihm in der USA wird die Beschneidung meist direkt nach der Geburt vorgenommen) hatte ich deshalb, sogar in der Anwesenheit unserer Kinderärztin, schon heftige Diskussionen. Ein Kind in einer Religion zu erziehen ist eine Sache, einem Kind körperlichen und psychischen Schmerz zuzufügen und sich dann mit Geld, Geschenken, einer Familienfeier und Ansehen vor der Gesellschaft die Seele wieder reinzuaschen ist eine andere!! Einige sehr interessante Links dazu: [URL=http://www.geburtskanal.de/index.html?main Frame=http://www.geburtskanal.de/Wissen/B/ Beschneidung.shtml&topFrame=http://www. geburtskanal.de/Advertising/BannerTop_Random. jhtml?Banner]http://www.geburtskanal.de/index. html?mainFrame=http://www.geburtskanal.de/Wissen/ B/Beschneidung.shtml&topFrame=http:// www.geburtskanal.de/Advertising/BannerTop_Random.jhtml?Banner[/URL] = http:// members.aol.com/Pillcock/ http://members.aol.com/Pillcock/Folgen.html[/URL][URL=http://www.karatepe.de/information/ beschneidung.htm]http://www.karatepe.de/ information/beschneidung.htm[/URL] http://www.maennerrat.de/beschneidung.htm[/URL]
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Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet?
#47426
24/01/2003 11:34
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Hier ein Teil meines Vortrags zur Mädchenbeschneidung:
Genitalverstümmelung
Die Genitalverstümmelung wird immer wieder verharmlost und von manchen sogar als islamische Pflicht proklamiert. Die Beschneidung der Frauen ist im Koran (heilige Schrift der Muslime) nicht erwähnt. In der Sunna (Niederschrift der Aussprüche und Verhaltensweisen des Propheten an der sich Muslime orientieren) ist von Beschneidung flüchtig die Rede, denn es gab sie ja zu jener Zeit. Hier liegt dann auch die Quelle von Miß – Interpretationen. Sie hat ihre Wurzeln in Vorislamischer, wie auch in vorchristlicher Zeit. Diese Sitte oder Ritual, ist auch heute kein spezifisch - islamischer Brauch; man findet sie sowohl bei afrikanisch - animistischen, als auch bei afrikanisch - christlichen Volksgruppen.
Der Begriff "Beschneidung der Frau" wirkt zudem beschönigend, da Analogien zur Beschneidung von Jungen geknüpft werden. Daher ist der Begriff "Genitalverstümmelung" zutreffender. Die "Beschneidung der Frau" wird nach dem Urteil vieler islamischer Gelehrter als Angriff gegen den Körper verurteilt.
Schnitt in Körper und Seele: Genitale Verstümmelung
Die Verstümmelung weiblicher Geschlechtsorgane ist eine krasse Menschenrechtsverletzung an Mädchen und Frauen. Jedes Jahr werden rund 2 Millionen Mädchen an ihren Geschlechtsorganen beschnitten. Das sind fast 6000 am Tag.
Insgesamt betroffen sind schätzungsweise 130 Millionen Mädchen und Frauen in 28 Ländern Afrikas sowie in einigen Ländern Asiens und des Mittleren Ostens. Die meisten von Ihnen leben in Afrika, 13 Millionen davon im Sudan. In Äthiopien, Eritrea sowie Gambia müssen sich rund 90 % aller Frauen der Beschneidung unterziehen. Die meisten sind von ihnen zwischen 4 und 8 Jahren. Die Eingriffe reichen von der Abtrennung der Vorhaut bis hin zur Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen. Bei der extremen Form der Verstümmelung – Infibulation genannt – werden anschließend die Schamlippen bis auf eine maiskorngroße Öffnung mit Dornen, Nadeln oder Fäden zugenäht. Die Prozedur wird in der Regel ohne Betäubungsmitteln mit Rasierklingen, Messern oder Glasscherben durch traditionelle Geburtshelferinnen oder Beschneiderinnen vorgenommen.
Viele sterben bei dem Eingriff durch Verblutungen oder an einer Blutvergiftung, andere leiden unter schweren Blutungen und Infektionen. Chronische Entzündungen und lebensgefährliche Komplikationen bei Geburten sind oft die Folge. Hinzu kommt der Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit.
Genitalverstümmelung der Frauen nicht nur im Islam Zum Beispiel in diesen islamischen Ländern wird die Genitalverstümmelung nicht praktiziert: Fundamentalistische Golfstaaten bis auf einige Gruppen am Südrand der arabischen Halbinsel Im Irak, Iran, in Lybien, den Maghrebstaaten (zum Beispiel: Tunesien, Marokko, Algerien) oder Afghanistan Auch im Sudan beschneiden nicht alle Gruppen die Mädchen / Frauen, zum Beispiel die muslimischen Rashaida im Osten des Landes In Senegal z.B. interpretieren die Toucouleur (= eine muslimische Bevölkerungsgruppe) die Beschneidung als religiöse Erfordernisse, während dort die Wolof, die ebenfalls dem Islam angehören, die Praxis nicht ausüben.
In Ägypten wird sie sowohl bei Muslimen als auch bei koptischen Christinnen vorgenommen Sie kommt bei den Falascha, (den äthiopischen Juden ) von Gondar, vor, in Sierra Leone bei der Mehrzahl der katholischen und protestantischen Frauen sowie bei Animistinnen in vielen afrikanischen Ländern Vereinzelt taucht dieser Brauch auch in Asien auf.
Jetzt stellen sich sicher viele die Frage, warum wird denn dann die Beschneidung durchgeführt:
Der genaue Ursprung der Praxis ist nicht mehr festzustellen. Hinweise gibt es, das sie sich in verschiedenen Zivilisationen unabhängig voneinander entwickelte. Man berichtet von Beschneidungen im alten Ägypten, man meinte die Praxis sei über transsaharische Sklavenhandelswege aus Schwarzafrika dorthin gekommen.
Andere Quellen weisen nach Äthiopien. Zu klären ist das nicht mehr, doch es steht fest dass Beschneidung mindestens anderthalb Jahrhunderte vor Lebzeiten des Propheten Mohammed ausgeübt wurde.
Früher kam Genitalverstümmelung auch in Europa und Amerika vor, im alten Rom wurden Ringe durch die Schamlippen von Sklavinnen gezogen, um sie am Kinderkriegen zu hintern. Zur Zeit der Kreuzzüge bekamen die zurückgebliebenen Frauen aus dem gleichen Grund einen Keuchheitsgürtel verpasst – mit teilweise schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.
Ein englischer Chirurg verordnete Mitte des 19. Jahrhundert die Entfernung der Klitoris gegen Epilepsie und „emotionale Störungen“. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts galt einigen amerikanischen Ärzten diese Behandlung als angemessen gegen weibliche „Hysterie“ und Masturbation.
Sinn und Zweck dürfte bei allen Gesellschaften das Begehren der Männer gewesen sein, die Kontrolle über die Sexualität der Frauen zu sichern. Fest steht, dass weibliche Genitalien auch in nicht – islamischen und nicht – afrikanischen Gesellschaften verstümmelt wurden und werden.
Buchtip zum Thema: Die Wüstenblume von Waris Dirie
Claudia Poser UNICEF Gera
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Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet?
#47427
06/02/2003 08:00
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Claudia Poser-Ben Kahla
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UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Köln, den 3. Februar 2003
UNICEF: Jedes Jahr werden zwei Millionen Mädchen beschnitten Internationale Konferenz gegen grausame Tradition
Jedes Jahr werden weltweit nach Schätzungen von UNICEF zwei Millionen Mädchen an ihren Geschlechtsorganen beschnitten, das sind 6.000 am Tag. Viele von ihnen leiden ihr Leben lang unter schweren körperlichen und seelischen Schmerzen. Anlässlich der heute (3.2.2003) beginnenden internationalen Konferenz gegen Mädchenbeschneidung in Addis Abeba (Äthiopien) ruft UNICEF Regierungen und religiöse Führer der betroffenen Staaten in Afrika, im Nahen Osten und in Asien dazu auf, den Kampf gegen diese grausame Tradition zu verstärken. Auch in den Industrieländern müssen Mädchen aus Immigrantenfamilien besser geschützt werden.
"Die Beschneidung von Mädchen ist eine krasse Menschenrechtsverletzung, die nur möglich ist, wo Frauen brutal unterdrückt und von Bildung ausgeschlossen sind. Würde eine vergleichbare Prozedur an Männern vollzogen, hätte es längst einen internationalen Aufschrei gegeben", erklärte die Schauspielerin Katja Riemann, die die UNICEF-Kampagne gegen Mädchenbeschneidung unterstützt und Aufklärungsprojekte im Senegal besuchte.
Von heute an bis zum 6. Februar diskutieren mit Unterstützung von UNICEF in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba Vertreter von Regierungen afrikanischer Staaten, der Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen über Strategien gegen die Beschneidung. Zum Abschluss der Konferenz soll der 6. Februar zum "Internationalen Tag gegen Mädchenbeschneidung" erklärt werden.
Eine stille Tragödie
Weltweit sind schätzungsweise 130 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten. Die Praxis der Beschneidung ist in 28 afrikanischen Staaten sowie in einigen Ländern des Nahen Osten und Asiens verbreitet. Aber auch Mädchen aus Immigranten- und Flüchtlingsfamilien in Europa sind betroffen. Allerdings gibt es hierzu keine Zahlen und Untersuchungen. In Deutschland erfüllt die Mädchenbeschneidung den Straftatbestand der Körperverletzung, auch wenn die Eltern eingewilligt haben. Eltern, die ihre Töchter zur Beschneidung ins Ausland bringen, machen sich ebenfalls strafbar. Das Wissen über die Problematik bei öffentlichen Stellen, die mit ausländischen Familien arbeiten, ist jedoch noch gering.
Die Beschneidung ist ein massiver Eingriff in die körperliche Unversehrtheit der Mädchen. Er reicht von der Abtrennung der Vorhaut der Klitoris bis zu deren Entfernung gemeinsam mit den kleinen Schamlippen. Die schlimmsten Folgen hat die sogenannte Pharaonische Beschneidung oder Infibulation. Dabei werden die großen Schamlippen beschnitten und anschließend mit Dornen, Nadeln und Fäden verschlossen, so dass nur eine sehr kleine Öffnung der Vagina übrig bleibt.
Die Eingriffe erfolgen meist im Alter zwischen vier Jahren und dem Beginn der Pubertät. Manchmal werden sogar Babys beschnitten. In der Regel wird die Prozedur von traditionellen Beschneiderinnen durchgeführt - ohne Betäubung und unter unhygienischen Bedingungen. Als Instrumente dienen häufig Rasierklingen, Messer oder Scherben. Aber auch in Krankenhäusern werden Mädchen beschnitten: Untersuchungen in Ägypten ergaben, dass dort 60 Prozent der Beschneidungen mittlerweile von Ärzten durchgeführt werden - obwohl die Mädchenbeschneidung in Ägypten verboten ist und der Eingriff eindeutig dem ärztlichen Ethos widerspricht.
Schnitt in Körper und Seele
Beschnittene Mädchen und Frauen leiden häufig ihr Leben lang an körperlichen und seelischen Problemen. Der Eingriff selbst verursacht große Schmerzen, Schockzustände und starke Blutungen. Immer wieder sterben Mädchen an den Folgen. Häufig kommt es zu Infektionen, die chronische Becken- und Harnwegsentzündungen nach sich ziehen. Wucherungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Komplikationen bei der Geburt eines Kindes kommen hinzu. Beschneidungen sind eine der Hauptursachen für die hohe Sterblichkeitsrate von Frauen bei der Geburt in den betroffenen Ländern. Viele beschnittene Frauen leiden an Depressionen, Angstzuständen oder sogar Psychosen.
Weil es immer so war
Trotz der gravierenden Auswirkungen bringen die meisten betroffenen Frauen ihre Probleme nicht mit der Beschneidung in Verbindung. Der Eingriff wird auch nicht als ein Akt der Gewalt angesehen. Die Eltern sind vielmehr der Überzeugung, dass sie ihren Töchtern etwas Gutes tun. Der Ritus garantiert in den Augen der Eltern die Keuschheit und Jungfräulichkeit ihrer Töchter und verbessert die "Sauberkeit" des Genitalbereichs. In vielen Gemeinschaften haben unbeschnittene Mädchen keine Chance, zu heiraten.
Beschneidungen werden von Christen, Moslems und Angehörigen anderer Religionen praktiziert, obwohl keine der Weltreligionen sie vorschreibt. Allerdings wenden sich immer wieder religiöse Führer - vor allem auf der lokalen Ebene - gegen Aufklärungskampagnen zur Abschaffung der Mädchenbeschneidung.
Verbote reichen nicht
Nur neun Staaten auf dem afrikanischen Kontinent haben bis heute die Mädchenbeschneidung ausdrücklich verboten. Offizielle Verbote sind ein wichtiger Schritt. Doch die tief verwurzelte Tradition kann nicht dadurch überwunden werden, dass man die Menschen, die diese praktizieren, kriminalisiert. UNICEF führt deshalb in den betroffenen Ländern Aufklärungs- und Informationskampagnen durch, um die Bevölkerung davon zu überzeugen, ihre Töchter nicht länger beschneiden zu lassen. UNICEF mobilisiert dazu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Politik, Religion und Gesellschaft.
Besonders erfolgreich ist die von UNICEF unterstützte Arbeit der Nichtregierungsorganisation TOSTAN ("Durchbruch") im Senegal, die ein breit angelegtes Bildungsprogramm für Mädchen und Frauen durchführt. In den vergangenen drei Jahren haben aufgrund der Arbeit von TOSTAN 1.200 Dorfgemeinschaften öffentlich erklärt, Mädchen nicht länger zu beschneiden.
Claudia
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Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet?
#47429
22/11/2004 09:19
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Und noch eins dazu. Ich finde es Klasse das Jens auf dieses Thema und den Vortrag hingewiesen hat, ich weiß nicht warum gleich wieder Streß begint, aber zum Glück sind es ja wie immer die gleichen. Erst gestern habe ich eine Mail an einen Rechtsanwalt mit folgenden Fragen beantwortet: Sehr geehrter Herr xxx, Beschneidung Die Beschneidung fordert der Koran nirgends, weder für Jungen noch für Mädchen. Sie ist jedoch in der ganzen islamischen Welt für Jungen obligatorisch, da sie als «sunna» (nachzuahmendes Vorbild) gilt. Die Mädchenbeschneidung, die meist zwischen vier und acht Jahren stattfindet, ist zwar in den meisten islamischen Ländern staatlich untersagt, wird jedoch in etlichen Ländern wie Ägypten, Somalia, Sudan, Schwarzafrika, sowie bei den Beduinen der arabischen Halbinsel weithin praktiziert. Der Koran liefert keinen Anhaltspunkt für diese Sitte, einige Überlieferungen empfehlen sie jedoch. In Ägypten war die Beschneidung seit 1959 verboten, wurde jedoch 1986 wieder offiziell gestattet. Dort wurde die Mädchenbeschneidung schon zur Zeit der Pharaonen durchgeführt. Diese Praxis darf daher nicht als etwas eigentlich Islamisches betrachtet werden. Sie ist vorislamischen Ursprungs, obwohl sie heute in zahlreichen islamischen Ländern des Vorderen Orients und besonders Schwarzafrikas im Namen des Islam praktiziert wird. Es gibt drei Arten der Beschneidung. Worauf ich hier jetzt nicht eingehe da dies von ihnen nicht gefragt wurde, gern hänge ich ihnen aber ein Referant von mir der Mail an, wo dies alles erklärt ist. Bei der eigentlichen Beschneidung wird die Klitoriseichel oder sogar die ganze Klitoris entfernt. Diese Form wird vor allem in Ägypten praktiziert. Manchmal kommt noch die Entfernung der an die kleinen Schamlippen angrenzenden Teile, wenn nicht deren gänzliche Ablösung, hinzu. Eine radikale Typus der Klitorisdektomie, umfaßt die vollständige Entfernung der Klitoris und des Großteils der inneren und äußeren Schamlippen. Dann wird die Scheide mit Schafdarm vernäht, was besonders im Sudan, im tropischen Afrika, in Äthiopien und Somalia praktiziert wird. Man nennt diese Form der Beschneidung die «pharaonische Beschneidung». Es bleibt nur eine kleine Öffnung, damit der Urin und das Menstruationsblut abfließen können. Ein Holzstöckchen verhindert das Zusammenwachsen. In der Hochzeitsnacht wird diese Öffnung erneut erweitert wie auch bei jeder Niederkunft. Danach wird die Öffnung erneut vernäht, ebenso wie bei einer Verwitwung. Ich werde auf ihre Fragen antworten in dem ich die Antworten unter diese Fragen schreibe. 1. Stimmt die Information, daß der islamische Glaube die Beschneidung von Mädchen verbietet? Die Verstümmelung von Mädchen wird von keiner Weltreligion vorgeschrieben. 2. Stimmt die Information, daß die Beschneidung von Mädchen in Ägypten von staatlicher Seite verboten ist und strafrechtlich verfolgt wird? Seit wann ist dies gegebenenfalls der Fall? In einigen Ländern wie z. B. Ägypten ist sie sogar verboten, wird aber dennoch praktiziert. Die Gründe für diese Praxis beruhen auf vorchristlichen und vorislamischen Traditionen. In Ägypten war die Beschneidung seit 1959 verboten, wurde jedoch 1986 wieder offiziell gestattet. Im Januar 1998 wurde die Genitalverstümmelung in Ägypten endlich wieder offiziell verboten. Am 24. Juni 1997 erklärte der Oberste Gerichtshof in Kairo in erster Instanz dieses Verbot wieder für nichtig. Worauf sich der ägyptische Gesundheitsminister Ismail Salam für die Frauen stark machte und Berufung ankündigte. Obwohl zahlreiche islamische Gelehrte die Verstümmelung der Geschlechtsteile als unislamisch bewerten, versuchen islamistische Gruppen immer wieder die Beschneidung gerichtlich durchzusetzen. Bei den Beschneidungen gibt es immer wieder Todesfälle. Die Verstümmelung soll die sexuelle Lust von Frauen mindern und deren eheliche Treue stärken. Am 18. Juli 1996 wurde in Ägypten ein Gesetz erlassen, daß die Genitalverstümmelung an Mädchen unter Strafandrohung verbietet. Trotz dieses Gesetzes werden den ägyptischen Mädchen die Klitoris ganz oder teilweise amputiert, zumeist durch Friseure oder Hebammen mittels Rasierklingen. Das oberste Verwaltungsgericht Ägyptens hat am Sonntag, den 28.12.97 das von der Regierung erlassene Verbot von Beschneidungen von Frauen wieder eingesetzt. Die Entscheidung des Gerichts ist nicht mehr anfechtbar. 3. Stimmt die Information, daß gleichwohl noch heute ca. 97 Prozent aller Mädchen In Ägypten beschnitten werden? Die Spitzenreiter der 28 afrikanischen Länder sind Gambia (bis zu 100 Prozent der Mädchen und Frauen sind Opfer der FGM), Somalia (98 Prozent), Djibuti (bis zu 98 Prozent), Ägypten (97 Prozent) und Mauretanien (bis zu 95 Prozent). In acht Staaten ist sie gesetzlich verboten, wird aber trotzdem praktiziert. Wie sie sicher wissen kann man nie von genauen Zahlen ausgehen. 1995 wurde in Ägypten eine Umfrage dazu gemacht und da ging hervor das rund 97 % der Frauen im reproduktiven Alter davon betroffen sind. In meiner Anlage Mädchenbeschneidung5 sehen sie eine Tabelle von 1996 dort ging UNICEF von 80 % Frauen die betroffen sind in Ägypten aus, bei 24,2 Mio. Frauen. 4. Stimmt die weitere Information, daß auf dem Hintergrund der Strafbarkeit der Beschneidung von Mädchen in Ägypten die konkrete Verfolgung dieser Tat, die Einleitung strafrechtlicher Ermittlungsverfahren, staatsanwaltlicher Anklagen und Verurteilungen durch die Behörden und Gerichte aktuell rapide zunimmt? Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zu dem § 53 Abs. 4 und 6 Ausländergesetz (AuslG), in denen drohende Genitalverstümmelung als Abschiebungshindernis ausdrücklich genannt ist. In Deutschland wird Genitalverstümmelung aber nicht als Asylgrund bzw. als Grund für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft anerkannt, da diese Form der sexuellen Gewalt dem privaten Bereich zugeordnet und damit als nicht asylrelevant eingestuft wird. Zu ihrer Frage selbst kann ich Ihnen nur diese Internetseite empfehlen: http://www.ak-kipro.de/fgm_bundestag200107.htmlAllgemeines: Maßnahmen der Bundesregierung gegen die weibliche Genitalverstümmelung Seit 1998 fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein UNICEF-Vorhaben zur Bekämpfung weiblicher Genitalverstümmelung in Ägypten. Hierfür wurden bisher Treuhandmittel in Höhe von rund 1,5 Mio. EUR (2,9 Mio. DM) bereitgestellt. Für ein überregionales Vorhaben zur Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung knapp 3 Mio. EUR (5,8 Mio. DM, 1999-2002) zur Verfügung gestellt. Dabei werden einheimische Organisationen in verschiedenen Staaten Ost- und Westafrikas bei der Bekämpfung der Genitalverstümmelung unterstützt und die Öffentlichkeit in den Partnerländern durch Zusammenarbeit staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen sowie überregionaler Netzwerke umfassend über die Folgen weiblicher Genitalverstümmelung informiert. Zielgruppen sind betroffene Mädchen und Frauen, aber auch Eltern, junge Männer, Frauengruppen, religiöse und administrative Autoritäten, Lehrer und Lehrerinnen, Familienverbände und Personen, die den Eingriff vornehmen, sowie Gesundheitspersonal. Auch in allgemeinen Gesundheitsprojekten der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika werden Maßnahmen zur Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung intensiviert. Dazu gehören Aufklärungskampagnen mit lokalen und traditionellen Autoritäten und Frauengruppen, Sensibilisierungsmaßnahmen für Gesundheitspersonal sowie alternative Ausbildungen für Beschneiderinnen und die medizinische Betreuung betroffener Frauen. - Das Auswärtige Amt fördert seit 1999 ein Projekt einer Nicht-Regierungs-Organisation in Tansania; es hat die Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung im Rahmen seiner menschenrechtlichen Projektarbeit ( B 2.6.2) 2002 zu einem Schwerpunkt gemacht. Zu sog. "Ehrenverbrechen" an Frauen s. C 3, zu sog. schädlichen traditionellen Praktiken und Bräuchen C 4. Ich denke dies interessiert hier auch sehr viele deshlab diese Infos auch hier. Claudia
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