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Re: Erfahrungsaustausch
#43481
19/11/2002 08:54
19/11/2002 08:54
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Joined: Oct 2002
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flipperli
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Liebe Elke, ähnliches habe ich erlebt,habe meinen Mann als sogenannten "gemäßigten Moslem" kennengelernt, nach 2 Jahren Ehe ca. hat sich das grundlegend geändert. Ich weiss nicht, woran es liegt, kann sein, dass der Aufenthalt in der Fremde dazu beiträgt, wieder eine stärkere Bindung an die Religion zu finden. Es war auch für mich eine schwere Zeit, denn ich hatte plötzlich - von heute auf morgen - einen anderen Mann vor mir. Ich habe dann begonnen, mich intensiv mit dem Islam zu beschäftigen und bin 1 Jahr später konvertiert. Das alles hat geholfen unsere Ehe zu stabilisieren und trotzdem gibt es noch immer reichlich Probleme, aber in welcher Ehe gibt es die nicht. Versuche Deinen Mann zu verstehen, stell ihm Fragen und bitte ihn um Antworten, redet miteinander, das ist das Wichtigste. Übrigens gehen wir nach- wie vor in Cafes oder Restaurants. Allerdings sind es meist Pizzerien oder arabische Lokale - aber egal, alles Liebe, Renate
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Re: Erfahrungsaustausch
#43483
19/11/2002 15:00
19/11/2002 15:00
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Joined: Oct 2002
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flipperli
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Liebe Annegret,
einiges will ich gern beantworten, soweit ich kann, anderes möchte ich aber gern privat lassen, und bitte um Verständnis. Meine Familie hat den Übertritt ziemlich uninteressiert zur Kenntnis genommen. Dabei muss ich erklären, da für sie meine Heirat sowieso schon undiskutabel genug war. Das heisst, mein einziger Bruder spricht seit Jahren nicht mehr mit mir, seine Schwägerin und meine Nichte, die mir wie eine Tochter war, tun ihm das gleich. Damit kann ich mittlerweile leben. Mein Freundeskreis hat verschieden reagiert, aber in keinem Fall bin ich hier auf Unverständnis gestossen. Ich lebe inzwischen einen gemässigten Islam, geändert hat sich manches, aber eigentlich auch wiederum nichts wesentliches. Ich habe nie dem Alkohol gefröhnt und kann gut darauf verzichten, unser Fleisch und unsere Wurst kaufe ich grundsätzlich nur bei arabischen- oder türkischen Metzgern. Der einzige Fehler, den ich mir auch heute noch ankreide, ich habe den Übertritt getan, um unsere Ehe zu festigen. Damals war ich noch nicht so weit, zu sagen, ich tue es aus Glaubensgründen......
L.G. Renate
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Re: Erfahrungsaustausch
#43485
19/11/2002 16:42
19/11/2002 16:42
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Joined: Jul 2001
Beiträge: 486 L.E.
uli
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hallo elke! wie lang ist er denn jetzt hier und was macht er so? ich wuerde auch vermuten, dass er sich der religion zuwendet, weil er einen halt hier braucht, dazu weiss ich allerdings nicht genug von euch. mein mann ist zwar auch "gemaessigter" moslem, aber ich rechne eigentlich auch damit, dass sich das irgendwann mal aendern wird. so sagt er auch, das er irgendwann mal keinen alkohol mehr trinken will, oder salad machen wird. oder dass er nicht in einer kneipe arbeiten moechte sein leben lang, weil es unmoralisch sei, alkohol auszuschenken. hinzu kommt, dass sein allerliebster bruder und eigentlich auch der einzige in der familie, der ihm wirklich nahe steht, strengglaeubig ist und ihn da auch unterschwellig immermal zu beeinflussen sucht, mein eindruck jedenfalls.
wie dem auch sei, erstens spielt die lebensphase sicher eine rolle, ich glaube, dass wenn man aelter wird uns sich ausgetobt hat, man oft doch zu gewissen idealen und werten der kindheit zurueckfindet. und zweitens: wenn man der heimat fern ist und sich vielleicht etwas einsam und fremd und "anders" fuehlt, sucht man eben nach einer gewissen geborgenheit, und die hat man schliesslich oft in der kindheit erlebt, als man noch so schoen an die religion glaubte. ...naja, ist jetzt nur mal meine theorie.
ich habe wie gesagt selbst auch schon nachgedacht, wie ich reagieren wuerde, und ich denke, ich wuerde es akzeptieren muessen. gern saehe ich es nicht, aber wer weiss, was es auch gute bringt. und vielelicht ist das auch nur eine phase, um ueber schwierege lebensverhaeltnisse hinweg zu kommen. vielleicht legt sich das auch wieder? ich wuerde behutsam versuchen, herrauszufinden, was die wirklichen gruende sind, ohne natuerlich anzubringen, ob es "richtige" oder "falsche" gruende sind.
vielleicht magst du noch mehr dazu schreiben, macht es dir angst? oder irritiert es dich nur? hast du das gefuehl, dass es euch nicht gut tut, oder das es ihm nicht gut tut?
ich koennte mir vorstellen, dass diese entwicklung durchaus auch sehr positiv sein koennte, und euch, wenn es ihm halt gibt (falls er DANACH sucht) auch gut tun koennte.
ich finde das jedenfalls ein sehr spannendes thema und wuerde gern noch mehr dazu diskutieren. versucht er dich z.B. auch zu beeinflussen?
magst du noch bisschen mehr erzaehlen?
lg, uli
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Re: Erfahrungsaustausch
#43486
19/11/2002 16:52
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Joined: Jul 2001
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uli
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PS: ich hab mein posting grad nochmal gelesen, es klingt vielleicht ein bisschen so, als ob ich was DAGEGEN haette, wenn mein mann oder ein andere sich einer religion, dieser religion, sehr zuwendet. ("gern saehe ich es nicht...") vielleicht kommt das so an, dass ich vorbehalte habe.
dazu will ich noch sagen, dass ich dieses ungute gefuehl nur haette, wenn ich glaubte, es seien "falsche" gruende, also er wuerde probleme, die er hat, uebertragen und statt einer loesung an der richtigen stelle zu finden, sich in den glauben fluechten. wenn es vorruebrgehend ist, kann einem/ihm das sicher helfen, aber ob es an dieser stelle wirklich dauerhaft hilft, bezweifle ich halt. und dann waere es mir nicht so recht. wenn er im laufe seine lebens in einem gewissen alter sich auf bestimmte werte und traditionen seiner kindheit/seiner herkunft BEWUSST rueckbesinnt, ist das sicherlich etwas ganz anderes. fuer mich jedenfalls.
uff, kam das jetzt deutlich rueber?
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Re: Erfahrungsaustausch
#43489
19/11/2002 18:34
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Joined: Oct 2002
Beiträge: 499 NRW
flipperli
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Joined: Oct 2002
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NRW
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Liebe Annegret, ich denke mit "liebe Elke" bin ich gemeint....*gg Ich hatte gerade schon einen langen Text geschrieben, leider war er plötzlich weg, nun muss ich nochmal den Faden finden. Es war ein dornenreicher Weg bis heute, das möchte ich schon mal klar stellen. Nicht so einfach, einen Mann, der sich praktisch über Nacht um 90° drehte, weiter zu lieben und zu akzeptieren. Seit diesem Tag ist der Islam - oder die Religion das Haupt-Thema, alles andere kommt viel später. Ich musste mich praktisch in einen neuen Mann verlieben, wenn Du ( Ihr ) Euch das vorstellen könnt. Er war einfach nicht mehr der - den ich kennengelernt hatte. Meiner Meinung nach war es aber die Sache wert, sprich unsere Ehe. Äusserlichkeiten haben sich eigentlich kaum verändert. Gut - wir gehen nicht Händchenhaltend durch Tunesien - aber das haben wir auch früher nicht getan. Ich trage kein Kopftuch in der Öffentlichkeit, um Deine Frage zu beantworten, obwohl es meinen Mann sicher freuen würde, zumindest, wenn ich in TN bin. Mir sind nicht irgendwelche Dinge abhanden gekommen, wenn Du das meinst, ich bin immer noch die - wie ich meine - emanzipierte, europäische Frau.
Renate
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Re: Erfahrungsaustausch
#43490
19/11/2002 22:04
19/11/2002 22:04
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Joined: May 2001
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Renate und das sollst du bitte auch immer bleiben, denn du würdest dich sicher unglücklich machen, wenn du auf einmal ein Leben führen solltest, was dein Mann die vorschreibt.
Er muß genauso lernen Tolerant dir gegenüber zu sein, auch wenn es schwer fällt und schwer ist. Kopftuch in Tunesien, welche junge Frau (Jugendlichen Frauen) haben noch ein Kopftuch auf? Sehr wenige, wobei ich sagen muß, das es nach dem 11.09.01 wieder mehr geworden ist und mehrere junge Menschen den Islam ernster nehmen, sicher hat es viel mit dem Glauben zu tun.
Claudia
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Re: Erfahrungsaustausch
#43491
20/11/2002 09:19
20/11/2002 09:19
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Anonym
Nicht registriert
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Anonym
Nicht registriert
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Hallo Renate,
zunächst möchte ich mich entschuldigen, daß ich die Namen verwechselt habe. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß es für Dich sehr schwierig war, Dich auf eine derartig neue Situation einzustellen und ich bewundere Deinen Spagat zwischen den Kulturen. Du schreibst, daß Du am Anfang nur wegen Deines Mannes konvertiert bist. Hat sich das in der Zwischenzeit geändert? Stehst Du jetzt denn inhaltlich hinter dem Islam und zu Deiner Entscheidung? Bist Du offiziell konvertiert? Wie lief das ab? Bei uns ist der Islam natürlich auch ständig im Gespräch. Es gibt viele Diskussionen darum. Mein Mann würde es natürlich auch gern sehen, daß ich als Ungläubige den Schritt machen würde und mich zum Islam bekenne. Doch das ist für mich, zumindest im Moment, unmöglich. Ich würde auch nie soweit gehen und gegen meine Überzeugung einer Religion beitreten, nur um meine Ehe zu retten. Es kann natürlich sein, daß ich im Laufe der Zeit von den Inhalten und der Notwendigkeit eines derartigen Übertritts überzeugt sein werde und den Schritt mache, doch im Moment bin ich es nicht. Ich bin auch der Meinung, daß mein Mann mich und meine Überzeugung, genau wie ich seine, toleriert und unsere Beziehungsprobleme durch meinen Beitritt zur islamischen Gemeinde nicht gelöst werden könnten. Diese Probleme müssen wir ganz allein lösen - natürlich ist dafür die nötige Toleranz von beiden ganz wichtig. LG Anna
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Re: Erfahrungsaustausch
#43492
20/11/2002 10:04
20/11/2002 10:04
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Joined: Oct 2002
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flipperli
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Liebe Annegret,
ich habe konvertiert, in dem wir in einer Moschee noch einmal von einem Imam getraut wurden. Das heisst, mit dem Sprechen des islamischen Glaubensbekenntnisses und einigen Unterschriften auf einer Heiratsurkunde, in der auch die sogenannte "Morgengabe" erwähnt wurde, war das schon erledigt. Ich habe aber von Bekannten gehört, die in TN sich einer richtigen Einweisung und anschliessender Prüfung unterziehen mussten. Was nun richtig- oder offiziell ist, kann ich auch nicht sagen. Mein momentaner Stand zum Islam ist, wie auch zu anderen Religionen, einschliesslich meiner früheren christlichen, etwas gespalten, das gebe ich ganz ehrlich zu. Ich stehe nicht uneingeschränkt dahinter, weil es einige Dinge gibt, die ich nicht ohne Widerspruch akzeptieren kann, das hat aber auch etwas mit meiner privaten Situation zu tun, wobei ich mich entschuldige, dass ich das nicht näher erläutere.
Lieber Gruss, Renate
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Re: Erfahrungsaustausch
#43493
20/11/2002 10:16
20/11/2002 10:16
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Joined: Aug 2002
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Guten Morgen an alle! (Annegret,Renate,Uli,Winnola,Claudia)
Danke, dass ihr Euch so zahlreich zu diesem Thema meldet. Aber wie lebt eine europäische Frau, die zum Islam konvertiert ist? Ich kenn mich einfach noch viel zuwenig aus. Habe mir aber bereits ein Buch gekauft, um ein Basiswissen über den Islam mir anzueignen.
Zu deinen Fragen Uli: Er lebt jetzt hier in Österreich seit 1 3/4 Jahre. Am Anfang war es mit der Arbeit kein Problem. Er hat aber auch hier nie im Gastgewerbe gearbeitet. Aber aufgrund seiner tunesischen Ausbildung ist es hier schwer eine andere Arbeit als eine Hilfsarbeit zu bekommen. Derzeit ist er aber auch nicht bereit Weiterbildungskurse zu machen, da er jetzt arbeitslos ist. Er tut sich auch sehr schwer eine gute Arbeit zu finden. Wollt ihr wissen warum? Er trägt einen BART!!!! Er sieht jedoch so ungepflegt aus - er sagt es muss alles ganz natürlich sein. Dass dann sein gesamtes Erscheinungsbild ungepflegt aussieht ist ihm egal. Ich habe ihn auch schon gefragt, ob er ihn wieder abrasieren würde. Seine Antwort war strikt nein. Es soll ja im Koran so stehen, es muß sein. Aber ich kenn mich doch zu wenig aus. Gibt es nicht mildernde Umstände? Meiner Meinung ist mein Mann kein "gemäßigter Moslem" mehr. Er nimmt alles viel zu genau. Zu Fragen will er sich nicht immer äußern. So als hat er Angst vor mir. Ja ich bin manchmal schon sehr stark in meinem Wesen. Aber wir wissen beide, dass wir in unsere Zukunft sehr viel Energie stecken müssen.
Meine Frage für die Zukunft: Hab ich die Kraft mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Wird er mich unterstützen. Wie wird sich mein Leben ändern. Was ich noch dazu sagen will ist: Er zwingt mich nicht dazu oder bedrängt mich. Keines wegs, aber lässt mich spüren, dass ich mich ändern sollte. Seine Gefühle sind manchmal wie weggeblasen. Ich fühle mich dann vernachlässigt und einsam. Sein Interesse gilt dann nur noch dem Koran.
Was mir bei Renate gefällt ist, dass Sie schreibt, sie musste sich in einen neuen Mann verlieben. Auch mir geht es gerade so. Er hat sich ebenfalls um 90 Grad geändert. Steck mitten drinnen im Kampf zwischen Himmel und Hölle.
und an Annegret: Wie bringe ich meinen Mann dazu, dass er derzeit mir die Toleranz gibt, die ich benötige. Ich akzeptiere ja seinen Wechsel auch. Aber wie kann ich es ihm zu verstehen geben, dass ich noch sehr viel Zeit brauche.
LG ELKE
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Re: Erfahrungsaustausch
#43497
20/11/2002 11:26
20/11/2002 11:26
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Joined: Jul 2001
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uli
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hallo elke, das klingt fuer mich sehr nach "rueckzug" und sich einigeln gegen die aeussere welt, mit der er zur zeit wohl nicht so klar kommt. mein mann ist gerade in einer sehr aehnlichen phase, allerdings zieht er sich nicht in die religion zurueck...noch nicht (?) dumm ist nur, dass er selbst sich scheinbar die moeglichkeit verbaut, da wieder raus zu kommen, in dem er sich selbst behindert (bart=keine arbeit), hier ein einigermassen normales leben zu fuehren. ist vielleicht etwas zu weit gedacht, denn der bart ist ja wirklich ein sichtbares zeichen des islam, aber irgendwie hat fuer mich so ein vollbart auch immer was von sich verstecken, abgrenzen.
warum geht er denn nicht, wenn er hier derzeit eh keine arbeit hat, nichtmal ne weile nahc tunesien? z.B. jetzt im ramadan? vielleicht relativiert sich dort einiges auch wieder? ich kann das natuerlich nicht beurteilen, aber mir scheint wirklich, er ist auf dem holzweg, denn hier in mitteleuropa, mit dir, einer europaeischen frau und in dieser gesellschaft KANN er auf diese weise miener mienung nach nicht dauerhaft gleucklich werden. dazu muesste er schon ein gleichgewicht finden zwischen seiner religion und den hiesigen verhaeltnissen. schon allein wenn er nicht arbeitet, kann er sich hier kaum einleben.
also ich glaube, alle annaehrung und toleranz, die du aufbringst, wird letzendlich nicht zum besseren fuehren, weil er insgesamt schienbar nicht zurechtkommt. ich wuerde dir raten, dich da in gewissen grenzen rauszuhalten, wenn du jetzt mitziehst, versperrst du ihm vielleicht auch den rueckweg? wenn du dich aber zu sher dagegen stellst, draengst du ihn eventuelle auch gerade in diese richtung. deswegen wuerde ich mich informieren und interessieren, aber immer mit abstand.
ich hoffe fuer euch, das er irgednwann eine richtiges mass finden wird! ansonsten glaube ich nicht, dass es so weitergehen kann, wenn er nichtmal minimalste anpassung hier zeigt/zeigen will/zeigen kann.
alles gute, vielleicht solltest du auch mal mit einem imam sprechen? und deine befuerchtungen mitteilen? vielleicht kannst du ihm auf diesem wege auch helfen, vielleicht kann ein guter imam ihn auf einen fuer ihn hier "gesuenderen" weg bringen?
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Re: Erfahrungsaustausch
#43499
20/11/2002 12:18
20/11/2002 12:18
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Joined: Jul 2001
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uli
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ich bin ueberzeugt, dass ein gutes gleichgewicht geben kann. aber sowas muss sich wohl auch einpendeln. deswegen wuerde ich eben erstemla geduld haben, vielleicht pendelt er sich ja gerade ein und dabei in die eine richtung gerade aus. deswegen eben wuerde ich an deiner stelle nicht mitziehen, sondern den rueckweg offenhalten indem ich versuche, ein normales leben, mein normales leben, weiter zu fuehren. aber schon um ihn zu verstehen und mitreden zu koennen solltest du dich informieren, aber drueber anchzu denken zu konvertieren, halte ich fuer quatsch in dieser situation. das ist keine loesung, nicht fuer ihn, nicht fuer euch. im gegenteil, wie ich denke. wie schon gesagt, warum geht er denn nicht nochmal ne weile nach tunesien, wenn er sich doch hier nicht wohlfuehlt, unter den ganzen "heiden" ? kannst du ihm vielleicht zumindests zum aid ne reise nach hause spendieren? das ist ja ganz unverbindlich, wer will nicht zum aid bei der familie sein. und vielleicht hat er dort mehr innere ruhe, um sich ueber einige dinge klar zu werden? vielelicht erreichst du auch das gegenteil, aber einen versuch ists wert. vielleicht braucht er bloss einen anstoss, um aus seiner selbstgewaehlten isolation, die er scheinbar in der religion sucht, herraus zu kommen?
naja, ich weiss auch nicht, aber ich wuerde an deiner stelle echt nicht mitziehen und ihn noch bestaetigen darin (in seiner "problembewaeltigungsstrategie"), das ist doch fuer euch beide ungesund. mein tipp: gib ihm neutralen rueckalt.
wie alt ist er denn? und wie ist seine familie? ist die sehr glaeubig?
du fragtest annegret, wie du von ihm unterstuetzung und toleranz bekommen kannst. ich glaube, das kannst du derzeit vergessen. ich denke, du bist momentan die staerkere und in der besseren position in deiner heimat und deinem umfeld, in der momentanen situation kannst du von ihm sicherlich keine unterstuetzung erwarten, er ist sicher derzeit gar nicht faehig dazu. derzeit wirst du diejenige sein muessen, die rueckhalt geben muss, unterstuetzen muss und tolerant sein muss. aber in seinem derzeitigen weg in die religion wuerde ich ihn auf keinen fall AKTIV unterstuetzen und damit das auch noch bestaetigen.
wenn er allerdings laenegre zeit keine wandlung und bewegung in deine richtung zeigt, musst du natuerlich abwaegen, was du erwartest und erwarten kannst von der ehe, und was du erhaelst.
uuuh, klingt das jetzt altklug, was? sorry, aber das sind derzeit auch so bisschen meine ueberlegungen, weil meiner sich eben auch sehr zurueckzieht, weil er wieder arbeitslos ist und nicht weiss, was er eigentlich will und was er tun soll, und sich dabei auch verkriecht und in depressionen abrutscht. zum gleuck taucht er zwischendurch immermal wieder auf, so dass ich noch hoffnung habe. und arbeitlose maenner sind so und auch so, ob nun tunesier oder nicht, meist unausstehlich. er ist uebrigends derzeit auch fuer den ramadan in tunesien, was ihm offensichtlich gut tut.
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Re: Erfahrungsaustausch
#43500
21/11/2002 01:22
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Joined: May 2001
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Marion
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Joined: May 2001
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NRW
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Hallo Elke,
Du schreibst “Ich werd mich sowohl mit dem Islam beschäftigen sowie auch noch mal mit ihm über alles reden.”
Warum eigentlich ?
Die Frage ist einerseits einfach, aber dann doch wieder schwer...
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wohin die Liebe den Menschen führen kann! Aber warum immer nur einseitig, jedenfalls wenn es sich auf der anderen Seite um moslemische Männer handelt?
Und dagegen wehre ich mich einfach, und das ganz entschieden, denn was ich dabei in den letzten 20 Jahren so erlebt habe, ist eben nicht so einfach mit Liebe zu entschuldigen!
Warum hört man nie, daß eine Frau mal einen Mann “nötigt”, in der Bibel zu lesen? Wieso wünscht niemals eine Frau, daß der Mann konvertiert? Warum ist es nicht eine Selbstverständlichkeit, daß sich der Mann mal ausgiebig mit der Identität der europäischen Frau auseinandersetzt, bevor er hier seine Zelte aufschlägt? Mit welcher unverschämten Dreistigkeit fordern diese Männer solche Dinge von uns, d. h. in unserem eigenen Land wie eine Fremde zu leben, nur damit sie sich so schön zu Hause fühlen können?
Verständnis & Toleranz sind schöne Dinge, allerdins dürfen sie nicht einseitig ausgehöhlt werden, und dies ist ganz eindeutig die Spezialität des Islam! Dafür gibt es tausend Beispiele!
Wenn ich schon lese, wieviele Frauen so einfach akzeptieren, daß ihre Kinder ganz automatisch Moslem sind, nur “weil das ja im Koran steht”, dann kann ich mich nur an den Kopf fassen! Kein Wunder, wenn die Männer unser immerwährendes Verständnis ausnutzen!
Stell doch mal Deinen Mann vor solche Tatsachen, frag ihn, warum er sich nicht einfach Dir zuliebe taufen läßt, und wenn er dann ein dummes Gesicht mit Fragezeichen zieht, dann frag ihn doch ganz einfach, warum er denn umgekehrt soviel Verständnis von Dir erwartet!? Solche Situationen sind einfach so lächerlich, daß man sich doch nur fragen kann, wie man die andere Seite überhaupt noch ernstnehmen, geschweige denn lieben kann!
Niemals würde ein Mann nur aus Liebe solche Dinge für eine Frau tun, da kannst Du sicher sein! Bleibt doch nur das Fazit, daß er seine Religion mehr liebt als die Ehefrau, und das erstickt dann auch meine Liebe!
Auch ich habe aus Liebe schon tausend Dummheiten begangen, aber man sollte sie immer noch als solche erkennen können, sich selbst nichts vormachen, schönreden oder genügend Rechtfertigungen sammeln, damit solche Dinge normal erscheinen, nur damit man noch in den Spiegeln lächeln kann, wenn man sagt "Ich liebe diesen Mann!".
Gruß Marion
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Re: Erfahrungsaustausch
#43502
20/11/2002 14:09
20/11/2002 14:09
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Joined: Oct 2002
Beiträge: 41 Augsburg
Petra J.
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Joined: Oct 2002
Beiträge: 41
Augsburg
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Hallo Elke, ich find das sehr schade mit deinem Mann, schau dir das ganze mal eine Zeit lang an, (so lange es für dich "gesund" ist). Ich habe gelernt aus meiner gescheiterten Ehe, dass es nichts gebracht hat, mir nur über meinen Mann Gedanken zu machen, weil ich total auf der Strecke blieb. Das heißt, bitte vergiss dich selber nicht, und dass du auch Bedürfnisse hast. Schau dir mal an, ob es nur eine Phase ist, ob dein Mann auch mal was für dich macht. Habt ihr Freunde, die vielleicht hier etwas Einfluss auf ihn haben könnten? Wobei - so wie sich das anhört - dein Mann das wahrscheinlich eh nicht möcht, dass sich jemand einmischt, bzw. du mit anderen über eure Probleme sprichst Ich wünsche es dir jedenfalls mit ganzem Herzen, dass sich die Lage wieder normalisiert und einrenkt. In den Islam würde ich nicht konvertieren, weil ich ehrlich gesagt die Befürchtung hätte, dass du es nur wegen ihm machen würdest. Wobei ich das Gefühl habe, dass es oft der Fall ist, dass Frauen dann in die Religion des Mannes konvertieren. Wenn es aus Glaubensgründen passiert, ist es ja ok, ich finde es nur nicht gut, sich damit nur anzupassen. Ich habe jedenfalls noch nie von einem Moslem (Mann) gehört, der zum Christentum konvertiert wäre. Aber wäre natürlich positiv überrascht, von dem Gegenteil überzeugt zu werden. (Schreibt doch mal, wer von euch konvertiert ist und warum.) Ohne es böse oder sarkastisch zu meinen, oder so gar überheblich. (Bitte nicht missverstehen, ich wüsste auch nicht, ob ich es mir nicht auch überlegen würde, wäre ich in dieser Situation). Von außen redet es sich immer leichter. Aber ich frage mich immer wieder, warum eigentlich immer wir Frauen uns auf den anderen einstellen müssen, (natürlich ist das zu einem bestimmten Maß normal und auch nötig, aber von beiden), ich habe allerdings oft das Gefühl, dass es von den Männern erwartet wird. Und leider kenne ich viele Frauen, die sich regelrecht selber aufgegeben haben, als würden sie als Einzelperson nicht mehr existieren. Und das ärgert mich. Ich habe diesen Fehler jedenfalls schon mal gemacht, und hoffe, ich mache es nie wieder. Ausschließen finde ich kann man es nie, wenn man ehrlich ist, weil man oft in Situationen anders reagiert, als man es je gedacht hätte. Da kann ich ein Liedchen davon trällern... Ich meine damit, hat sich dein Mann (einer eurer Männer) schon mal mit dem Christentum auseinander gesetzt? Wobei ich nicht dagegen bin, mich auch mal darüber zu informieren, leider weiß ich eigentlich so gut wie gar nichts darüber. Aber es sollte von beiden Seiten passieren. So wie Annegret schon gesagt hat, Toleranz von beiden Seiten!!! Vergiss bitte nicht zu überlegen, wo auch du bei der ganzen Sache bleibst. Ich denke, bezüglich der Reise nach Tunesien. Zum einen fände ich es auch eine gute Idee, das kann aber auch ein Schuss nach hinten werden. Wenn er dort mit seinem streng gläubigen Bruder zusammen trifft, oder ist der hier in Deutschland? Habt ihr eigentlich Kinder? Wie lange habt ihr euch vor der Heirat gekannt? Ich würde ja gerne noch mehr dazu schreiben, muss jetzt aber wieder weiter arbeiten... Noch was, ganz kurz: Wann und woran hast du bemerkt, dass er diesen Wandel macht, hast du unbemerkt schon immer gleich klein bei gegeben? Viel viel Glück von ganzem Herzen Petra ![[winken2]](graemlins/winken2.gif)
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