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Re: Mit deutschem Privatwagen von Sousse nach Tuzeur!
[Re: walter]
#354347
04/09/2011 21:18
04/09/2011 21:18
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
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Hallo an die Forumsmitglieder in Tunesien.
Was haltet ihr davon,mit deutschem Privatwagen von Sousse nach Tuzeur zu reisen? Ist die Reisestrecke so weit sicher?? Da muss man doch durch die Gegend von Sidi Bouzied?? Die Reise ist für den November geplant. LG Walter Nein - man kann auch über Sbeitla oder Thala und Kasserine oder über Douz fahren (Sbeitla ist der Ort, wo die Unruhen letzte Woche damit starteten, daß einige Jugendliche die Straße gesperrt hatten, um anhaltende Autos auszurauben <g>).  Mit einer alten Gurke, bei der es egal ist, ob die mit Steinen beworfen wird oder ganz abhandenkommt, und mit Beifahrern, für die ich nicht verantwortlich bin, würde ich es durchaus versuchen, mit einem besseren Fahrzeug und einer Familie eher nicht.
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Re: Mit deutschem Privatwagen von Sousse nach Tuzeur!
[Re: Alina 7ayati]
#354690
16/09/2011 15:21
16/09/2011 15:21
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Joined: Mar 2008
Beiträge: 4,511 Sousse/TN
Uwe Wassenberg
Moderator
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Sousse/TN
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Wir sind letzte Woche anlässlich einer Hochzeit von Sousse nach Makhtar im Landesinneren über Kondar, Kairouan, Oueslatia und La Kessra gefahren (etwa 170km). Mokhtar liegt südöstlich von Le Kef. Die Hinfahrt war nachts, zurück sind wir abends gefahren. Wir hatten uns zwar mit Knüppel, Machete und Schrotgewehr bewaffnet, die Sorgen waren aber unbegründet. Nachts war es menschenleer, nur in Ortschaften hatten vereinzelt Cafés oder Hanuts geöffnet, auf der Rückfahrt waren die Straßen ziemlich frequentiert. Wir haben nichts gesehen, was uns Sorgen bereitet hätte. Allerdings sind wir einem tunesischen Wagen mit schwarzem Nummernschild gefahren (kein Leihwagen).
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Re: Mit deutschem Privatwagen von Sousse nach Tuzeur!
[Re: walter]
#354856
22/09/2011 19:20
22/09/2011 19:20
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Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
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Gera
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Ab und an sind wir gemeinsam unterwegs, aber auch ab und an getrennt.
Leider gab es gestern in Kebili eine wilde Schießerei auf PKWs welche voller Waffen waren. Die Polizei, Militär schoßen auch vom Helikopter aus, bisher weiß noch keiner ob es Waffen aus Libyen, Tunesien oder Algerien waren. Es gab viele Festnahmen.
Heute hatte ich mit einem Mitarbeiter der Grande Nationale die Möglichkeit über einiges zu sprechen, er sprach von sehr vielen Überfällen. Man sollte auf keinen Fall nachts durch die Lande fahren. Wenn man tagsüber sich das Land anschaut, Sehenswürdigkeiten besucht und sich dort aufhält wo viele Menschen sind, passiert sehr wenig. Mehr und mehr werden nachts und in den späteren Abendstunden Autos angehalten, sie fordern Geld oder Auto und drohen mit dem Tod.
Es ist Fakt sicher wird man es nicht selbst sehen, aber es ist zu massiver Vorsicht geraten, wenn man allein unterwegs ist und vor allem in den späten Abendstunden oder Nachts.
Ich werde euch gern weitere Eindrücke schreibe, wenn wir dann unterwegs in den Süden sind.
Übrigens wurde ja immer von Familienstreitigkeiten Betreff Gafsa und Metlaui geschrieben, es sind bezahlte Streitigkeiten es gibt einfach noch viel zu viele Ben Ali Anhänger im ganzen Land. Das gute ist, es wird offen darüber gesprochen.
Was noch sehr anzumerken ist: viele junge Frauen / Studentinnen welche vor der Revolution sich sehr europäisch Kleideten, gehen jetzt komplett mit Burka (vollständigen Verschleierung des Körpers und Gesicht). Es ist einfach eine Entwicklung in diese Richtung. Ob es nun in vielen Städten der Fall ist, ob es die Mehrheit ist oder nicht mag ich hier nicht beurteilen, es fällt jedenfalls deutlich auf und einige dieser jungen Damen kannte meine Freundin, da sie einen kleinen Laden neben der Uni in Sousse hatte.
Völlig abraten kann ich von freiem campieren auf freien Flächen, welche keine offiziellen Campingplätze sind.
Claudia
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Re: Mit deutschem Privatwagen von Sousse nach Tuzeur!
[Re: Claudia Poser-Ben Kahla]
#354858
22/09/2011 19:31
22/09/2011 19:31
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Joined: Jan 2008
Beiträge: 916 DJE seit 1999
Batall_DJE
Mitglied
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Mitglied
Joined: Jan 2008
Beiträge: 916
DJE seit 1999
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... Heute hatte ich mit einem Mitarbeiter der Grande Nationale die Möglichkeit über einiges zu sprechen, er sprach von sehr vielen Überfällen. Man sollte auf keinen Fall nachts durch die Lande fahren. Wenn man tagsüber sich das Land anschaut, Sehenswürdigkeiten besucht und sich dort aufhält wo viele Menschen sind, passiert sehr wenig. Mehr und mehr werden nachts und in den späteren Abendstunden Autos angehalten, sie fordern Geld oder Auto und drohen mit dem Tod.
Es ist Fakt sicher wird man es nicht selbst sehen, aber es ist zu massiver Vorsicht geraten, wenn man allein unterwegs ist und vor allem in den späten Abendstunden oder Nachts. ... Was noch sehr anzumerken ist: viele junge Frauen / Studentinnen welche vor der Revolution sich sehr europäisch Kleideten, gehen jetzt komplett mit Burka (vollständigen Verschleierung des Körpers und Gesicht). ... Völlig abraten kann ich von freiem campieren auf freien Flächen, welche keine offiziellen Campingplätze sind. ... DANKE, Claudia, für diese klaren, offenen Worte!!! Ich persönlich kann das Gesülze ala "Daundda ist es immer sooo ruhig gewesen und dieunddie interessiert das alles gar nicht..." einfach nicht mehr hören!!! Die Bösen müssen ja nicht zwangsläufig die Tunesier sein. Am ruhigsten und entspanntesten ist es in den touristischen Gebieten. Und Djerba war eh immer schon anders.
Alles lediglich meine bescheidene und subjektive Sichtweise, welche ich - meistens - im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte kundtue
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Re: Mit deutschem Privatwagen von Sousse nach Tuzeur!
[Re: walter]
#355051
04/10/2011 16:35
04/10/2011 16:35
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Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
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Moderatorin
Mitglied***
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Beiträge: 44,033
Gera
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Hallo,
wir sind aus dem Süden und Libyen zurück, war schon alles sehr interessant und man bekommt recht viele Infos.
Alina wenn man mit Vertretern der Polizei oder auch Sondereinheiten spricht spricht man genau diese Worte so an. Als letzte Bemerkung kommt meist dazu: man gibt 20 Dinar und die machen alles was man will. Das diese Familie vielleicht sich streiten, aber diese Ausmasse hatte es bisher nie.
Am Sonntag sind wir gut in Mahdia angekommen, es hätte aber fast schief gehen können, denn auf dem direkten Wege (nicht Autobahn) von Sfax nach Mahdia liegen auch zwei kleine Orte (Dörfer) welche sich massvie Straßenschlachten liefern. So war es vom Samstag zum Sonntag in der Nacht das das eine Dorf beim anderen alle Geschäfte kaputt gemacht hat, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde es keiner glauben. In dem einen Dorf ganz viele Menschen auf der Straße, im anderen kein einziger weit und breit.
Sondereinheiten und im Hintergrund Militär und jedes Auto auch Sammeltaxis wurden angehalten. Die Sondereinheiten waren bewaffnet mit Knüppeln, scharfen Waffen abdrückbereit und sind auf jedes auch unser Auto sofort von allen Seiten los und baten komplett kontrollieren zu dürfen. Sehr nett und man erkläre uns nach dem wir die Presseausweise zeigten, was los war.
Dies zeigt das man auch sehr unerwartet in solche Begebenheiten geraten kann, es war tagsüber, es war Sonntag und eine große sehr befahrene Straße.
Dies mal wieder ein kl. Zwischenbereicht.
Im Gegensatz zum Süden (Djerba) wo man so gut wie kein Militär, Polizei sieht ist es ruhiger. Kontrollen werden nur kurz vor dem Römmerdamm durchgeführt und kleine Straßensperren wo man halten muss, wo aber Hauptsächlich Libyer komplett auf Waffen kontrolliert werden.
Was ich einfach als absolute Gefahr bezeichen möchte, ist die Fahrweise der Libyer, es ist einfach heftig, Gefahren, Führerschein gibt es für die glaube ich nicht.
Auch das passieren der Grenze zu Libyen von Tunesien aus, war ohne Probleme für uns möglich. Wobei wir nicht weit in Libyen waren, haben nur einen Termin wahrgenommen, der gleich hinter der Grenze stattfand.
Dies kurz von mir liebe Grüße aus Mahdia.
Claudia
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