Ich habe so das Gefühl, dass TN nach Beendigung der Unruhen für die Franzosen kein gemütliches Urlaubsland mehr wird.

Und ebenso nicht für alle anderen Touristen, die sich dort in französisch verständigen wollen. Frankreich wird als Unterstützer der Regierung übrigens oft im selben Atemzug wie die USA genannt.

Aber warten wir erst einmal ab, ob Tunesien überhaupt ein wichtiges Urlaubsland beliben wird, denn wenn es nur noch ein bißchen so weitergeht, oder gar ernsthafte Reisewarnungen ausgesprochen werden, disponieren die Reiseunternehmen und Besucher schnell um.

Au fAlJazeerz wurde berichtet, das Mdm Ali in Montreal mit faulen Tomaten emfangen wurde !

Wenn ich das ergänzen darf:

Demonstration in der Art eines Flashmobs auf dem Place Ferhat Hached direkt vor der Medina. Auf einmal strömten von überall her Menschen unterschiedlicher Altersgruppen zusammen, entrollten Transparente und riefen Parolen. Die Polizei war überrascht, ging aber sehr gebremst gegen Demonstranten vor, da viele Touristen anwesend waren. Festnahmen konnte ich keine beobachten, vielleicht verdeckt in den Nebenstraßen. Ich wurde nicht gehindert, zum Demonstrationsort zu gehen, der Verkehr wurde allerdings umgeleitet.
Viele Geschäfte (Modegeschäfte, Kioske, Friseure, Imbissbuden, Geschäfte für den täglichen Bedarf) waren schon vor der Demo geschlossen, auch der Monoprix oberhalb des Bahnhofs. Am Eingang des Marktes waren Transparente in arabischer Schrift aufgehängt.

Hallo!
Den 3. Tag hier - Klasse hier in Tunis - gerade durch die Haustür meines Appartments geschoben worden.

"Dear Guest,
Kindly be advised that the Government of Tunisia declared a curfew starting tonight from 8pm to 5.30 in the morning".
If we could be of any help to you, pls. contact the reception.
This is for your kind attenttion"

Na ja ... bin ja mal gespannt wie das weitergeht.

Gruss H.

Walter kann im Moment nichts dazu sagen, seit heute morgen kein Internet mehr. Ob ein Fehler von Planet oder gewollte Abschaltung ist ihm (noch) nicht bekannt.

Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen auch im Bereich des Hotels, Liegestühle und Sonnenschirme wurden verbrannt, an den Fenstern befindliche Gäste mit Steinen und Flaschen beworfen.
Die Straße sei übersät mit Trümmern, Walter wagt sich im Moment nicht mehr raus.
Die Auseinandersetzungen mit der Polizei wogten hin und her, die Straße rauf und runter.

Walter geht es aber gut, habe heute zweimal mit ihm telefoniert.

Nachtrag: Auch die Scheiben einer Bank wurden eingeworfen.

...Auch mein Partner ist zurück auf Djerba. Alles nochmal gut gegangen. "Allah beschütze unsere Verwandten" hat jemand geschrieben, dem schliesse ich mich an.

LG

Sousse heute nachmittag:
Nach der Veranstaltung am Nachmittag entspannte sich das Klima, die Leute wurden wieder etwas lockerer, mehr Verkehr auf der Straße. Die meisten Geschäfte blieben allerdings geschlossen, geöffnet waren/sind einige kleinere "chanut" Buden sowie kleine Lebensmittelgeschäfte in den Nebenstraßen der Innenstadtrandlage. Alles in allem: ziemlich eigenartige Atmosphäre.

Beachtenswert: Militär scheint inzwischen auch in Sousse Aufgaben zu übernehmen. Die nahe dem Hotel Riad Palms gelegene "Poste Rapid"/Paketpost wird z.Z. von (sehr) jungen Soldaten bewacht.

Heinz87

Hallo, ich war schon lange nicht mehr auf diesen Seiten.
Weiß jemand wie es im Süden steht, in Douz, Tozeur? Ich habe schon vor 2 Jahren die wachsende Unzufriedenheit und ansteigende Wut gespürt und wir haben in der Familie darüber geredet.

Gruß Heidrun

In Douz gibt es scheinbar auch Unruhen, Zarzis und Djerba scheinen noch OK (bis auf die strengsten Kontrollen wie von euch beschrieben)?!

Tunesien: Reise- und Sicherheitshinweise
Stand 12.01.2011
(Unverändert gültig seit: 12.01.2011)
Dringende Sicherheitshinweise - Gefahr von Entführungen und Anschlägen
In den nordafrikanischen und den südlich an die Sahara grenzenden Ländern wächst die Gefahr des islamistischen Terrorismus und krimineller Übergriffe. Sowohl kriminelle Banden als auch Al-Qaida im Maghreb (AQM) suchen derzeit gezielt nach Ausländern zum Zwecke der Entführung; in Niger, Mali und Mauretanien kam es auch in jüngster Zeit zu Entführungen. Wirksame Gegenmaßnahmen gegen diese Terrorgruppe zeichnen sich nicht ab. Es ist, wie aktuelle Hinweise bestätigen, jederzeit mit weiteren Entführungen westlicher Staatsangehöriger zu rechnen. Gerade auch deutsche Staatsangehörige sind einer deutlich ansteigenden Anschlags- und Entführungsgefahr ausgesetzt. Das Auswärtige Amt rät von Reisen in entlegene, nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara und ihrer Randbereiche eindringlich ab.
Deutlich erhöhte Anschlags- und Entführungsrisiken bestehen u.a. für touristische Ziele, an denen regelmäßig westliche Staatsangehörige verkehren. In einigen Gebieten, insbesondere in der Sahel-Sahara-Region, sind Sport- und Kulturveranstaltungen wie Wüsten-Rallyes oder Musikfestivals mit erheblichen Anschlags- und Entführungsrisiken verbunden.
Die Sicherheitsrisiken für Reisende differieren von Land zu Land und sind regelmäßig selbst innerhalb eines Landes unterschiedlich zu bewerten. Das Auswärtige Amt rät daher dringend, immer auch die landesspezifischen Sicherheitshinweise zu beachten.

Landesspezifische Sicherheitshinweise zu Tunesien
Derzeit finden landesweit täglich, auch im Stadtgebiet Tunis gewaltsame Demonstrationen und Ausschreitungen statt. Dabei kommt es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften mit Toten und Verletzten. Im Großraum Tunis wurde am 12.01.2011 erstmals eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
Touristen und Ausländer sind nicht Ziel der Ausschreitungen. Dennoch sollten Menschenansammlungen unbedingt gemieden werden, um eine Gefährdung durch zufällige Anwesenheit zu vermeiden. Es wird dringend empfohlen, Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu beachten. Eine weitere Zuspitzung der Lage ist nicht auszuschließen.
Das Auswärtige Amt rät – wie in allen Ländern der Region – unabhängig von der weiteren Lageentwicklung auch weiterhin bei Aufenthalten in Tunesien grundsätzlich zu erhöhter Aufmerksamkeit. Es weist insbesondere auf die Gefahren bei Reisen in die Sahara im Grenzgebiet zwischen Tunesien, Algerien und Libyen hin; besonders das weit südwestlich des Chott el Jerid an der algerischen Grenze gelegene Gebiet. Von Reisen in die von den tunesischen Behörden dort ausgewiesenen Sperrgebiete wird dringend abgeraten.


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Ausgangssperre für ganz Tunesien ab 20:00 Uhr verhagen.
Im ganze Land ist bereits seit heute Nachmittag Militär im Einsatz. In machen Städten steht das Militär auf den Seiten der Demonstranten und schützt diese vor der Polizei.

nicht nur Unruhen, auch tote in douz und touzeur, Zarzis blieb heute auch nicht verschont

Bitte aufpassen.

...vor der Polizeistation in Hammamet wurden 5 Autos verbrannt und eine Bank in der Nähe wurde überfallen...etc.Touristen wurden nicht angegriffen....habe gerade einen Anruf bekommen.Siggi.

Noch schlimmer Tanit, 3 Tote.....General Magazin wurde geplündert....schaut mal auf FB.....

Hallo Heidrun! Mir erging es ähnlich wie dir,wir waren vor 2,5 Jahren das letzte Mal in Tunesien und es war alles anders...traurige und wütende Menschen zugleich habe ich gesprochen.Es mußte so kommen ,die Bombe ist geplatzt.Gruss Siggi.

Hallo!
Genau das habe ich von Hammamet auch gehört. Wir wohnen nicht weit von der Hauptstrasse. Die Jungs der Nachbarschaft waren dabei :-((

Hoffentlich gibt es eine ruhige Nacht!

In Douz gab es gestern eine Demonstration, heute wieder und dabei dann auch drei Tote, die Polizeistation wurde angezündet, wenn ich mich recht erinnere, gestern auch eine Bank gestürmt.

Jebli?
Mein Neffe war auch dabei......aber...irgendwie....hauptsache Handyvideos gedreht

Irgendwas ist anders diese Nacht. Hab die ganze Zeit überlegt, was es ist. Jetzt ist es mir aufgefallen:

Seit 3 Stunden fahren keine Züge auf der Strecke Sousse-Tunis mehr! Wegen eines unbeschrankten Bahnübergangs etwa 50m von hier geben die Züge immer Signal, und die sind unüberhörbar.
Hier kommen sonst mindestens 2 Züge pro Stunde durch plus Güterzüge. Im Moment ... Nichts!

Es fahren auch sehr wenig Autos, eine komische Stille!

...gucke gleich mal nach Simla..Unser Telefon steht heute nicht still, unsere Freunde rufen an,wir sind alle geschockt.Gruss Siggi.

Ja, wenn sie bloss nicht ihr Leben für ein Video bezahlen.

wir können hier (la soukra) schüsse hören....

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