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Islamische Scheidung
#339649
06/12/2010 06:22
06/12/2010 06:22
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Joined: Dec 2010
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TomSaw
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Ich blicke da nicht ganz durch. Der Fall: Er ist Deutscher, sie Muslimin (Marokko oder Tunesien, bin mir nicht ganz sicher), beide haben seinerzeit in ihrer Heimat geheiratet. Alles ist legalisiert/anerkannt/registriert worden, drüben und auch in Deutschland. Seit ca. 9 Monaten leben beide getrennt, beide leben und arbeiten aber nach wie vor in Deutschland. Nun will sie sich aber scheiden lassen, aber nur islamisch. Er, der deutsche Mann, ist bezügl. dieser Scheidung gar nicht gefragt worden. Er möchte sie aber seit einigen Wochen wieder zurückhaben! Hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, richtig schön gebaggert, nach allen Regeln der Kunst (Blumen, Briefe, Parfüm usw..). Sie möchte tendentiell wohl auch noch einen Versuch in Richtung Versöhnung starten, braucht aber Zeit. Geht bei ihr nicht von heute auf morgen. Aber an der islamischen Scheidung will sie (nach ihrer Aussage) anscheinend festhalten. Um u. a. auch mit sich ins Reine zu kommen...???? Sie meint auch, das sich das Verfahren nicht mehr stoppen liesse. Obwohl einige aus meinem Bekanntenkreis der Meinung sind, das, wenn die Frau den Stopp will, das auch durchaus ginge...
Was meint Ihr zu dieser konusen (?) Geschichte? Ist das nur eine Hinhaltetaktik der Frau, um "ihn" noch etwas zappeln zu lassen? Er hat es sich ja spät überlegt mit der Versöhnung, da hatte sie gar nicht mehr mit gerechnet...
Was hätte denn die "islamische Scheidung" für Auswirkungen hier in Deutschland? Sie wären dann ja nach deutschem Recht noch verheiratet, oder?
Aber sie, als im Großen und Ganzen sehr gläubige Muslimin, könnte sie das dann mit ihrem Gewissen vereinbaren (und gegenüber ihren Eltern/Familie in ihrer Heimat), zwar islamisch geschieden (wenn es denn so einfach funktioniert), aber in Deutschland evtl. weiterhin rein rechtlich gesehen noch verheiratet, und dann ggf. wieder mit ihm versöhnt, also die Weiterführung der Ehe....Passt sowas zusammen?
Vielleicht blickt ja hier jemand aus dem Forum da durch... Bye, Tom
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Re: Islamische Scheidung
[Re: Cheker]
#339658
06/12/2010 13:29
06/12/2010 13:29
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Joined: Dec 2010
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TomSaw
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Lebensmittelpunkt in Deutschland: die Scheidung wird in D durchgeführt und muss anschliessend im Heimatland der Dame nochmals durchgeführt werden.
Genau, so haten wir das auch gehört. Obwohl der Mann auch schon mal "irgendwo her" mitbekommen hatte, das, wenn erstmal "drüben" das Scheidungsurteil ausgesprochen wurde, hier das deutsche Recht nicht mehr greifen soll... Ist die Reihenfolge denn zwingend notwendig, also erst Deutschland, dann in der Heimat dr Frau, oder ist das egal? Komisch war nur, dass der Mann sie vor sechs Wochen gefragt hatte, ob sie denn eigentlich schon was mit der Scheidung unternommen hat, und wenn ja, ob er denn auch was unternehmen sollte? Da gab sie keine konkrete direkte Antwort drauf, eher etwas ausweichend...Das hatte er dann so interpretiert, dass sie sich noch unsicher ist, also noch nichts gemacht hat. Daraufhin schöpfte er wieder Hoffnung in Sachen Versöhnung. Jetzt dachte er sich natürlich, dass sie aus dem Grunde vielleicht nichts gesagt hat, damit er ihr nicht mit einer deutschen Scheidung dazwischengeht und evtl. zuvorkommt...?
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Re: Islamische Scheidung
[Re: Nela]
#339659
06/12/2010 13:43
06/12/2010 13:43
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TomSaw
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Eine islamische Scheidung hat formalrechtlich hier keine Auswirkung.
Hat die Frau evtl. einen neuen (arabisch-muslimischen) Partner?
Warum möchte sie hier weiterhin *auf dem Papier* verheiratet bleiben? Wie ist ihr Aufenthaltsstatus?
Gut, wenn das hier keine Auswirkung haben soll. Dann macht sie es wohl nur "für sich", wie im Artikel/Beitrag von mir angesprochen. Einen neuen Partner, und gar aus ihrem heimatlichen Lebensraum, ist wirklich auszuschliessen. Sie war auch die ganze Zeit in D, hatte mit ihrem Job zu tun usw. Die Zeit nach der Trennung, Auszug bei ihm, war sowieso hart. Sie hatte erst bei einer Freundin gewohnt, bis sie dann irgendwann mal eine kl. Wohnung gefunden hatte. Es waren zwischen den beiden nur zwischenmenschliche, kommunikative Probleme, unterschiedliche Temperamente (sie ist sehr resolut, wenn sie ihre "Phase" hat...). Beide sind schon etwas älter (über 40 + über 50), und der Mann konnte sich nicht so schnell auf die neue Situation einstellen (was er jetzt zwischenzeitlich aber total begriffen hat). Die Frau mag keine "Landsleute" als Ehemann. Das weiß er 100%ig. Sie will auch hier in D bleiben. Daher ist das mit dem neuen Partner absolut auszuschliessen. Ihr Aufenthaltsstatus: Sie war mit dem Mann noch nicht ganz zwei Jahre zusammen, darf jetzt aber hier bleiben. Vielleicht hat man wegen ein paar Wochen Fehlzeit ihr das erlaubt, da sie sich innerhalb weniger Monate in D prima integriert, in der Zeit klasse deutsch gelernt und einen Vollzeitjob in Rekordzeit gefunden hat. Die Frau ist einfach taff. So eine Vorzeigefrau (Migrantin) schickt man dann wegen ein paar Wochen "Fehlzeiten" doch nicht wieder in die Heimat zurück, oder?
Last edited by TomSaw; 06/12/2010 13:45.
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Re: Islamische Scheidung
[Re: TomSaw]
#339660
06/12/2010 13:49
06/12/2010 13:49
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Nela
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Jetzt dachte er sich natürlich, dass sie aus dem Grunde vielleicht nichts gesagt hat, damit er ihr nicht mit einer deutschen Scheidung dazwischengeht und evtl. zuvorkommt...?
Falls sie in D noch keine Niederlassungserlaubnis (oder die deutsche Staatsangehörigkeit) besitzt, könnte das aus ihrer Sicht durchaus Sinn machen.... Das sind natürlich nur Spekulationen und sollen keine Unterstellung darstellen. Ohne nähere Infos kann man nicht viel über den Fall sagen. Ah, du hast deinen Beitrag inzwischen ergänzt. Ihr Aufenthaltsstatus: Sie war mit dem Mann noch nicht ganz zwei Jahre zusammen, darf jetzt aber hier bleiben. Vielleicht hat man wegen ein paar Wochen Fehlzeit ihr das erlaubt, da sie sich innerhalb weniger Monate in D prima integriert, in der Zeit klasse deutsch gelernt und einen Vollzeitjob in Rekordzeit gefunden hat. Die Frau ist einfach taff. So eine Vorzeigefrau (Migrantin) schickt man dann wegen ein paar Wochen "Fehlzeiten" doch nicht wieder in die Heimat zurück, oder? Die Ehe bzw. eheliche Lebensgemeinschaft muss zwei Jahre in D bestanden haben! Haben sie sich vor Ablauf dieser zwei Jahre offiziell getrennt, besteht noch kein eigenständiges Aufenthaltsrecht (es sei denn in Härtefällen wie Gewalt)!
Last edited by Nela; 06/12/2010 13:53.
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Re: Islamische Scheidung
[Re: Nela]
#339663
06/12/2010 15:17
06/12/2010 15:17
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TomSaw
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Wurde gemeldet, dass sie getrennt leben (Meldebehörde/Ausländerbehörde)? Sprich, gibt es ein offizielles Trennungsdatum? Die Geschichte hört sich fast so an, als wolle sie die Erteilung der Niederlassungserlaubnis (bei Ehegatten eines Deutschen nach dreijähriger Aufenthaltserlaubnis) abwarten und deshalb an der Ehe offiziell festhalten, oder aber mindestens ein eigenständiges Aufenthaltsrecht erlangen (nach zwei Jahren Ehe in D und unter bestimmten Voraussetzungen bezüglich Lebensunterhalt etc.). Gesetzliche Grundlage: §28 Aufenthaltsgesetz §31 Aufenthaltsgesetz Wow...DANKE für Deine Bemühungen, Nela!!! Ist ja grosse Klasse!! Ja, es gibt ein offizielles Trennungsdatum, bei der ABH dokumentiert. Du magst recht haben. Auf jeden Fall möchte sie hier in Deutschland bleiben. Ob nun so oder so. Obwohl sie in der Heimat auch einen 1a Job hatte, ist es unterm in D sicherlich angenehmer und als Frau sowieso freier usw. Andererseit denke ich mal, weil "sie" sehr gradlinig und ehrlich ist, dass sie ihren Mann nicht irgendwie so lange hinhalten will, um ihn dann, wenn die nötige Zeit "erreicht ist" (AE oder NE) abzuservieren. Er hat ihr in den letzten Wochen durch vielerlei Briefe und Erklärungen mehr als deutlich gezeigt, dass er seine Einstellung und seine Sicht der Dinge bezügl. Ehe/Partnerschaft grundlegend überarbeitet hat und in vielen Dingen völlig anders drauf ist als noch vor einigen Monaten. Das hat bei ihm wohl seine Zeit gebraucht, diese "Reife und Einsicht" zu erlangen. Derartig ihn dann jetzt auszunutzen, das passt überhaupt nicht zu ihr. Ich weiß sehr wohl, es gibt da durchaus "Kandidaten" auf beiden Seiten, also Männer als auch Frauen, die nur sowas im Schilde führen. Aber sie ist ein komplett anderer Typ. Derlei Schäbigkeit passt in keinster Weise zu ihr. Seine Frau ist von letzten Trennung noch sehr gezeichnet, sehr enttäuscht. Aber sie scheint allmählich seine Bemühungen an sich heranzulassen, sodaß es u.U. irgendwann weitergehen kann. Und hoffentlich mit echtem Herzen und nicht wegen irgendwelcher Genehmigungen... Ich denke mal, in den nächsten Tagen könnte sich das Bild dahingehend noch etwas aufhellen.
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Re: Islamische Scheidung
[Re: Nela]
#339668
06/12/2010 15:50
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TomSaw
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Wie schon oben erwähnt, möchte ich der Frau nichts unterstellen, ich kenne sie ja auch gar nicht....
Fiel mir eben noch ein: Ich bin mir sicher, dass sie zum Zeitpunkt der Trennung oder auch einige Monate danach nicht darauf spekuliert hat, mit dem Mann die eheliche Gemeinschaft aus Gründen einer AE oder NE fortzusetzen. Sie war wirklich "fertig" mit ihm. In der Zwischenzeit, das Trennungsjahr hat ja auch seinen Sinn, hat sie von Seiten des Mannes "seine 180-Grad-Drehung" durchaus mitbekommen. Und das ist erst ca. sechs Wochen her. Dann erst diese Spekulationen aufzustellen in Sache NE usw., das passt nicht zu ihr. Ich hoffe, ich konnte Letzteres einigermaßen verständlich beschreiben...Ich meine auch damit, die eheliche Gemeinschaft muss ja dann auch wirklich gelebt werden nicht nur auf dem Papier bestehen. Sonst wird das ja nicht anerkannt und die entsprechenden Papiere wie z.B. eine NE ausgestellt, oder?
Last edited by TomSaw; 06/12/2010 15:55.
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Re: Islamische Scheidung
[Re: Cheker]
#339681
06/12/2010 20:26
06/12/2010 20:26
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TomSaw
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Also, so wie ich das verstanden habe, wäre in meinen Augen die Annullierung der Ehe in ihrer Heimat praktisch mit einer "richtigen Scheidung" gleichzusetzen, zumindest was ihre Herzensangelegenheit angeht! das heisst, für den Mann wäre das ein Tritt vor's Schienbein, in der gemeinsamen Herzensangelegenheit! Denn ich denke mir, dass für sie als Muslimin dieses Hochzeit den gleichen Stellenwert hatte wie für uns Deutsche eine Heirat hier, und da meine ich eher das Standesamt mit, denn das gilt ja, rechtlich gesehen. Wie Nela schon bemerkte, wenn ihr es nur um die Scheidung in ihrer Heimat geht, also dass sie nach islamischem Recht nicht mehr verheiratet ist, dann kommt man schon auf den Gedanken, dass sie jetzt nur noch (weil sie Trennung incl. der Folgemonate seelisch arg mitgenommen hat) auf die Papiere abzielt, die sie irgendwann nach Ablauf der Aufenthaltsfristen in D usw. erhält. Wenn sie wirklich Nägel mit Köpfen machen will, sich also komplett vom Ehemann lossagen will, dann soll sie doch eine Scheidung hier durchführen, damit alles wirklich geregelt ist...Dann hätte sie aber (nach meinem Verständnis) zu gegebener Zeit auf eine Niederlassungserlaubnis u.U. keinen Anspruch mehr, da sie dann noch nicht lange genug hier ist, oder? Im Grunde genommen könnte doch der Mann (eigentlich) schon mal nachhaken, warum ihr nach nicht ganz komplett zwei Jahren Ehe schon eine (anscheinend) eigenständige AE gegeben wurde...? Ich meine, Gesetz ist doch Gesetz?! Und gerade in diesem Bereich hält man sich doch eher strikt an die Vorgaben, oder? Das macht er aber wohl nicht, weil er letztendlich froh ist, dass sie doch noch hier ist, weil er ja eine Versöhnung anstrebt. Wäre sie wieder in der Heimat, wäre alles weitaus komplizierter, aufwendiger, teurer usw...Denn ursprünglich dachte auch er, dass sie wieder zurück müsste, weil eben noch nicht ganz 24 Monate Eheleben erreicht waren.
Es liegt also die Vermutung nahe, dass die ganze Sache ein Kalkül ihrerseits ist, sich nur in der Heimat scheiden zu lassen und nicht hier. Und wenn sich das irgendwann als Kalkül herausstellen sollte, dann würde das dem Mann sicherlich den Boden unter den Füßen wegreissen. Aber er hofft noch immer, dass sie die Sache "drüben" doch noch stoppt...Daran würde er wieder erkennen, das mehr ihr Herz spricht anstatt "abgekartetes Spiel". Dass sie ursprünglich wirklich nur aus Liebe geheiratet hat, das steht ausser Frage.
Wenn ich was nicht verstanden habe oder was bei dieser Thematik durcheinander bringe, dann bitte sagen. Ich will's ja nur verstehen.
Last edited by TomSaw; 06/12/2010 20:30.
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