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TV-Tipps Juni - Rund um die arabische Welt und den Islam
#306287
08/06/2009 22:25
08/06/2009 22:25
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Joined: Mar 2008
Beiträge: 4,511 Sousse/TN
Uwe Wassenberg
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Do, 11.06.2009 ZDFinfokanal (Digital-TV/SAT-TV) Majestät! Freiheit für die Frauen! - Mohammed und Salma von Marokko Beginn: 22:15 Ende: 23:00 Laufzeit: 45 Minuten Doku-Reihe
Nur wenige Stunden nach dem Tod seines Vaters wurde Mohammed VI. König von Marokko. Das war im Jahre 1999 und es herrschte Aufbruchsstimmung. Der junge Monarch kündigte radikale Veränderungen an und erteilte der Unterdrückungspolitik seines Vaters Hassan II. eine Absage. In einer Fernsehansprache versprach der 36jährige König, gegen die Missstände seines Landes vorzugehen, die Wirtschaft sowie die Menschen- und Frauenrechte zu stärken. Sein erklärtes Ziel: Marokko in die Moderne zu führen.
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Do, 18.06.2009 EinsFestival (Digital-TV/SAT-TV) Schätze des Islam - Tunesien Minaretts zwischen Wüste und Wasser Beginn: 14:45 Ende: 15:30 Laufzeit: 45 Minuten Dokumentation
Der Film folgt den Spuren der islamischen Kultur in Tunesien, folgt ihr in die Oasen mit ihrer faszinierenden Architektur aus Lehmziegeln und ihren bilderreichen Legenden aus der Geschichte des Islam. Wiederholungen: 25.06., 9:55 & 02.07., 6:15
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So, 21.06.2009 HR III Weltreisen: Marrakesch und Meer Eine Sommerreise durch Marokko Beginn: 06:50 Ende: 07:20 Laufzeit: 30 Minuten Film von Edith Lange
Asma Chaabi wurde als erste Frau in Marokko zur Bürgermeisterin gewählt. Ihre Essaouira Stadt liegt am Meer, 300 Kilometer südlich von Casablanca: einer der schönsten Badeorte an der marokkanischen Küste. Asma Chaabi versucht, die Gesetze einer durch und durch korrupten Gesellschaft zu durchbrechen. 200 Kilometer weiter im Landesinneren eine der faszinierendsten Städte der Welt: Marrakesch. Von Berbern gegründet, sind die strengen Regeln des Islam hier weniger wirksam als anderswo. Das orientalische Flair der Stadt ist traditionell auch ein bisschen kosmopolitisch. Weiter geht die Reise durch das Gebirge des Hohen Atlas in die alte Hauptstadt Fes. Abdou hat dort den größten Palast der Stadt geerbt, aber er verfällt. Abdou hat kein Geld. Dabei wurden schon viele der alten Stadtvillen, die zum Weltkulturerbe gehören, von internationalen Investoren gekauft und restauriert.
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Mo, 22.06.2009 MDR Rush-Hour auf dem Mittelmeer Zwischen Tanger und Tarifa Beginn: 15:30 Ende: 16:00 Laufzeit: 30 Minuten Film von Thomas Schneider
Wo das Mittelmeer am engsten ist, herrscht Hochbetrieb: Nur 14 Kilometer trennen Afrika und Europa an der Straße von Gibraltar. Vom Surferparadies Tarifa in Spanien blickt man mühelos übers Meer auf die marokkanische Hafenstadt Tanger - und umgekehrt. Im Sommer setzen hier jeden Tag Tausende mit der Fähre über. Beide Städte sind seit jeher Treffpunkte der Kulturen. Tanger bewahrt bis heute so manches Stück Europa auf dem afrikanischen Kontinent und hat eine bewegte Vergangenheit als Metropole der Schmuggler und Spione - das reale Vorbild des Filmklassikers "Casablanca". Nach jahrzehntelangem Dämmerschlaf brummt die Stadt - als Handelsplatz und bevorzugter Urlaubsort der Reichen aus der gesamten arabischen Welt. Tarifa war jahrhundertelang islamisch geprägt, was man bis heute dem Stadtbild ablesen kann. Ein kleines Städtchen mit internationalem Flair - dank der großen Surfergemeinde, die sich hier niedergelassen hat, und dank der marokkanischen Gastarbeiter in der Region. Der Film erzählt Geschichten von Menschen, die mit dem Meer und auf dem Meer leben: Fischer und Fährpersonal, Pendler, die auf beiden Kontinenten zuhause sind, Köche und Künstler
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So, 28.06.2009 HR III Reisewege: Tunis - Von der Medina zur Metropole Beginn: 12:00 Ende: 12:45 Laufzeit: 45 Minuten Film von Ingeborg Koch-Haag
Tunis ist von bezauberndem Flair - ein Erbe des französischen Protektorats. In Tunis entstand in Verbindung mit orientalischer Gelassenheit und Lebensart eine besondere Atmosphäre. Prachtboulevards mit Jugendstil- oder Art-Déco-Bauten, daneben die Medina: hundert alte Paläste und das Gewirr der gewölbeartigen Gassen in den Souks mit den typischen Handwerkervierteln und Einkaufspassagen. Der Film versucht, sich dieser so besonderen Stadt über ihre Bewohner zu nähern. Die Filmautorin Ingeborg Koch-Haag traf bekennende Tuniser, die ihre Medina lieben und mit Verve versuchen, diese zu erhalten. Sie begegnete Leuten aus Kunst und Kultur, aus Kommerz und Kleinbürgertum. Sie sprach auch mit einem Bey, Nachfahr der letzten aristokratischen Regenten Tunesiens, die Mitte des vorigen Jahrhunderts abdanken mussten. Ob nun die Brüder in ihrer Weberei oder die Chefin des Nobelrestaurants, ob der berühmte Maler oder die ebenso namhafte Choregrafin bei ihrem Tanzfestival - sie und all die anderen fühlen sich offenbar tief verwurzelt in Tunis, an der Nahtstelle von Okzident und Orient.
-------------------------------------- Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird nach Bedarf ergänzt.
Viel Spaß, Uwe
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Re: TV-Tipps Juni - Rund um die arabische Welt und den Islam
[Re: LOE150328]
#308727
29/06/2009 00:38
29/06/2009 00:38
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LOE150328
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ARTE:
Mittwoch, 1. Juli 2009 um 23.30 Uhr
Eingeschlossen - Ausgeschlossen
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis wird Kamel in sein Heimatdorf nach Algerien abgeschoben. Kamel wird nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in sein Heimatdorf nach Algerien abgeschoben. Dort beobachtet er, wie eine Gruppe fundamentalistischer Jugendlicher die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Als sein Cousin Bouzid aufgrund seines Alkoholverzehrs halbtot geprügelt wird, schließt sich Kamel einer bewaffneten Allianz an, die versucht, den Unterdrückern Widerstand zu leisten. Aber Kamel fühlt sich nach wie vor als Ausländer und empfindet nur zu der schönen Louisa eine Verbundenheit. Louisa ist bei ihrem Ehemann ausgezogen und wird deshalb von ihrer Familie und der Gesellschaft verstoßen; ihren Freiheitsdrang sehen sie als Beleidigung und Verrat an ihren Traditionen an. Ihr größter Traum ist es, Sängerin zu werden - für eine Frau in dem konservativen Landstrich ein nahezu unmögliches Vorhaben. Als ihr Ehemann das gemeinsame Kind entführt, um es vom Einfluss der Mutter fernzuhalten, verliert Louisa ihre Lebenskraft und ist entschlossen, Selbstmord zu begehen.
Ohne zu urteilen oder zu bewerten beobachtet Kamel, gespielt vom Regisseur selbst, die Geschehnisse in einem gesellschaftlich stark von Traditionen geprägten Ort in Algerien. Der Aufstand der Fundamentalisten, der das Land Ende der 90er Jahre an den Rande eines Bürgerkrieges brachte, gilt zwar als überwunden, doch fundamentalistische Ansichten und Moralvorstellungen sind weit verbreitet. Die Geschlechterrollen sind nach wie vor streng vorgegeben, beginnen aber, vor allem aus Frauensicht, an Selbstverständlichkeit einzubüßen. Die Differenz zwischen dem öffentlichen Leben der Männer und der häuslichen Abgeschiedenheit der Frauen scheint weiterhin unüberwindbar zu sein und auf das Emanzipationsbestreben der Frauen wird mit Druck und Gewalt geantwortet. Fast im Alleingang, als Regisseur, Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Produzent, schuf Rabah Ameur-Zaïmeche, der selbst in Algerien aufgewachsen ist, diesen Spielfilm. "Eingeschlossen - Ausgeschlossen" nimmt inhaltlich Bezug auf seinen Vorgänger "Wesh, wesh was geht hier ab?". In beiden Filmen wird Kamel aus dem Gefängnis entlassen und muss sich in einer neuen Welt zurechtfinden. Ist es in "Eingeschlossen - Ausgeschlossen" das Exil in Algerien, versucht er in "Wesh, wesh was geht hier ab?" in seiner französischen Heimatstadt sein Leben zu ordnen. Jedoch sind die Bedingungen, unter denen diese Suche nach sich selbst steht, nicht dieselben. Und wenn Kamel in dem zweiten Film am Ende Algerien verlässt und illegal über die Grenze ins tolerantere Tunesien geht, dann wird er wohl für immer ein Heimatloser bleiben. "Kamel ist das Opfer einer doppelten Bestrafung: Gefängnis und Abschiebung. Ob Fortsetzung oder Vorgeschichte spielt eigentlich gar keine so große Rolle. Warum auch immer in Chronologien denken? Zwei Strafen, zwei Filme", so Regisseur Rabah Ameur-Zaïmeche. Für "Eingeschlossen - Ausgeschlossen" wurde Rabah Ameur-Zaïmeche bei den Filmfestspielen in Cannes 2006 mit dem Award of the Youth ausgezeichnet. Der Film bleibt nicht nur durch seine Thematik in der Erinnerung haften. Er ist bei aller Kritik auch eine Liebeserklärung an Algerien, dass sich uns hier mit seinen grünen Hügeln und Wäldern wie eine Art nordafrikanische Schweiz präsentiert. Neben den atemberaubenden Landschaftstotalen verwendet der Regisseur auch tableauartige Aufnahmen, in denen die Figuren einfach irgendwo sitzen und schweigen - ein Schweigen, das beredter ist als viele Dialoge.
Last edited by Sarra; 29/06/2009 00:38.
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