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Re: Flüchtlingsabkommen zw. Tunesien und Italien gescheitert
[Re: sharaz99]
#302689
28/04/2009 16:51
28/04/2009 16:51
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Joined: Apr 2006
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Frogger
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Naja, die Sache ist ja die: die meisten der Auswanderer haben keine Papiere und deshalb müssen sie von Tunesien identifiziert werden. Solange es nicht eindeutig erwiesen ist, aus welchem Land jemand stammt, kann man ihn nicht abschieben, wohin auch?
Tunesien wiederum ist nicht dumm - zum einen wollen sie für diese Idenfizierungsarbeit Geld haben, denn sie sehen es nicht ein, Arbeit für etwas zu leisten, das sie nicht verschuldet haben, und da es sich um Tausende von Auswanderern handelt, kann man sich vorstellen, daß da eine Menge Arbeit zu leisten ist. Lassen wir es 10.000 Personen pro Jahr sein, dann wären 10 Millionen Euro etwa 1000 Euro pro Flüchtling, sind es 20.000, dann sind es nur noch 500. Wenn man bedenkt, daß die Abschiebung eines "Illegalen" aus Europe schnell ein paar 1000 Euro kosten kann, dann ist das gar nicht so sehr teuer...
Klar - offenbar soll Tunesien wohl auch noch ein paar Leute mehr aufnehmen, Afrikaner, die durchgereist sind. Die müssen dann eingebunkert oder weiter-gewiesen werden, das kostet auch etwas (deshalb wohl der Hinweis auf HIV und Drogen, weil in Schwarzafrika die HIV-Quote sehr hoch ist).
Dieselben Probleme hat übrigens auch Marokko bzw. Senegal mit den Kanarischen Inseln - Formentera liegt z.B. genauso weit von Marokko entfernt, wie Lampedusa von Tunesien, 100km (Lampedusa liegt östlich von Monastir).
Andererseits aber ist Tunesien auch nicht unbedingt erpicht darauf, die Landsleute wieder zurückzbekommen, denn Leute ohne Ausildung und ohne Arbeit gibt es in Tunesien genug, da freut man sich über jeden, der das Land verlassen hat.
150 neue Auswanderer warten übrigens schon wieder darauf, auf Lampedusa auszuschiffen - ein Frachter hat sie gerade aus irgendwelchen kleinen Booten gerettet (in maltesischen Gewässern, doch Malta will natürlich nicht ein zweites Lampedusa werden, drum verweigerten sie dem Frachter die Landung).
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Re: Flüchtlingsabkommen zw. Tunesien und Italien gescheitert
[Re: Frogger]
#304321
13/05/2009 18:58
13/05/2009 18:58
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Joined: Mar 2008
Beiträge: 4,511 Sousse/TN
Uwe Wassenberg
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Silvio Berlusconi macht ernst. Mit einigen Tricks und gleich drei Vertrauensabstimmungen bringt er seine im In- und Ausland umstrittene Ausländer- und Flüchtlingspolitik über die Hürden des Parlaments. In Zukunft darf es in Italien Bürgerwehren geben, um die Kriminalität in den Städten einzudämmen, für die viele Italiener illegale Ausländer verantwortlich machen. Der Aufenthalt von Flüchtlingen in Abschiebelagern kann auf sechs Monate verlängert werden. Für eine Aufenthaltsgenehmigung werden künftig bis zu 200 Euro fällig - das sind einige der Normen, die von der Opposition und vielen Medien als «ausländerfeindlich» angeprangert werden. Der konservative Regierungschef musste zur Vertrauensfrage im Abgeordnetenhaus greifen, weil das Gesetz zuvor durchgefallen war. Gegenwind kam auch aus den eigenen Reihen. Nun war der Ausgang der Abstimmung am Mittwoch und Donnerstag gesichert, denn die rechte Koalition in Rom verfügt über eine klare Mehrheit und wollte ihre Macht nicht auf Spiel setzen. Die Flüchtlingspolitik Italiens war in den vergangenen Monaten international wiederholt heftig kritisiert worden. «Die Kriminalisierung der Migranten» drohe die bereits sichtbaren «fremdenfeindlichen Tendenzen zu verstärken», hatte noch vor knapp einem Monat der Menschenrechtskommissar des Europarats, Thomas Hammarberg, gewarnt und sich besorgt über die Zwangsrückführung von Einwanderern nach Tunesien geäußert. [...] Mehr: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServ...d=1242194619577
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