Guten Morgen

Bald ist ja wieder Ramadan.

Ich würde gerne von Erfahrungen von Leuten hören/lesen, die schon Ramadan gemacht haben, wie es für euch war...
Wie habt ihr Beruf und Fasten unter einen Hut gebracht?
etc.

einfach eigene Erfahrungen...

Ich selbst habe bisher nur so einzelne Tage mitgefastet. Nun dieses Jahr bin ich fest entschlossen, richtig Ramadan zu machen. Bin aber auch etwas unsicher, da ich immer abends und nachts arbeite und tagsüber für die Familie da sein soll/will.
Vielleicht gibt mir das die Gelegenheit, alles ruhiger und bewusster zu nehmen...

Gruss. Monika

Ich kann dir nur schonmal sagen das die ersten Tage die schlimmsten sind und das es danach besser geht. Das mit dem Trinken wird sehr schwer sein und die Laune vielleicht auch nicht die beste..viel Erfolg wünsch ich dir.

huhu,

ich habe die letzten beiden Jahre Ramadan mitgemacht. Dieses Jahr darf ich nicht, weil ich mein Baby stille.
Also wie Candela schon sagte, fand ich die ersten Tage auch schlimm. Danach wird es leichter und der Körper gewöhnt sich daran. Es ist wichtig, dass man vor Sonnenaufgang etwas isst und viel trinkt. Ich fand das Fasten dennoch schön, denn somit weiß man den vollen Kühlschrank zuhause wieder viel mehr zu schätzen und sieht es nicht als selbstverständlich an.
Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass ich nächstes Jahr im August faste, wenn es sehr heiß ist. Aber das muss ja jeder für sich selbst wissen.

viele Grüße

Dieses Jahr mache ich den 3. Ramadan mit. Da ich tagsüber sowieso nichts esse, ist es kein großes Problem für mich, nur ab nachmittags wird der Mund etwas trocken.
Im Ramadan frühstücke ich morgens vor Sonnenaufgang, trinke 2 Liter Mineralwasser und dann habe ich keine Probleme.
Gesund ist das Fasten im Ramadan allerdings nicht!
Ich mache das aus Solidarität zu meiner Freundin, die allerdings seit letztem Jahr absolutes Ramadanverbot auf Lebenszeit hat.
Sie wurde letztes Jahr gegen Ende des Ramadan mit akuten Magenblutungen ins Krankenhaus eingeliefert, wo ein Magendurchbruch festgestellt wurde und 30% des Magens entfernt werden mussten.
Der behandelnde Arzt sagte mir damals, dass zu Ramadanzeiten die Stationen voll seien mit Kranken aufgrund des Fastens.
Hauptsächliche Diagnosen:
Kreislaufzusammenbrüche, Schlaganfälle, Magengeschwüre sowie Darmverstopfungen und -verschlüsse.

Hallo ich faste dieses Jahr inchallah zum 4. Mal.
Ich finde auch die ersten Tage sind die schlimmsten. Wenn man im Rythmus drin ist ists ganz ok, und jeder vergangene Tag lässt einen grösser werden vor Freude dass man es wieder geschafft hat.
Auch was katousti sagt kann ich nur bejaen, der volle Kühlschrank zeigt einem jeden Tag wie gut es uns geht.
Allerdings musste ich letztes Jahr nach 2 Wochen auch aufhören, da ich eine schlimme Leberentzündung hatte und vor Schmerzen kaum stehen konnte. Nachdem meine Schwiema das mitbekam und sie sah wie schlecht es mir ging schümpfte sie regelrecht mit mir und sagte ich muss sofort was trinken(meine Schmerzen kamen vom Flüssigkeitsmangel).

Aber nun bin ich ja wieder gesund und somit steht dem Fasten auch nix im Wege.
Am meisten freue mich mich immer aufs kochen am Abend... Ich weiss nicht manchmal frage ich mich unterm Jahr oft : ohjeeeeeeeeee was koch ich heut nur wieder????? Im Ramadan hab ich das nie, da gelüstet mich den ganzen Tag immer irgendwas und somit gibts jeden Abend was leckeres.....

Danke für die Antworten.

Ein Freund hat mir gesagt, man sollte nicht zu fettig und zu üppig essen. Er geht während des Ramadan auch nicht so oft an grosse Einladungen, weil dort zu viel gegessen wird. Er isst lieber Suppe und andere einfache Gerichte. Das irritiert den Magen weniger.

...er ist oder war Koch von Beruf und es hat ihn nicht gestört, für andere zu kochen oder beim Essen zuzusehen...

Ich bin gespannt, wie ich das schaffen kann.

Respekt! Als Koch zu fasten stelle ich mir noch schwerer vor. Ich fand es im Büro schon schwer genug. Ständig tranken alle Kaffee oder aßen irgendwas. In Tunesien fand ich das Fasten viel leichter, weil da die ganze Familie mitgemacht hat.

darf ich mal fragen, ob ihr alle zum islam konvertiert bzw. gebürtige muslime seid oder nur aus solidarität fastet???

das man auch als nicht muslime "mitfastet" wenn man grad in tunesien ist irgendwo klar, dass mach ich auch immer.
aber hier zu fasten - im grunde ohne wirklicher notwendigkeit - überrascht mich etwas.

Was verstehst du unter "Notwendigkeit"?

Das Fasten im Monat Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islam. In erster Linie geht es darum, sich in Gehorsam gegenüber Allah zu üben.
Die Nebeneffekte sind:
-sich aus den alltäglichen Gewohnheiten lösen und dadurch flexibler werden.
-ein Mitgefühl zu bekommen für all jene, die nicht immer einen gedeckten Tisch und vollen Kühlschrank haben...
-unsere Kraft kommt nicht nur vom Essen, sondern auch vom Glauben.

...ich bin vor rund einem halben Jahr zum Islam konvertiert. Und wenn ich durch das Fasten innere Kräfte schöpfen kann, dann ist damit viel gewonnen...

Ich bin (noch) nicht zum Islam konvertiert, aber ich setze mich mit diesem Thema sehr auseinander und lese zur Zeit auch den Koran.
Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal Ramadan gemacht und es hat mir sehr gut gefallen, deswegen möchte ich es dieses Jahr auch wieder tun. Man schätzt das Essen und Trinken einfach wieder mehr!
Bis jetzt war ich erst 1x in Tunesien, als Ramadan war. Zu der Zeit habe ich noch nicht gefastet, aber trotzdem habe ich nur in der Ferienwohnung getrunken und gegessen.

Lg Sasa

Ich bin Noch-Christ, werde aber dieses Jahr noch konvertieren.
Ich faste im Ramadan aus Solidarität, seitdem ich meine Freundin kenne. Seit dem Zeitpunkt halte ich auch die anderen Richtlinien des Koran bezüglich der Ernährung ein.

da ich mich im islam sehr gut auskenne (habe arabistik studiert) ist mir durchaus bekannt, was die fünf säulen des islam, die pflichten eines gläubigen muslimen und der ursprüngliche sind des ramadan sind.
wobei wohl auch klar ist, dass das "heutige" fasten in den wenigsten fällen wirklich etwas mit diesem sinn zu tun hat.

meine frage war jedoch auf all jene bezogen, die fasten ohne zum islam konvertiert zu sein.
ich finde es interessant und bewundernswert, dass es menschen gibt die dennoch fasten und wollte gerne wissen, aus welchen gründen sie dies tun.

ich habe selbst schon zweimal im ramadan gefastet, als ich in tunesien auf besuch war. ich finde es nicht weiter schlimm den tag über nichts zu essen, da ich ohnehin (weils so gesund ist ) lieber abends esse.
ich habe eher ein problem damit nichts zu trinken, weil ich das für extrem ungesund halte und mir spätestens zu mittag die zunge bis zu den knien hängt.

abgesehen davon ist es etwas anderes in tunesien zu fasten, wo es jeder tut und sich der lebensrythmus diesem umstand so gut es geht anpasst. oder hier in europa zu fasten, wo das gesamte drumherum isst und trinkt.
ich kenne genug muslime die genau aus diesem grund in europa das fasten aufgegeben haben.

meinen tiefen respekt

ich muss gestehen, dass ich mir wohl nur schwer abgewöhnen werde können, ab und zu mal einen schweinsbraten zu essen oder auch während des ramadan streng zu fasten.

Ich muss sagen, dass ich vorher oft Magen- und Darmprobleme hatte, aber keine medizische Ursache gefunden werden konnte, diese Probleme waren nach dem Verzicht auf Schweinefleisch wie weggeblasen.
Das heißt aber nicht, dass mir beim Anblick eines Schweinebratens nicht das Wasser im Munde zusammenläuft.
Und bei Partys bin ich jetzt immer der "Fahrer vom Dienst".

Hallo sawa und alle anderen.

Ich sehe es wie du, fasten in einem "muslim." Land ist wirklich etwas anderes,(die Gemeinschaft, gemeinsames fastenbrechen ect)leider hatte ich noch nicht das Glück über Ramadan in TN zu sein. Das erste Jahr fasten war wirklich hart, gerade auch als Raucher. komischerweise waren die Zigaretten das letzte woran ich gedacht hab, ich hatte nur riesen Durst, da es richtig heiß in D war und ich eine halbe Weltreise quer durch Köln hinter mir hatte. Aber wie du gesagt hast,man gewöhnt sich dran,nach den ersten 2-3 Tagen ist es auch kein Thema zu kochen oder in Gesellschaft von "essern" zu sitzen. Ich hab das Glück viele muslime bei mir auf der Arbeit zu haben so das ich nur wenige Stunden am Tag allein "faste".

LG Kati

ok, ich habe deine Frage allgemein auf das Fasten hierzulande bezogen.

Es ist sicher viel schwieriger hier mit all den Anforderungen und dem Stress und dem Unverständnis das Fasten auch konsequent einzuhalten.
Es hat aber bestimmt eine Art reinigende Funktion sowohl für den Körper als auch den Geist und macht einem vieles wieder bewusst...

Ich denke, das geschieht von selbst.
Immer in der Voaraussetzung, dass wir dies bei guter Gesundheit tun..

Hallo,

ich bin völlig unbeleckt in Sachen Ramadan und entschuldige mich schon im Vorfeld für meine sicher blöden Fragen. Wir waren mal im Februar in TN, da war im Hotel zu spüren, als die Fastenzeit los ging. Das Personal war von einem Tag zum andern plötzlich viel ruhiger, viel ernster und der Service ließ nach. Einheimische erzählten mir damals, dass es am Anfang immer sehr schwierig ist, auf alles zu verzichten, zählt ja auch [~~~~] dazu, wie uns gesagt wurde.

Wie muss ich mir das vorstellen jetzt ab 1.9.? Geht es da auch über paar Wochen und ebenso streng oder wie ist das dann? Hab hier im Forum gelesen, dass es nur 1 Tag ist? Kann mir jemand erklären, wie das abläuft? Und müssen alle sich daran halten oder nur die streng Gläubigen? Ich meine, es ist ja noch Saison und von Ramadan um diese Zeit habe ich bisher nie etwas gehört.

Im Internet stehen dazu widersprüchliche Aussagen, ist wohl auch regional unterschiedlich und auch von der Hotelkette abhängig, z.B. gibt es ja mittlerweile etliche unter europ. "Herrschaft", wie z.B. Iberostar oder Accor?

Bin gespannt auf Eure Antworten und danke schon mal für die Aufklärung.

LG Conni

ramadan ist immer 1 monat und jedes jahr 11 tage früher
also ist ea auch irgendwann wieder im winter oder auch im hochsommer

Im Islam gilt der Mondkalender, die Monate sind also kürzer als nach dem Sonnenkalender.

Für alle, die sich etwas genauer über das Fasten im Monat Ramadan informieren wollen, stelle ich hier einen Link rein:

http://www.way-to-allah.com/dokument/fragen_fasten.pdf

Schöne Grüsse. Monika

Vielen Dank für Eure Antworten. Nun verstehe ich das Ganze und bin im Bilde. Ich hatte das so konkret nirgends gefunden, dass es wirlich so ist, dass der Ramadan "wandert" und nicht an eine bestimmte Zeit gekoppelt ist. Nun erklärt sich für mich auch, warum vor 10 Jahren es eben im Februar war und nun mitten im Sommer. Das ist für mich eine neue, interessante Erfahrung.

Danke Euch Allen!

LG und einen schönen Tag
Conni

Ramadan praktizieren nicht nur die streng Gläubigen. Ich kenne sehr viele Tunesier, die nicht speziell gläubig sind und auch nicht beten, aber Ramadan ist ihnen allerdings heilig.

In Djerba habe ich oft erlebt, dass der Service wesentlich nachlässt und sie sind auch sehr übernächtigt und todmüde während dem Tag, da ja in dieser Zeit bis weit in die Nacht noch mit der Famielie zusammen gesessen und fern gesehen wird. Während dem Ramand laufen Nachts sehr viele lustige Sendungen und vor dem Sonnenaufgang wird dann nochmals gegessen und getrunken.

Liebe Grüsse
Joanna

Gute Morgen!

Leider war ich noch nie zur Fastenzeit in Tunesien, daher vielleicht meine etwas blöde Frage. Sind im Ramadan eigentlich alle Kaffeehäuser leer ? Oder sitzen sie Herren dann eben den ganzen Tag im Cafè ohne zu rauchen und zu trinken ?

Was genau ist eigentlich ein REISENDER (denn sie sind ja vom Fasten ausgenommen)? Gehören Touris nicht auch dazu? (was nicht heißt, dass ich auf das "Solidaritätsfasten" verzichten würde).

Stimmt es, dass Frauen, die ihre Monatsblutung haben, vom Fasten ausgeschlossen sind (weil sie "unrein" sind), und dieses nachholen müssen (das dürfte im Laufe von einem Monat wohl ziemlich jede Frau sein)..so dass (fast) alle Frauen nach dem Ramadan noch ca. eine Woche dranhängen müssen?

Wie genau wird den Menschen mitgteilt, dass das tägliche Fasten oder Fastenbrechen losgeht (über die "Faden-Sache" weiß ich Bescheid). Ruft der Muezzin ? Fernsehen/Radio ?

o.k. es sind ein paar Fragen mehr geworden.

Wer hat Erfahrungen dazu ?
Würde mich über Antwort freuen.
LG
Nishba

die frauen müßen die zeit in der sie nicht fasten dürfen nachholen
tagsüber sind die cafes meistens leer oder die türen sind zu ind sie sitzen drinen so das man sie nicht sieht
aber ab abends sind sie brechend voll

Hallo Nishba !
Hier werden Dir bestimmt noch viele antworten. Wenn Du Dich über Ramadan und seine Regeln informieren möchtest, dann schau einmal bei http://www.islam.de oder bei Wikipedia oder auch einem guten Lexikon, im Schrank , es gibt auch hier im Forum eine größere Anzahl von älteren Beiträgen dazu.
Ja, die meisten Frau werden wohl ein paar Tage nachholen müssen,Reisende auch und akut Kranke ect. Es gibt dafür ein ganze Reihe Lösungen bzw. Vorschriften.
Ich zum Beispiel darf eigentlich auch nicht Fasten, da ich einige Stoffwechsel Krankheiten habe. Da ich dem Islam vor zwei Jahren beigetreten bin und mich immer mehr mit diesem Thema beschäftige, versuche ich wenigstens eine gewisse Zeit zu fasten unter genauer Kontrolle meiner Werte. Ansonsten werde ich aber die Möglichkeit nutzen müssen, wie auch schon im letzten Jahr, durch die sogenannte "Fidya" , eine Ersatzleistung zu erbringen. Bei mir ist es z.B. das ich meiner Schwiegermutter Geldüberweise, damit sie Bedürftigen aus der Nachbarschaft "Iftar" , das Fastenbrechen, ermöglicht, sowie, dass wir die Freundin meiner Faru hier in D.,die Harz IV Empfängerin ist, gemeisam mit Ihrem Kind, im Ramadan sehr oft zum "Iftar" einladen!
LG norbi

Guten Morgen,

es gibt auch Frauen, die trotzdem fasten, damit das Umfeld nicht mitbekommt, dass sie ihre Monatsblutungen haben. So viel ich weiss, können sie das unterbrechen, müssen es aber nicht. Die Ausfallzeit (auch bei Krankheiten) muss auch nicht unbedingt sofort dran gehängt werden, sondern kann dann zu einem späteren Zeitpunkt auch nachgeholt werden.

Das Ende wie auch Beginn von Ramadan richtet sich nach dem Neumond, darum wird auch immer voraussichtlich z.b. 1.9.2008 gesagt, könnte aber auch am 2.9.2008 werden. Auf den arabischen Sendern und auch teilweise auf unseren Nachrichtensendern wird das Ende von Ramadan öffentlich bekannt gegeben. Natürlich auch durch Mundpropaganda untereinander.

Einen schönen Tag

Samsuma