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Re: Kinder mit einem Muslim
[Re: amira86]
#267786
22/07/2008 01:45
22/07/2008 01:45
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Joined: Nov 2005
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LOE150328
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Jeder Mensch wird laut Quran quasi als Moslem geboren. Somit gilt für deine Tochter nicht mehr und nicht weniger als für dich:
Du hast die Möglichkeit den Islam kennenzulernen und vielleicht anzunehmen. Oder eben nicht. Das ist ganz allein die Entscheidung jedes einzelnen Menschen. Auch wenn der Vater Moslem ist, und sie muslimisch erzogen wird, so besteht die legitieme Möglichkeit einen anderen Glauben anzunehmen oder schlicht, auch nicht religiös zu sein.
Ich habe es meist so erlebt, dass wenn der Vater religöse Ansprüche geleten macht, oder besser gesagt: Bestimmte Verbote mit Eintritt der Pupertät mit dem Islam rechtfertigte, die Kinder den Islam (zunächst) ablehnen. Oft ist es ja auch so, dass die Väter ihren Töchtern ein KULTURELLES Bild abverlangen, welches sich kaum auf Religiöse Standpunkte übertragen lässt. Die beste Möglichkeit ist es vielleicht, später mit auf dem Islam Gestützten Argumenten das Feld zu betreten. Den Vater also mit den eigenen Waffen zu schlagen. Darum wäre es nicht schlecht sich mit dem Islam zu beschäftigen. Aber da es ja solch viele Möglichkeiten gibt seinen Glauben zu leben, und solch viele Interpretationsmöglichkeiten, ist dies ein weites Feld. Und letztendlich kann Papas Verbot noch so blöd und unbegründet sein, Tochter oder Sohn könnten noch so sinnige Stantpunkte vortragen- der Konflikt wäre da. Dies ist aber keine Regel. Ganz im Gegenteil, sie wird auf viele Tunesische Väter sicherlich garnicht zu treffen. Oder nur zum Teil. Es gibt ungläubige Tunesier, gläubige Tunesier welche keine Muslime sind, Liberale Tunesische Muslime, fanatische Tunesische Muslime und und...und es gibt den MENSCHEN hinter dieser Bezeichnung. Und es gibt sich SELBST als Partner, als GEGENSTÜCK. Wenn man meint, sich einig werden zu können, schaut es doch ganz gut aus. Aber darüber nachdenken und SPRECHEN sollte man auf jeden Fall.
Zuvor sollte man sich jedoch eingehend mit Christentum, Judentum, Islam u.s.w beschäftigen,- gegenfalls der zukünftige Mann ist Moslem. Ich glaube im übrigen aber kaum, dass die meisten eurer Männer/Freunde konservative oder geschweige denn Fanatiker sind, denn sonst hätten sie sich nicht auf eine nicht Muslimische Europäerin eingleassen. Wie auch immer, es gibt da ganz interessante Bücher, zb "Meine Seele ist eine Frau" oder "Warum tötest du Zaid",- dort ist ein interessanter Anhang drin, welcher zb aufzeigt, dass Frauen im Judentum und Christentum kaum Rechte hatten...
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Re: Kinder mit einem Muslim
[Re: LOE150328]
#267802
22/07/2008 10:58
22/07/2008 10:58
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Anwar08
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Unterdrückung ist immer der falsche Weg. Wer sagt denn aber, dass immer nur die Väter die Kinder unterdrücken? Dass islamisch gläubige Menschen ihre Kinder unterdrücken? Dass islamische Erziehung mit Unterdrückung einhergeht? Es mag vorkommen ebenso wie bei allen anderen Volksgruppen und Religionen auch. Nur wird es da von aussen meist anders beurteilt.
Aber vielleicht gibt es auch noch den Weg, einfach ein gutes Vorbild zu sein als Vater oder Mutter.
Was aber heisst für dich liberal? Ich frage mich überhaupt, ob du Kinder hast. Erst dann kannst du sehen, dass Kinder grosszuziehen in jeder Hinsicht und jeden Tag eine neue Herausforderung an die Eltern darstellt. Es verlangt in erster Linie 100%igen Einsatz und es verlangt auch eine Art Rahmen, in dem sich die Kinder bewegen können. Das gibt ihnen Halt und Sicherheit. Fehlt so ein Rahmen, dann werden sie frech, rücksichtslos und egoistisch. Sie verlieren den Respekt gegenüber den Eltern und wissen nicht, wo ihre eigenen Grenzen sind... Dann plötzlich verlieren die Eltern die Beherrschung und schlagen zu, weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen...
Wenn nun die Eltern, ob Vater oder Mutter den Kindern ihren Glauben beibringen wollen, hat das mit Unterdrückung und Aufzwingen von einer Religion (oder sonst einer Weltanschauung)nichts zu tun. Die Kinder wachsen ja aber einfach da hinein. Und ich weiss nicht, warum das schlecht sein soll, wenn der Vater oder auch die Mutter die Kinder islamisch erzieht. Wenn der Vater oder die Mutter aber ein schlechtes Vorbild ist und dann von den Kindern etwas abverlangt, was er/sie selber nicht lebt, dann kommt es bestimmt irgendwie schief heraus. Denn niemand kann die Eltern so gut durchschauen, wie die eigenen Kinder...
P.S. Auch liberales/sozialistisches oder sonst ein idealistisches Denken lassen sich die Kinder nicht aufzwingen und lässt sich nicht automatisch an die nächste Generation weitergeben...
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Re: Kinder mit einem Muslim
[Re: Anwar08]
#267853
22/07/2008 13:52
22/07/2008 13:52
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Joined: Nov 2005
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LOE150328
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Ich gebe dir voll und ganz Recht. Ich stimme völlig mit dir überein, dass Kindererziehung sicherlich nicht einfach ist und ein Rahmen, sowie Vorbilder notwendig sind. Dies ist für Kinder noch viel wichtiger als für die Eltern. Möglicherweise ist mein Apell/ meine Ansicht nicht verständlich genug rüber gekommen. Ist ja auch ein komplexes Thema. Klärung ergibt sich vielleicht schon durch Beantwortung deiner Fragen:
Unterdrückung ist immer der falsche Weg. Wer sagt denn aber, dass immer nur die Väter die Kinder unterdrücken?
Richtig. Nur bezog ich mich hier auf Tunesische Väter,- dem Forum und Thema angelehnt.
Dass islamisch gläubige Menschen ihre Kinder unterdrücken?
Ein Blick in unsere Deutsche Gesellschaft genügt. Man lese nur einmal den Spiegel. Die meisten leben in der Annahme, dass sobald man eine muslimische Frau ist, auch mit Unterdrückung zu kämpfen hat. Das man als Muslimische Frau quasi keine reelle Chance auf Gleichberechtigung hat. Das ist nicht mein Bild. Das ist das Bild vieler Menschen um uns herum. Auch vieler Menschen, welche sich zum Islam bekennen und somit verantwortlich dafür sind, dass diese „Unterdrückung“ praktiziert wird.
Dass islamische Erziehung mit Unterdrückung einhergeht?
Unterdrückung (vor allem von Mädchen) im Namen der angeblich Islamischen (christlichen/…) Erziehung ist allgegenwärtig. Das heißt ja noch lange nicht, dass dies so richtig ist. Auch im Bezug auf die zu vorige Frage: Menschen, welche den Islam falsch interpretieren/leben, benutzen diesen zugleich um Kulturell bedingte Strukturen zu erhalten, durch welche dem Weiblichen Geschlecht weniger Wert und Recht zugesprochen wird als dem Männlichem. Diese Strukturen sind somit Kulturelle Erscheinungen, welche ein modifiziertes Bild der entsprechenden Religion darstellen. Meist einfach, da die Menschen dazu erzogen werden, bestimmte Gebote und Verbote SO und nicht ANDERS zu verstehen oder zu interpretieren, oder einfach, weil sie nicht viel über ihren Glauben wissen. Aber das ist dir sicherlich bewusst. Wollte es nur nochmal aufführen.
Ich frage mich überhaupt, ob du Kinder hast.
Ist das wesentlich? Vielleicht bediene ich mich einer anderen Materie um mir das Recht herauszunehmen, über dieses Thema sprechen zu können.
Was aber heisst für dich liberal?
Mit dem Wort LIBERAL wollte ich nur das Gegenufer zu dem grad veranschaulichtem ausdrücken. Fazit: Man kann den Islam so oder so leben. Liberal meint für mich, dass kein Geschlecht Vorteile vor dem anderen haben darf, und dass jeder Mensch das Recht hat, SELBST Entscheidungen zu treffen. Und ich bin mir sicher, dass der Islam die beste Basis hierfür bietet, wenn er nur entsprechend interpretiert und verstanden wird. Ich glaube, dass grad hier die Herausforderung an uns Menschen liegt: Sich nicht blenden zu lassen, und seinem Gewissen und Verstand nach Richtige Entscheidungen zu treffen. Vielleicht lässt der Koran deshalb auch solch viele Arten der Interpretation zu.
Mein Statement ist, dass ich es nicht Richtig finde, wenn man den Islam nur dazu benutzt um bestimmte Erziehungsmethoden zu rechtfertigen. Ich kenne nun mal viele Tunesische (allgemein arabische) Väter, welche dies tun. Selbst leben sie ihre Religion kaum, auch wurde diese den Kindern niemals richtig vermittelt und dann heißt es plötzlich wenn „Yasmin“ in die Disco möchte, dass sich das für Muslimische Mädchen nicht gehört. Der Glaube wird hier einfach nur benutzt um persönliche Interessen zu verfolgen. Das finde ich nicht ok. Wird Yasmin aber nun von klein auf in diesem Sinne erzogen, was heutzutage halt typisch Islamisch meint, dann wäre das Verbot hier legitimer. Letztendlich ist es Sache der Eltern was sie verbieten und was nicht. Ich beziehe mich hier auf den rein Menschlichen Aspekt. Es wäre einfach unfair ihr gegenüber, wenn dieses Verbot so aus heiterem Himmel auf sie treffen würde. Um nochmal Bezug auf das „Liberal“ zu nehmen: In diesem Falle meine ich, dass wenn Yasmin das 18. Lebensjahr überschritten hat, sie doch die Möglichkeit haben sollte SELBST zu entscheiden.
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Re: Kinder mit einem Muslim
[Re: Anwar08]
#267874
22/07/2008 16:00
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LOE150328
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Re: Kinder mit einem Muslim
[Re: LOE150328]
#268078
23/07/2008 19:30
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AliBaba
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..im Übrigen: ICH würde alles dazu beitragen, dass meine Kinder liberal erzogen werden. Ein Vater welcher meine Töchter unterdrücken würde, würde mir -nicht ins Haus kommen-. Religion ist immer auch das, was man draus macht. Aber vorallem Privatsache, darum sollte man sie weder seinen Kindern,einem Land,oder sonst jemandem aufzwingen. So steht es auch im Koran. Hi, dann wünsche ich Dir viel Glück bei der Suche nach einem solchen Vater für Deine Kinder. Nun ist Dir hoffentlich auch bekannt, daß Menschen ihre Meinung ändern können. Dann sind die Kinder aber schon da. Willst Du dann ihren Vater in die Wüste schicken??? Das wird schwerlich gehen. Denn ist der Vater erst einmal mit den Kindern außer Landes... diese Geschichten kennen wir hinreichend. Und zum anderen Punkt: Deinen Idealismus in Ehren, aber schau doch mal in diese Welt hinaus, in isl. Staaten, in türk. Einwandererfamilien in D, usw. Vielleicht kannst Du ihnen etwas von Deinem Optimismus abgeben... Letzten Endes muß jeder selber wissen, was er/sie tut oder nicht tut. LG, Alibaba
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Re: Kinder mit einem Muslim
[Re: LOE150328]
#268363
25/07/2008 10:57
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Sluma1
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Also ich war früher (wie die meisten...  ) FEST davon überzeugt, daß ich nicht so werde wie meine Eltern. Ich wäre nicht so pingelig - uncool und nervig zu meinen Kindern... neiiiin auf keinen Fall!!! Heute als Mutter von 3 Kindern erwische ich mich immer wieder, wie ich die gleichen "pingeligen, uncoolen und nervigen" Sprüche klopfe wie meine Mutter...  Egal wie ernst man "vielleicht" vorher davon überzeugt ist, oder auch darüber spricht und Pläne schmiedet wie man die Kinder erziehen will - meistens kommt alles ganz anders (nicht unbedingt schlechter)...  Manche Sachen muss man auch auf sich zukommen lassen, man kann sie nicht bis ins kleinste Detail klären... Vielleicht sieht man ja später selber einiges anders, wenn die Kinder dann wirklich auf der Welt und in deinem Leben sind... so wie bei mir...  LG Sluma
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Re: Kinder mit einem Muslim
[Re: missy]
#268541
26/07/2008 23:36
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LOE150328
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