Momentan sitze ich über den Papieren für unser Hochzeitsvisum und mache mir extrem viele Gedanken.
Ich wohne auf einem relativ kleinen Dorf im Osten unserer Republik.Nicht immer wird Akzeptanz groß geschrieben. Wie habt ihr die Integration Eurer Männer erlebt, wahrgenommen..sehr gelitten oder freudig überrascht?

Danke für die Antworten

Denn steinerne Grenzen können Liebe nicht fernhalten, und was Liebe kann, das wagt Liebe zu versuchen...


Ich kann zwar nicht aus eigener Erfahrung sprechen, dennoch möchte ich kurz ein paar Worte loswerden.

Leider gibt es immer ein paar Leute die einem durch fehlende Toleranz das Leben schwer machen, sowohl VOR als auch NACH der Hochzeit. Ich denke wenn dein Mann bereit ist sich zu integrieren wird er sich hier auch schnell zurecht finden und das Dorf geschnattert wird nach lassen.

Ach ja aber bloß keine flitterwochen ohne Auto in ein Dorf!!! Haben ja gelesen wie das enden kann.

LG und viel viel viel Glück.

Hallo armsofanangel

Da ich in der Stadt lebe habe ich keine Probleme gehabt. Vielleicht ist das so dass die Leute in der Stadt eher schon gewohnt sind viele "Ausländer" um sich zu haben.

Da wird es auf dem Dorf sicher schwerer.

Alles Gute, Assia

Hallo,

mir geht es so wie Assia. Wir wohnen in einer Großstadt, von dem her gab es von den Leuten hier kein Problem. Aber Probleme wird es am Anfang immer geben. Die Mentalität der Leute hier ist einfach ganz anders, die Gesetze, die Regeln usw. Schwer ist es am Anfang, das wird niemand bestreiten. Aber mit viel Liebe, Geduld und Kompromissen schafft ihr das!

Hallo !
Ich hoffe für Euch, dass Ihr möglichst wenige Probleme bekommt.
Wichtig ist wohl vorallem, wie schnell es Deinem zukünftigen Mann gelingt, sich in diese neue Situation zu integrieren. Ich kann mir vorstellen, dass gerade auf einem Dorf doch noch engere Kontakte sozusagen "von Haus zu Haus" bestehen. Aber ich bin überzeugt, dass Ihr es schafft und dafür wünsche ich Dir(Euch) schon jetzt viel Erfolg!
Wann und wo soll den Eure Hochzeit sein bin gaaaarnicht neugierig
LG norbi

Danke für Eure Worte.
Wenn alles klappt, dann im August oder September in Deutschland.Manchmal wünschte ich ich könnte die Gedanken aus den Köpfen der Menschen radieren.Ich spiele schon mit dem Gedanken in die Stadt zu ziehen..aber immerhin war dort 27 jahre meine Heimat

Hallo arms.
ich denke du musst anfangs schon eine dicke Haut haben,er wird es auch spüren und ich würde ihn auf jeden fall schonend darauf vorbereiten dass er mit dummen sprüchen umgehen lernen muss. Für dich kann es sogar noch schwerer sein anfangs,weil du das "getuschel" mehr mitbekommst bzw realisierst. Ich kenne jemand der in einem kleinen Betrieb arbeitet und von den anderen einfach den Spitznamen bi.laden verpasst bekommen hat, u sich des öfteren,leider auch durch die Bildzeitung hochgepuschte Hassthemen ala "Ach araber sind doch alle gleich u alle Terroristen" anhören muss,und dann ganz cool darüber zu lächeln und sich zu denken-vom einem Ohr rein u zum anderen raus-ist sicher nicht immer einfach...
Ich wünsch dir auch den Mut,versucht es zuerst da wo du bist, denn verstecken braucht ihr euch nicht, erst wenn es nicht geht würde ich überlegen evtl,in eine Stadt zu ziehen..

ich drücke dir auch ganz fest die Daumen, dass alles klappt.

Meine Mutter ist nach ihrer Heirat mit meinem Vater vor mehr als 40 Jahren aus einer westlichen Großstadt in ein kleines süddeutsches Dorf gezogen. Meine Mutter hat anfangs kein Wort verstanden, denn dort wurde Dialekt gesprochen und keine Rücksicht auf "Zugezogene" gemacht. Zudem hatte sie drei kleine Kinder und war tagsüber total auf sich gestellt, da mein Vater ja arbeiten war. Die Skepsis ihr gegenüber war sehr groß, aber sie hat es geschafft und war - nach langem, mühsamen "Kampf" irgendwann total integriert.

Meine Mutter war jetzt keine Ausländerin, aber für die Dorfgemeinschaft damals trotzdem eine "Exotin" und ich wollte eigentlich nur damit sagen, dass es machbar ist.

Ich bin auch vor fast 15 Jahren aus meiner alten Heimat weg und manchmal würde ich die Zeit gerne zurückdrehen, denn ich habe hier - trotz einiger Freundschaften - nie so richtig meine Wurzel geschlagen.

Umziehen würde ich nicht...klar wird es am Anfang Getuschel geben, aber das gibt sich auch ganz schnell wieder. Das ist doch überall so. Irgendwann ist das Neue nicht mehr neu und dann lohnt es sich auch nicht mehr drüber zu reden.
Und falls es doch zu Problemen/Ausländergeindlichkeit/Integrationsschwierigkeiten oder was weiß ich kommen sollte, könnt ihr immer noch eure Koffer packen und umziehen.

Bei uns war es so, dass am Anfang Familie, Kollegen, Freunde, Bekannte...schon überrascht und eher negativ eingestellt waren, aber nach einiger Zeit habe ich (auch über dritte) keine doofen Sprüche mehr gehört.

Viel Glück und starke Nerven

hallo arms,

wie das nun in der realität ist, kann ich nicht beurteilen,
zumindest wird "dem osten" ja größere ausländerfeindlichkeit, höhere arbeitslosigkeit etc. nachgesagt...

ob das für deine gegend zutrifft wirst du ja wissen.

wichtig fände ich halt kommt er (ggfs. ohne führerschein und auto??) da auch gut weg, eben zB in die nächste stadt, wg. arbeit, auch zu "ungünstigen" zeiten... oder eben um freunde zu finden, und die mal zu treffen...

wie sieht er das zB mit "halal" fleisch oder allgemein lebensmitteln, so oriental. läden gibts ja auch eher in der stadt als am land...

hoffe das war jetzt nicht zu stichwortartig

Also wir werden heute noch manchmal dumm angeschaut. Blöde sprüche mussten wir uns auch schon anhören, obwohl wir hier schon sehr "zentrumsnah" wohnen.
Gut wir sind evtl. auch ein ungewöhnliches Pärchen, aber igrendwelche Beschimpfungen oder ähnliches hab ich, Gott sei dank noch nie erlebt.

nachtrag I

ich dnek mal sprüche oder dass man doof angeschaut wird, das ist nun mal so.

reden reden reden, ihn unterstützen, bzw. hinter ihm stehen. und dann kommt es ja noch drauf an wie er das alles aufnimmt, verarbeitet und wie er sich verhält...

ich kenn welche die sind gescheitert, und ab in die heimat, aber auch andere die habens echt gepackt hier.

Guten Abend armsofanangel

Meine Tante wohnt in einem kleinen Dorf (wirklich klein und Bauerndorf genannt), ihre Nachbarin ist mit einem Tunesier verheiratet und er lebt schon einige Jahre mit seiner Frau dort. Funktioniert ganz gut und es verstehen sich alle in der Nachbarschaft. Er hat aber auch einen grossen Teil dazu beigetragen, da er sich vorgestellt hat, Hilfe anbietet - wenn Not am Mann ist und einfach freundlich ist. Ich finds sehr speziell, dass dort ein Tunesier so integriert ist und sich wohlfühlt - aber wenn er mal vom Dorfleben genug haben sollte, ist er in 7Min. mit dem Bus oder Auto in der Kleinstadt.

Alles Gute für euch & viele Grüsse

hallo,
also wir leben in einer Stadt,meine Eltern auf dem Dorf!und mein Mann würde viel lieber auf dem Land leben!!!
Wir haben in unserer Siedlung sehr viele ältere(rechts angehauchte)Leute,aber als sie gesehen haben das er von anfang an arbeiten geht immer sofort seine Hilfe anbietet,gint es überhaupt keine Probleme mehr...

wünsche euch auch alles gute..das wird schon

ich glaube nicht mal, dass es in der Stadt einfacher ist. Natürlich ist man "Ausländer" hier gewohnt aber es gibt auch reichlich Schubladen in die man gesteckt wird. Falsche Freunde (aus dem Heimatland) findet man auch zu bequem.
Ich glaube wie bei so ziemlich jeder Frage, es hat Beides sein Gutes und Schlechtes

LG zaza

Vermutlich hat das Stadt- und Landleben Vor- und Nachteile. Es hängt sicher auch von der Person, Sprache etc. ab wie sich jemand integrieren kann.

Wir sind nun seit 10 Jahren verheiratet und was nicht immer einfach ist für mich, dass wir immer beobachtet werden. Als binationales Paar fallen wir immer auf. Entweder dienen wir als Vorzeigebeispiel oder Vorurteile bestätigen sich bei den Leuten. Für uns sind unsere kulturellen Unterschiede Alltag, doch für die andern ist das nicht so. Diese Tatsache ist für mich nicht immer einfach.

Hallo !
Das kennen wir auch, bei uns kommt neben dem doch sehr unterschiedlichen Aussehen noch der doch recht große Altersunterschied dazu. Am Anfang wurde ich auch schon mal gefragt ob die junge Frau meine Tochter oder meine Haushälterin sei Wobei ich Tochter nicht so richtig verstehen kann, dann müßte ich ja eine "Schokofrau" haben
LG norbi

sieht man mal, wie dämlich die leute doch sind!
hauptsache, mal das maul zerreißen!

armes deutschland!

Ach norbi lach drüber. Mein Mann wurde auch schon gefragt, wieviel er für mich gezahlt hat, ich seh aber werde so aus noch lauf ich dementsprechend so rum. Für viele ist es halt unbegreiflich, wie ich nur mit SO einem zusammen sein kann ??

Im Grunde habe ich mir nie große Gedanken darüber gemacht, bis einmal der Satz meiner Tante fiel, warte erst eimal ab, wie die Leute hier auf ihn reagieren..Nun, als ich vor ein paar Wochen auf dem Standesamt war, kam mir die Mutter meines Nachbarn entgegen.Wir haben uns bis dahin recht gut verstanden. Mal Abends geschnattert..jetzt grüßt er nicht mal mehr..Wer weiß was die Mama so alles ausgeplaudert hat.

mein gott, was gibt es nur für kleingeister bei uns!
weißt, auf solche armleuchter kannste auch verzichten,
dass die mit dir reden. schalt einfach die ohren auf durchzug!

wir leben ja auch in einer großsstadt.... bin im grunde auch froh, denn neben der annehmlichkeit der gut ausgebauten infrastruktur, ist hier doch alles multikultureller... der anblick eines arabers ist nicht besonderes, sondern ist ganz normal und wir sind hier auch einfach ein ganz normales päärchen...

und zu den schlechten freunden.... es kommt halt einfach drauf an, was für freunde man sich aussucht.... mein mann hat hier nur zwei freunde und das sind gescheite. mit den "schlechten" will mein mann auch gar nichts zu tun haben....

mein mann wollte nicht auf dem land leben... meine eltern leben auf dem land und wenn wir dort durch die gegend laufen, wird mein mann schon immer intensiver angeschaut, wie hier, was halt auf dauer auch nervt... außerdem wird eine binationale beziehung, besonders, wenn mindestens ein partner araber/moslem ist, doch ganz anders beäugt... da wird gleich in jede meinungsverschiedenheit reininterpretiert, was bei mononationalen beziehungen als ganz normal angesehen wird. man steht mehr auf dem präsentierteller... in einer stadt ist doch alles viel anonymer, was ich persönlich besser finde....

als wir einmal in österreich wandern waren, wurde mein mann, als wir auf die hütte kamen, von allen richtig angeglotzt. wirklich schon wie ein tier im zoo. alle gesichter waren in unsere richtung gedreht. das war ganz schön heftig und uns schon richtig unangenehm....

als binationales päärchen hat man es meiner meinung nach in einer großstadt schon leichter....

...ich komme auch aus dem Osten Deutschlands, lebe auch gerne hier, aber würde schon in eine Großstadt ziehen, wenn dann der Partner nach Deutschland kommt...denke auch es ist einfacher..meistens zumindest....

zuerst mal alles gute und ich hoffe, dass alles reibungslos klappt!

ich komme auch aus einer kleinen stadt nahe wien und muss sagen, dass ich wirklich positiv überrascht war, wie gut er überall aufgenommen wurde. sei es von verwandten, bekannten, freunden aber auch unserer ganzen umwelt.
selbst das überwiegend uralte publikum in unserer damaligen nachbarschaft hat ihn sehr gut aufgenommen.
das mag aber auch an der offenen und kontaktfreudigen art der meisten tunesier liegen.

sicherlich wirds immer mal wieder probleme oder anfeindungen geben, aber ich habe ihn (soweit es mir im vorfeld möglich war) darauf vorbereitet, dass er mitunter auch schwierigkeiten haben wird bzw. eventuell ausländerfeindliche meldungen über sich ergehen lassen muss.

er hat anfangs beispielsweise als fahrer bei einer mietwagenfirma gearbeitet. die fahrgäste mussten nach beendigung der fahrt immer einen lieferschein unterschreiben. da kams z.b. mal vor, dass so ein paar junge mädels die offenbar nicht besonders hell auf der platte waren mit "heil hitler" unterschrieben haben. natürlich hat er sich gekränkt, aber mit der zeit hat er sich nicht nur ein dickeres fell zugelegt, sondern sich für solche fälle auch ein paar schlagfertige antworten überlegt.

vlg sabwa

Mein Mann und ich wurden oder werden auch oftmals dumm angeschaut, fällt mir allerdings nicht mehr so auf, da es mir mittlerweile egal ist. Hat allerdings wohl auch mit unserem Altersunterschied zu tun, da mein Mann 15 Jahre jünger ist als ich. Wir wohnen in einem Neubaugebiet, wo die meisten Leute in unserem/meinem Alter sind. Er ist hier bekannt und wird von allen gemocht und wir haben ein gutes Verhältnis zu unseren Nachbarn. Anders sieht es bei ihm auf seiner Arbeitsstelle aus. Da wird er akzeptiert, aber ich nicht. Liegt wohl daran, daß dort viele Frauen in seinem Alter arbeiten, die ihm schon eindeutige Angeboten gemacht haben und es gar nicht verstehen können, wie er mit mir zusammen sein kann. Seine Chefin hat doch mal glatt zu ihm gesagt, ich hätte ihn als meinen Sklaven nach Deutschland geholt. Mein Mann ist oftmals davon genervt, daß er sich für uns ständig rechtfertigen muß, auch in Tunesien.