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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: Samra]
#187495
23/01/2007 20:00
23/01/2007 20:00
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Joined: Feb 2005
Beiträge: 2,793 CH
chamla
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Antwort auf:
Fakt ist auch, das dies ungerecht erscheint. Aber darf ich mir erlauben zu fragen, ob man nicht bereit sein kann, diesen Kompromiss einzugehen? (Ist nur ne Frage, keine Forderung) So wie man als Tourist z.B. nur mit bestimmter Kleidung eine Moschee betreten darf, weil es anders verboten ist?! Es ist doch klar, dass Tunesien ein muslimisches Land ist, und das ist auch gut so, aber ich hab nun mal die Sorge, dass ich die nächste bin, von der man möchte, dass sie ein Kopftuch trägt. Wie fühlt es sich denn an, an bestimmten Plätzen ohne Kopftuch rumzulaufen, wenn man es sonst trägt? Man ist doch trotzdem eine Muslima.
1. denke ich keineswegs, das es ungerecht scheint, sondern das in der tat auch ist. 2.einen kompromiss im eigenen land wo die eigenen religion staatsreligion ist ? ich finde du arrgumentierst sehr komisch...  nur weil DU angst hast, jemand könnte dich fragen ob du nicht auch den hijeb anlegen möchtest, kann es nicht angehen, den menschen, die das aus freien stücken und aus ihrem glauben heraus machen möchten, einhalt zu gebieten. dann hast nämlich du ein problem mit deinem umfeld oder warum kannst du nicht einfach sagen: nee, möcht ich nicht.
du bist muslima und willst das kopftuch nicht tragen, ist ja ok wenn du nicht magst, aber eigentlich gehört es zum islam eben einfach dazu. jeder soll das nach seinem willen handhaben aber es darf sicher keine schwierigkeiten geben wenn ein mädchen auf einer uni das kopftuch tragen möchte.
ich finde den vergleich mit den öffentlichen plätzen sonderbar. da hocken halbnackte frauen oben-ohne am strand und eine frau, die sich verhüllt ist dann nicht in ordnung  da kann ich nur den kopf schütteln und genau so ist es doch in tunesien. alles muss um des tourismus willen akzeptiert werden und die eigenen landsleute dürfen aber ihren glauben nicht praktizieren, das stört dann nämlich das allgemeine bild und dann könnten ja die einen oder anderen denken:huch das verhüllen sich ja die frauen. 
überleg dir mal, wie es wäre du würdest einem juden sagen, hör mal deinen locken und deine art, dich anzuziehen gefallen mir nicht, bitte sei so lieb und trag das nicht in der öffentlichkeit...  das gehört für ihn dazu, das ist seine religion, seine gesetze, da kann man nicht mal schnell einen "kompromis" verlangen. den vergleich mit den touris, die eine moschee betreten wollen ist lächerlich (sorry) die gehen in ein fremdes land und logischerweise sollen die sich auch dementsprechend kleiden. genauso wie wenn du einen buddistischen tempel aufsuchst und gewiesse regeln zu befolgen hast, das ist einfach nur eine respektsfrage, sonst musst du ja auch keine moschee besuchen, wenn du das nicht magst. hat aber nichts mit den frauen und mädchen in tunesien zu tuen.
genau das ist es was mich stört in der heutigen zeit, eine frau läuft nackt durch die gegend und wird mit "bonjour madame" angesprochen, trägt sie einen hijeb ist sie natürlich eine arme unterdrückte person und wird blöd angeschaut und angemacht..
liebe grüsse und einen schönen abend 
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Aristoteles
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. (unbekannt)
FYI: bin die alte habebte79.. wechsel musste mal sein*g*
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: chamla]
#187496
23/01/2007 20:53
23/01/2007 20:53
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Joined: Jan 2007
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Samra
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1. Jeder Kompromiss beinhaltet Ungerechtigkeit. 2. In einem Land in dem unteschiedliche Menschen mt unterschiedlichen Bedürfnissen leben. Außerem geht es um bestimmte Plätze und nicht um Überall. Die Sorge, als "schlechter" dazustehen, haben mitlerweile vile Mädchen/Frauen, die kein Kopftuch tragen. Früher wurde dies noch nicht einmal zur Kenntnis genommen. Es würde mit Sicherheit niemand von mir "verlangen" (und wenn hätt ich auch kein Problem damit das nicht zu tun) aber ich dass überhaupt eine Diskussion darüber entsteht, warum einige kein tragen, und ob sie dies nicht besser tun soltten. - Doch diese Diskussion gibt es neuerdings! Ich empfinde das als lästig. Dein Argument mit der Universität finde ich gut. Aber ich empfinde es nicht als besonders diskriminierend. An den Orten an denen von mir ein "Safsari" getragen werden sollte tue ich es dann auch (alles halb so wild) dann mach ich das halt und gut ist. deswegen fühle ich mich nicht diskriminiert oder in meiner Freihet eingeschränkt. Ich sehe es als Kompromiss, den ich gern eingehe, mit all seinen Ungerchtigkeiten. Die halbnackten Frauen am Strand finde ich auch blöd. Aber um die geht es hier jetzte nicht. Sondern um uns... Und vor allem, um Respekt. Deshalb frag ich nochmal: Könnte man es nicht ebenfalls respektieren an einigen Plätzen kein Kopftuch zu tragen? Abgesehen davon finde ich nicht, dass alles um des tourismus Willen akzeptiert werden muss. Und die landsleute dürfen ihren Glauben praktizieren. Das stellt ja wohl niemand in Frage?! Fakt ist trotzdem: Das aktuelle Bild auf tunesiens Straßen ist neu. (Was nicht bedeutet, dass es schlecht ist!) Ich denke auch nicht, dass eine Frau mit Hijab eine arme, unterdrückte Person ist. Ich denke nur, dass ein Verbot (von vielen die es in Ländern so gibt) nicht ausschließlich schlimm, sondern durchaus sinnvall sein kann. @Claudia Poser - an unserer Schule (oder generell an deutschen Schulen)?! Waren sie verboten. Das muss so `93 gewesen sein... So Mädels, für heut sag ich gute Nacht! Auch euch noch einen schönen Abend 
Nur die Klugen werden klüger
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OTZ
[Re: Tunisboss]
#187504
06/04/2007 17:22
06/04/2007 17:22
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Joined: Apr 2007
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Tunisboss
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Tuchmode In Tunesien "Es waren Männer, die das Kopftuch eingeführt haben. Und muslimische Männer müssen dazu beitragen, dass es wieder abgeschafft. wird", so die in Deutschland lebende Tochter des Milli-Görüs-Gründers Emel Abdin-Algan in der taz. In Tunesien, der touristischen Hochburg des Maghreb, tun die regierenden Männer alles dafür, dass das Kopftuch abgeschafft wird. "Wir können Kopftuch und Schleier nicht zulassen, das wäre ein regelrechter Rückschritt", warnte der Parteichef der allmächtigen Regierungsformation RCD (Rassemblement Constitutionnel Démocratique), Hédi M'henni: "Morgen werden wir dann gezwungen sein, das Recht der Frau auf Arbeit, auf Ausbildung und ihr Wahlrecht abzubauen und sie auf das Gebären zu beschränken." Im Einsatz für die Rechte der Frau scheuen sie sich nicht, mit Polizeiaktionen Kopftuchträgerinnen abzuschrecken. Frauen wird der "Voile" auf offener Straße weggerissen. Doch trotz aller staatlichen Abwehr: Kopftücher und Schleier tauchen selbst in der Hauptstadt Tunis immer öfter auf. Und ausgerechnet Studentinnen des nordafrikanischen Landes gehen mit der Kopftuchmode, die vor ein, zwei Jahren aufkam, und setzen dabei raffinierte Stoffe und Farben ein. Das war nicht immer so. Das Kopftuch war verschwunden aus der Öffentlichkeit. Präsident Zine el-Abidine Ben Ali geißelte unlängst den "Hang zu einem von außen importierten Sektierertum". Denn Tunesien ist zwar ein muslimisches Land, doch das Touristenparadies versteht sich bereits seit einem halben Jahrhundert als modern und weltoffen, als "Land der Öffnung". Die politische Führung des Landes ist deshalb entschlossen, einem Dekret des "obersten Kämpfers" und Staatsgründers Habib Bourguiba Respekt zu verschaffen: Der "Erlass 108" von 1981 untersagt den Schleier nicht nur in Verwaltung, Schule und Universität, sondern allgemein "in allen öffentlichen Räumen". Nun sieht Tunis es als dringlich an, den Erlass auch wirklich durchzusetzen - und nimmt dabei sogar "brüderliche" Kritik des in Katar ansässigen Fernsehsenders al-Dschasira in Kauf. Auch Oppositionelle sehen darin eine problematische Attacke auf demokratische Freiheiten, mit denen es im Spitzelstaat Tunesien ohnehin nicht weit her ist. Das Urlaubsparadies steht mit seinen Menschrechtsverletzungen ganz oben auf der Liste von amnesty international. Ben Ali weiß wohl, dass Frauen mit ihrem Schleier nicht nur muslimische Tradition gegen "westliche Arroganz" setzen, sondern auch Protest äußern - an einem Regierungskurs, der sich nach außen demokratisch geriert und nach innen Willkür und vor allem Selbstbereicherung der Herrschenden praktiziert. Würden diese neben der plakativen Emanzipation der Frau auch Pressefreiheit und politische Freiheit auf ihre Fahnen schreiben, könnte der Schleier nicht zum Fanal von Anstand und Moral werden. Hinter dem Rückgriff auf den Schleier verbirgt sich - neben offensichtlichen Reislamisierungstendenzen wie in allen arabischen Ländern - auch das Misstrauen gegen eine repressive, korrumpierte Moderne von oben. Sonst wäre der Schleier im modernen Tunesien nicht mehr als ein nettes Accessoire, ein folkloristisches Einsprengsel im arabischen Straßenbild der Touristendestination.
EL TUNSIA
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OTZ
[Re: Tunisboss]
#187505
06/04/2007 17:34
06/04/2007 17:34
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Joined: Apr 2007
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Tunisboss
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Der tunesische Religionsminister beschreibt das Kopftuch als "abnormal und sektiererisch" Das Tragen des Kopftuches sei im öffentlichen Leben Tunesiens verboten Tunesien (Institut für Islamfragen, dh, 01.01.2006) In einem Interview mit der tunesischen Zeitung as-sabah soll sich der tunesische Religionsminister Abu Bakr al-Akhsuri am 27.12.2005 über das Kopftuch kritisch geäußert haben. Einige seiner Aussagen: "... Das Phänomen des Kopftuches ist nicht akzeptabel in Tunesien. ... Es nimmt bei uns ab. ... Wir nennen das Kopftuch eine 'sektiererische Tracht', weil es die Kopftuchträgerin in eine Außenseiterin verwandelt. Es ist nicht normal (gegen die menschliche Natur) und ungewöhnlich. Wir tolerieren kein Sektierertum in unserem Land." Weiter soll al-Akhsuri gesagt haben: "Das Abnehmen der Zahl der verschleierten Frauen in Tunesien ist Folge der Aufklärung. Das fortschrittliche Denken, das die Regierung verbreitet, ist in der Lage, das Kopftuch eines Tages auszurotten. ... Wir lehnen das Tragen des sektiererischen Kopftuches, der weißen Tracht und des Barts, der auf sektiererische Zugehörigkeit hinweist, ab." In Tunesien soll das Tragen des Kopftuches durch das Gesetz 108 im Jahr 1981 in Schulen und staatlichen Einrichtungen verboten worden sein. Auch soll die tunesische Regierung das Tragen des Kopftuches darüber hinaus im öffentlichen Leben verboten haben.
EL TUNSIA
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OTZ
[Re: Tunisboss]
#187509
06/04/2007 21:14
06/04/2007 21:14
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Antwort auf:
"Es waren Männer, die das Kopftuch eingeführt haben. Und muslimische Männer müssen dazu beitragen, dass es wieder abgeschafft. wird", so die in Deutschland lebende Tochter des Milli-Görüs-Gründers Emel Abdin-Algan in der taz. In Tunesien, der touristischen Hochburg des Maghreb, tun die regierenden Männer alles dafür, dass das Kopftuch abgeschafft wird. "Wir können Kopftuch und Schleier nicht zulassen, das wäre ein regelrechter Rückschritt", warnte der Parteichef der allmächtigen Regierungsformation RCD (Rassemblement Constitutionnel Démocratique), Hédi M'henni
was soll man dazu sagen... 
also wenn man als muslima sagt, dass die Männer das Kopftuch eingeführt haben... ???
Last edited by Tunisian_girl; 06/04/2007 21:15.
أنا زوجة طارق
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OTZ
[Re: Tunisian_girl]
#187513
06/04/2007 21:58
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Frogger
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...mich nervt sowas halt immer wenn jemand das noch gutheisst, dass man das Kopftuch in einem muslimischen Land verbietet!!! ...
weil wir es besser wissen, als dieser Staat selbst, was einen "Muslim" oder "Tunesier" oder Türken" ausmacht? Entschuldigung, doch es handelt sich noch immer um souveräne Staaten, die selbst entscheiden, was in ihrem Lande verboten und erlaubt ist.
Doch davon abgesehen, gebe ich dem Präsidenten in seiner Argumentation ebenfalls recht, und ich kenne eine Menge Tunesier, die dies auch tun - das ist keinesfalls eine Minderheitenmeinung!
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OTZ
[Re: Frogger]
#187514
06/04/2007 22:02
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Antwort auf:
weil wir es besser wissen, als dieser Staat selbst, was einen "Muslim" oder "Tunesier" oder Türken" ausmacht? Entschuldigung, doch es handelt sich noch immer um souveräne Staaten, die selbst entscheiden, was in ihrem Lande verboten und erlaubt ist.
Aber es rechtfertigt noch lange nicht, dass man einer Frau, die aus eigener und tiefster überzeugung das Kopftuch trägt, dass man sie schikaniert und es ihr verbietet!!!
Wie kann man sowas denn nur gutheissen, Wolf?
أنا زوجة طارق
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